Mieterbetrug durch zu kleine Wohnflächen?
Derzeit ist es leider noch so, dass Vermieter einen Spielraum haben, wenn es um die Wohnfläche geht, die sie vermieten. So darf diese bis zu 10% größer oder kleiner sein, als im Mietvertrag angegeben. Erst ab 10% hat man eine Chance gerichtlich gegen den Vermieter vorzugehen.
Die Vermieter wissen das auch und in letzter Zeit ist es daher immer wieder vorgekommen, dass auf diese Weise betrogen wurde. Zieht ein Mieter aus, ändert der Vermieter für den nächsten Mieter einfach den Mietvertrag und vergrößert die Wohnfläche um 9%. Dadurch kann er mehr Geld verlangen.
Der Mieter aber hat keine Chance gegen den Vermieter vorzugehen, da die 10% in der Toleranzgrenze sind und so muss der Mieter weiterhin seine Miete und Nebenkosten für eine Wohnung zahlen, die eigentlich viel kleiner ist.
Könnt ihr nachvollziehen, dass es für den Mietraum eine Toleranzgrenze von 10% gibt und wundert es euch, dass die Vermieter diese Grenze nun auch ausnutzen, um zu betrügen? Wie kommen 10% Toleranz zustande, sowas kann doch kein Messfehler sein?
Warum das so statthaft ist, weiß ich zwar nicht. Aber es steht doch jedem Mietinteressenten frei, dass er die Wohnfläche prüft, bevor ein Mietvertrag unterschrieben wird. Macht man das nicht, kann man sich doch danach nicht aufregen. Wobei ich vermute, dass diese Toleranz akzeptiert wird, da in den letzten zwei Jahrzehnten auch Balkone nachträglich angebaut wurden.
Und da sehe ich den Fehler in der Berechnung der Wohnfläche. Denn hier scheiden sich die Geister, ob man die volle Fläche oder nur die Hälfte anrechnet. Beide Varianten sind wohl möglich und damit ergeben sich dann eben unterschiedliche Wohnflächen.
Der Mieter ist doch selbst Schuld, wenn der Mietvertrag unterschrieben wird ohne die Angaben des Vermieters zu überprüfen. Man kann die Wohnung doch auch schon bei der Besichtigung ausmessen und sich ein eigenes Bild machen. Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht. Ein wenig Nachdenken und Menschenverstand traue ich den Mietinteressenten schon zu. Wo kämen wir denn da hin, wenn alles für den Verbraucher übernommen wird und er gar nicht mehr (selbst) denken muss?
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