Merkel wirklich Teilschuld an Selbstmord von Hannelore Kohl?

Heute habe ich in den Medien gehört, dass der Sohn von Hannelore und Helmut Kohl, Angela Merkel eine Teilschuld an dem Selbstmord seiner Mutter gibt. Damals gab es wohl eine Distanzierung von Angela Merkel zu Helmut Kohl, die die Familie auch sehr belastet haben soll.

Walter Kohl meint, dass seine Mutter damals schon unter der Lichtallergie gelitten habe und sie dieser Skandal noch mehr belastet hätte und dies sicherlich auch noch zu dem Selbstmord beigetragen habe. In weit das nun stimmt, kann man sicherlich nicht sagen. Auch meint der Sohn wohl, dass es ihm nun nicht um Schuldzuweisungen ginge, dann frage ich mich jedoch, wieso er dann solche Äußerungen öffentlich macht.

Was haltet ihr von diesen Vorwürfen? Meint ihr, dass da etwas Wahres dran ist? Sollte man die Vergangenheit da nicht ruhen lassen? Und warum kommt Walter Kohl erst jetzt damit raus? Ist das nur, um auch mal in die Medien zu kommen?

Niemand sollte sein Leben danach ausrichten, ob irgendjemand anderes selbstmordgefährdet ist. Es bringt nichts, in einer unglücklichen Ehe zu bleiben, wenn der andere damit droht. Es bringt nichts, sich von seiner Mutter immer wieder Beleidigungen und Demütigungen gefallen zu lassen. Und es bringt auch nichts, Freundschaften aufrechtzuerhalten, die aus irgendeinem Grund gewaltig bröckeln.

Wenn für einen selbst diese Veränderung wichtig und gesund ist, dann muss der andere damit klarkommen. Tut er es nicht, ist es allein seine "Schuld". Vorwürfe sind da total unangebracht. Zerwürfnisse geschehen nun mal. In der Öffentlichkeit ausgetragen, sind sie natürlich besonders unschön.

Aber warum hätte Angela Merkel nichts zu der Spendenaffäre sagen sollen, wenn sie davon gewusst und es verurteilt hat? Als Politikerin war das ihre Pflicht. Dass ihre Freundschaft mit der Ehefrau eines Parteikollegen womöglich mal unter ihren politischen Aufgaben leiden müsste, war doch eigentlich klar. Sicher, sie hätte vorher mit Hannelore Kohl darüber reden können, damit diese vorgewarnt ist. Aber wie Frau Kohl danach von den Medien und anderen behandelt wurde, ist doch auch absolut nicht Merkels Schuld.

Warum der Sohn nun jetzt damit herausrückt, weiß ich auch nicht. Vielleicht hat der interviewende Journalist nur einfach die richtigen Fragen gestellt. Oder aber er will die Wiederwahl etwas unwahrscheinlicher machen. Vielleicht liegt es auch an der am Schluss erwähnten Lebenskrise und seinem neuen Umgang mit Problemen.

Zunächst einmal finde ich diese "Teilschuld" völlig inakzeptabel. Niemand ist am Selbstmord eines anderen für gewöhnlich schuld. Ich rede natürlich nur von Umständen, wo niemanden einen durch Mobbing in den Selbstmord getrieben hat, Stalking oder andere Dinge. Das sind für mich natürlich wiederum andere Themen, die auch durchaus strafrechtlich in manchen Ländern anders behandelt werden können.

Darüber hinaus macht er das zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, ob das wohl geplant ist? Jeder kann von Merkel halten, was er oder sie will, aber das hat sie sicherlich nicht zu verantworten. Hätte er jetzt gesagt, dass die Toten in Berlin auch auf ihre Kappe gehen, dann hätte ich gesagt, eine Teilschuld trägt sie durch ihre Politik am Anschlag in Berlin mit, aber nicht am Selbstmord seiner Mama.

Das ist für mich jedenfalls nicht haltbar und ein Merkel-Fan bin ich nicht gerade, aber das geht mir dann ein wenig zu weit. Vor allem, wieso kommt das jetzt alles recht nahe vor den Wahlen? Wieso hat er nie früher den Mund aufgemacht? Das verstehe ich wiederum auch nicht, aber da kann man den Leuten eben nur vor dem Kopf gucken statt hinein.

Ich sehe hier zwar auch keine echte juristische Schuld von Merkel. Allerdings kann ich auch die Frustration von Kohls Sohn nachvollziehen. Merkel war damals wirklich auf Tauchstation. Allerdings hatte Kohl auch wirklich etwas angestellt und die Namen der anonymen Spender würde ich auch mal gerne wissen. Ich bräuchte nämlich dringend eine Million.