Merken, wenn ein Film auf einem Roman basiert?

Ich war vor einigen Tagen im Kino und habe mir den Film "Maze Runner". Ich habe mich davor überhaupt nicht über den Film informiert, da ich mir generell keine Trailer anschaue und mir meistens nicht einmal die Beschreibung durchlese, weil ich finde, dass dadurch immer viel zu viel verraten wird. Stattdessen wähle ich Filme lieber nach dem Filmplakat, den Schauspielern oder dem Titel aus. Außerdem lasse ich auch gerne meinen Partner oder meine Freunde mitentscheiden. Somit wusste ich also auch diesmal nicht richtig, was auf mich zukommen würde.

Ich habe jedoch recht schnell gemerkt, dass der Film auf einem zugehörigen Roman basieren muss. Solche Fantasy-Dystopien basieren ja eigentlich immer auf Büchern. Außerdem hat mich der Film dann auch etwas an "Die Tribute von Panem" erinnert, was ja auch eine verfilmte Romanreihe ist.

Als ich dann nach dem Film im Internet geschaut hatte, war ich nicht überrascht, dass ich Recht hatte und dass es sich tatsächlich um eine Romanverfilmung handelt. Ich finde, dass man das einfach immer leicht merken kann und bisher lag ich auch immer richtig mit meinen Vermutungen.

Merkt ihr es auch immer, wenn ein Film auf einem Buch basiert und es sich somit um eine Buchverfilmung handelt? Oder könnt ihr das nicht feststellen?

Wenn ich mich nicht ganz explizit im Vorfeld über den Film informieren würde, dann würde ich es auch hundertprozentig nicht merken, dass es sich um eine Buchverfilmung handelt. Ich muss dazu auch sagen, dass ich absolut kein Romanleser bin. Mir ist es auch völlig egal und ich wähle meine Kinofilme nicht nach diesen Kriterien aus.

Ich habe jedoch recht schnell gemerkt, dass der Film auf einem zugehörigen Roman basieren muss. Solche Fantasy-Dystopien basieren ja eigentlich immer auf Büchern.

Und woran hast du das jetzt gemerkt? Wenn du einfach - übrigens fälschlicherweise - angenommen hast, dass in dem Genre niemand originelle Drehbücher schreibt und alles nur Buchverfilmungen sind, dann hat das mit dem Film selber überhaupt nichts zu tun.

Ich würde das wahrscheinlich daran merken, dass man im Film einen Erzählteil hat. Im ersten "Herr der Ringe" Teil hat man zum Beispiel den Teil, in dem die Geschichte des Rings erzählt wird. Ein gutes Beispiel ist auch die erste Szene in "A Clockwork Orange", da erzählt die Hauptperson etwas über sich und seine Kumpels und diese Erzählperspektive in der ersten Person ist ja typisch für einen Roman, aber für einen Film eher nicht.

So spontan fällt mir aber nur ein einziger Film ein, bei dem ich nicht wusste, dass er auf einem Roman basiert. Das war "Trainspotting" und wenn du das Buch gelesen hast weißt du ja, dass der Film mit dem Buch nicht wirklich viel gemeinsam hat.

So pauschal kann man das wahrscheinlich nicht sagen, dass man anhand irgendwelcher Merkmale einem Film seine Herkunft anmerkt. Letztlich wird ja auch nicht das exakte Buch in der Form verfilmt, wie wir es auf den Seiten lesen können, sondern erstmal in ein Skript beziehungsweise ein Drehbuch umgeschrieben.

Da kommt dann noch einiges an kreativer Arbeit des Drehbuchautors dazu, der sich seinen Text als fertigen Film vorstellen muss, und dann in letzter Linie wohl der Regisseur, der durch seine Art der Regie (hoffentlich) seinen persönlichen Stempel auf das Werk drückt. Ganz zu schweigen sicherlich von den tausenden Beteiligten bei der Produktion eines Filmes.

In dem speziellen Fall "Maze Runner" dürfen wir sicherlich davon ausgehen, dass die Ähnlichkeiten zu "Hunger Games" nicht von ungefähr kommen. Seit einigen Jahren gibt es eine kleine Schwemme an dystopischen Zukunftsvisionen in der Jugendliteratur, da sind Filme wie "The Hunger Games", "Maze Runner" oder auch "Divergent" noch die bekanntesten.

Die Ähnlichkeiten zwischen diesen Werken sind sicherlich das derzeit bestimmende Paradigma, unter denen sich die Autoren bewegen, damit sich deren Bücher auch gut verkaufen. Twilight beispielsweise ist auch nicht Auslöser der ganzen Vampirromane gewesen, sondern lediglich mit unter den ersten in diesem Trend. Und auch Fifty Shades ist innerhalb seines Genres nur aufgrund seiner Verkaufszahlen die Speerspitze.

Ich kann nicht behaupten, dass ich es merken würde, dass ein Film auf einem Roman basiert. In der Regel weiß ich so etwas schon vorher, da ich eher eine Leseratte, als eine Kinogängerin bin. Bei dem Film "Die Brücke nach Terabithia" wusste ich es vor meinem Kinobesuch allerdings nicht, dass dieser Film auf einem Buch basiert. Als ich es erfahren habe, war ich eher überrascht, weil ich es nicht erwartet hätte. So kann ich also davon ausgehen, dass ich es nicht bemerke, wenn ein Film auf einem Roman basiert.

Ich bemerke so etwas auch immer, was ich ehrlich gesagt ziemlich schade finde. Ich merke es daran, dass die Geschichte mir irgendwie lückenhaft vorkommt. Und diese Lücken wurde teilweise ziemlich schlecht immer "aufgefüllt". Das ist leider bei wirklich vielen Filmen so.

Ein wirklich gutes Beispiel ist da Twilight. Ich habe die Bücher gelesen, bevor es verfilmt wurde und die Bücher sind wirklich sehr gut geschrieben und haben eine wirklich gute Geschichte. Die Filme sind dagegen wirklich schlecht gemacht und sehr Lückenhaft. Viele wichtige Szenen wurden auch ausgelassen, die eigentlich in die Geschichte hätte mit einfließen müssen. Mir ist schon bewusst, dass nicht alles in solche Filme eingefügt werden können und lieber abgewandelt werden, um Zeit zu sparen. Aber was da passiert ist war wirklich unter aller Sau.

Natürlich ist das nicht bei jedem Film so, der auf einen Roman basiert. Doch leider ist die Mehrheit, meiner Meinung nach, wirklich sehr schlecht verfilmt, selbst wenn man das Buch dazu nicht kennt.