Menschen, die Tiere nicht leiden können, suspekt?
Gerade von Tierliebhabern und Haustierbesitzern höre ich oft, dass sie Menschen misstrauen, die Tiere überhaupt nicht mögen. Das sage schon viel über deren Charakter aus, meinte eine Freundin mit vielen Haustieren. Ich kenne nicht viele Menschen persönlich, die Tiere so überhaupt nicht ausstehen können, ungeachtet der Art und ohne nähere Begründung.
Wohl habe ich ein, zwei Bekannte, die mit Tieren nichts anzufangen wissen und sich von diesen lieber fernhalten, sei es Hund oder Katze, aber hauptsächlich deshalb, weil sie in ihrer Kindheit nie Kontakt zu Tieren hatten und nicht wissen, wie sie mit ihnen umgehen sollen, da sie ihnen so fremd sind. Das ist meiner Meinung nach aber ein Unterschied. Das man kein eigenes Tier haben möchte oder eben nicht unbedingt eines in der Nähe haben will, heißt ja nicht, dass man Tiere hasst. Würde mir jemand sagen, dass er Tiere grundsätzlich nicht leiden kann, fände ich das aber auch etwas bedenklich und der Mensch wäre mir dann wohl insgeheim etwas weniger sympathisch.
Was haltet ihr von Menschen, die Tiere pauschal nicht mögen? In Ordnung oder seltsamer Charakterzug? Kennt ihr vielleicht selbst jemanden, der Tiere ohne nähere Gründe nicht ausstehen kann?
Warum ist das Seltsam? Ich mag auch nicht jeden Menschen, warum muss ich dann jedes Tier mögen oder mich dafür generell begeistern. Ich begeistere mich auch für andere Dinge und nicht nur für Tiere und selbst bei den Tieren nur sehr ausgewählt. Mit einer Katze kann ich rein gar nichts anfangen, ich finde diese sogar widerlich von ihrem Verhalten her und mag es überhaupt nicht wenn diese ankommen und einem um die Beine streichen.
Mag sein das Katzenfreunde mich nun komisch finden, aber damit kann ich leben da ich eben andere Präferenzen habe und niemand alle Tiere gleich "leiden" kann. Selbst unter den Tierhaltern die Tiere so sehr lieben, gibt es immer noch Arten die abgelehnt werden und sind diese dann nicht auch suspekt, immerhin behaupten sie die Tiere zu leben aber lehnen dann gleichzeitig einige davon ab?
Es geht ja aber nicht darum, dass man eine bestimmte Tierart nicht mag, sondern Tiere allgemein nicht leiden kann, was ja auch noch mal eine andere Sache ist als sich dafür begeistern zu können. Richtige Abneigung finde ich schon stärker als kein Interesse haben. Klar muss nicht jeder jedes Tier mögen, aber wenn jemand Tiere, ungeachtet der Art, nicht mag? Wenn ich z.B. keine Katzen mögen sollte, dann vielleicht, weil ich mit der Art der Katzen nicht zurechtkomme oder mal schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Schneeblume hat geschrieben:Würde mir jemand sagen, dass er Tiere grundsätzlich nicht leiden kann, fände ich das aber auch etwas bedenklich und der Mensch wäre mir dann wohl insgeheim etwas weniger sympathisch.
Dein Satz ist doch schon der springende Punkt. Du selbst magst Tiere und kannst es daher nicht nachvollziehen, wie jemand keine Tiere mögen kann. Entsprechend sinkt er in deiner Gunst und auch in deiner Sympathie, da kein gemeinsamer Nenner vorhanden ist und ggf. steigt dann auch die Ablehnung auf. Ob das nun auf alle Tiere bezogen ist oder auf einzelne Arten, spielt dabei keine Rolle. Man findet immer das sympathischer mit dem man auf einer Wellenlänge ist als wenn man das komplette Gegenteil darin sucht und nichts gemeinsames hat.
Komisch finde ich es nicht. Leben und Leben lassen ist meine Devise und wenn jemand keine Tiere mag, dann ist das doch seine Sache und nicht meine. Daher ist er noch lange nicht direkt ein schlechter Mensch für mich oder gänzlich uninteressant, wenn andere Gemeinsamkeiten bestehen kann er dennoch Sympathisch sein auch wenn er in diesem einen Punkt nicht konform mit mir läuft.
Ich verstehe mich auch mit Katzenliebhabern! Auch wenn diese nicht verstehen können was daran widerlich ist wenn eine Katze einem um die Beine streicht und mit dem Schwanz gegen einen tätschelt oder auch mit dem Kopf sich ankuschelt und gestreichelt werden will. Für mich ist das widerlich und geht gar nicht, mag ich nicht und will ich auch nicht anfassen. Das wird akzeptiert wenn auch nicht verstanden. Würde alleine dieser Umstand mich unsympathisch machen, dann hätte ich wohl keine Katzenliebhaber die mich dennoch Sympathisch finden und Suspekt bin ich wenn dann aus anderen Gründen, als nur aus diesem einen einzelnen Punkt.
Ich habe letztes Jahr ein ähnliches Thema eröffnet, was aber ein wenig anders ist. Vielleicht interessiert dich das. Ich kann es nicht verstehen, wenn jemand Tiere nicht leiden kann. Wenn jemand allergisch auf ein Tier reagiert, dann finde ich eine negative Haltung verständlich und auch wenn sich jemand vor Hunden fürchtet, weil er als Kind ganz schlimm gebissen wurde, dann verstehe ich das auch.
Wenn jemand aber ein extremer Tierhasser ist und der Meinung ist, dass eine bestimmte Tierart aussterben sollte, dann finde ich das extrem unsympathisch. Genauso finde ich es richtig schlimm, wenn man Tiere als nutzlos oder dumm bezeichnet, denn sie sind Lebewesen und haben auch ihre Daseinsberechtigung.
Tiere sind auch nicht immer bei sehr reinlichen und ordentlichen Menschen beliebt, so kann ein Hund schon einmal in den Wohnungsflur pinkeln, die Katze kann die geliebten Blumentöpfe von der Fensterbank treten oder das Kaninchen verliert zu viele Haare, die sich alle auf dem Teppich festsetzen. Ich finde es völlig legitim wenn jemand sagt, er möchte wegen der Ordnung keine Tiere halten.
Ich halte es auch für ein unbegründetes Vorurteil, jemanden als suspekt zu bezeichnen, der sich nicht "Tierfreund" auf die Fahne geschrieben hat. Aber da prallen in meinen Augen auch Welten aufeinander: einerseits die Leute, die ohne vier Hunde, zwei Katzen und einem Aquarium auf 60 Quadratmetern kein schönes Leben hätten (überspitzt formuliert), und eben die Leute, denen Tiere prinzipiell egal sind.
In den Augen mancher selbsternannten Tierfreunde ist man ja schon ein verbitterter Tier- und Menschenfeind, wenn man anzumerken wagt, dass ein Border Collie in einer Stadtwohnung nichts verloren hat. Oder dass es schon biologisch unmöglich sei, sich als "Mutti" oder "Papa" einer vollgefressenen Perserkatze anzusehen. Und selbstverständlich haben Haustiere mehr Rechte als Besucher - schließlich wohnen sie hier, du bist nur zu Gast, und wenn Fiffi bei Tisch die Sahne von Mamis Kuchenteller schlecken will, darf er das natürlich.
Wenig anfangen kann ich tatsächlich nur mit der kleinen Minderheit, die das Viehzeug allem Anschein nach aktiv hassen, sprich, nach allem, was vier Beine hat, automatisch treten, jedes gammlige Insekt killen und einen irren Blick bekommen, wenn sie einen Singvogel sehen. Aber solche Leute begegnen mir relativ selten.
Ich persönlich habe auch keinen besonderen Bezug zu Haustieren, da ich als Kind ohne Tiere aufgewachsen bin. Meine Eltern hatten später eine Katze gehabt, die sie allerdings in (aus meiner Sicht falsch verstandener) Tierliebe stark gehätschelt und gefüttert hatten, sodass sie im Lauf der Jahre Verhaltensstörungen und Übergewicht entwickelt hatte. Auf jeden Fall ergeht es mir so, dass ich gern in der Natur Tiere beobachte, aber kein persönliches Interesse an einem Haustier habe.
Das heißt aber keinesfalls, dass ich Tiere nicht mögen würde, im Gegenteil. Andererseits mag ich es tatsächlich nicht so gern, wenn man beispielsweise einen Hundehalter zuhause besucht und sich vom Haushund ausgiebig anbellen oder aber abschlecken lassen soll. Als Kind hatte ich tatsächlich in solchen Situationen oft Angst gehabt, wenn das Tier zu aufdringlich war, und mir ist es bis heute eher unangenehm.
Es ist jetzt nicht so, dass ich jemanden automatisch als suspekt empfinde, nur weil dieser keine Tiere mag. Solange dieser jenige in der Lage ist, mit Tieren in einem Raum zu verweilen, auch wenn er sie nicht mag, ist alles gut. Denn sonst hätte man bei mir mit den Katzen ja nun ein Problem, und dann will man solche Leute eben auch dauerhaft nicht im Haus haben. Ich versperre meinen Tieren ja jetzt nicht den Zugang, weil da einer ist, der sie nicht mag.
Schlechte Erfahrungen mit Tieren usw. oder eben eine ganz normale „Abneigung“ ist eben auch in Ordnung. Es sollte halt keine komischen Züge annehmen, um nicht als suspekt gewertet zu werden. Ich kann auch nicht jeden Menschen leiden, und bin deswegen ja nicht suspekt. Und wahrlich bin ich auch generell nicht der Menschenfreund, trotz meines Berufes, aber das ist eher auf unterschiedliche Menschen gemünzt und spricht nur für mein privates Umfeld.
Ich finde also Menschen, die Tiere nicht mögen keineswegs sofort suspekt. Sicherlich denke ich mir irgendwo: “die tun doch nichts, also wieso“. Doch so sind Menschen eben. Man muss auch nicht immer alles nachvollziehen können und das macht Vielseitigkeit eben ganz einfach aus. Ich umgebe mich auch mit Menschen, die keine Tiere mögen, aber zumindest in der Lage sind, im Haushalt sie zu akzeptieren.
Natürlich darf es nicht Auswirkungen auf das Verhalten haben, sodass man sie wegschiebt, am besten attackiert usw. Das ist dann wiederum eine ganz andere Baustelle für mich und wäre nicht nur suspekt, sondern wirklich ein Grund, mit mir in Ärger zu geraten.
Kätzchen14 hat geschrieben:Sicherlich denke ich mir irgendwo: “die tun doch nichts, also wieso“.
Naja, so pauschal kann man das andererseits eben doch nicht sagen. Schon Hunde können andere Menschen durchaus verletzen, und wenn man Hunde nicht gut einschätzen kann, dann ist es sicher verständlich, dass man lieber auf Distanz geht, bevor man vielleicht gebissen wird.
Katzen tun einem normalerweise zwar wirklich nichts, aber auch sie können einen unabsichtlich verletzen (meine Mutter ist mal so stark von ihrer wegen eines Geräuschs erschrockenen Katze gekratzt worden, dass sie wegen einer Infektion medizinisch behandelt werden musste).
Wie gesagt, wenn man nicht selbst Tierhalter ist und das Verhalten von Tieren deswegen nicht so gut einschätzen kann, dann ist es meiner Ansicht nach nicht negativ zu bewerten, wenn man lieber Abstand hält und sich nicht allzu begeistert zeigt, wenn einem die Tiere unbeabsichtigt zu nahe kommen.
Ich glaube, dass man hier noch einmal unterscheiden muss, ob der Mensch Tiere allgemein nicht mag oder ob einem Tiere einfach suspekt sind. Grade, wenn man in der Kindheit nicht viel mit Tieren zu tun hatte oder zum Beispiel nur mit Hunden, dann ist es normal, dass einem Katzen dann suspekt sind, weil man mit ihnen keine Erfahrung hat. Das ist auch nicht schlimm und ich finde es dann besser, wenn Leute, die keine Ahnung haben, sich dann einfach von den Tieren fern halten und einen respektvollen Abstand wahren als dass sie einfach auf die Tiere zugehen und mal auf gut Glück versuchen, ob es schon gut gehen wird.
Wenn Leute Tiere aber allgemein nicht mögen oder eben auch entsprechendes Verhalten zeigen, dass sie die Tiere nicht leiden können und sich ihnen gegenüber unfair verhalten oder sie sogar quälen im Sinne von Schläge, Treten oder ähnliches, dann sind mir die Leute suspekt und dann halte ich auch Abstand von Ihnen. Wer ein Tier schlecht behandelt oder sogar misshandelt, der macht in meinen Augen auf Dauer sicher nicht Halt vor einem Menschen. Mal ganz davon abgesehen, dass das Tier in den meisten Fällen auch nichts dafür kann.
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