Menschen, die Brückentage nehmen als unverschämt empfinden?
Man kann durchaus einige Tage mehr Urlaub herausbekommen, wenn man den Urlaub um die Feiertage herum gestaltet. Wobei das ja auch gar nicht jeder so mag und manche einfach viel Urlaub am Stück nehmen, sich an den Schulferien orientieren oder was auch immer. Würdet ihr aber Personen, die alles an den Feiertagen orientieren und damit jeden Brückentag nehmen als unverschämt empfinden? Wie reagiert ihr auf solche Kollegen? Gibt es deswegen Streitereien bei euch im Betrieb?
In wiefern sollte das denn unverschämt sein? Es ist doch nachvollziehbar, wenn man Urlaubstage in Kombination mit zusätzlichen Feiertagen zu einer etwas längeren Auszeit ergänzt, um beispielsweise einen Kurztrip machen zu können. Eine übermäßige Beanspruchung solcher Brückentage zu Lasten der Kollegen ist bei uns sowieso nicht möglich, weil wir eine Vertreterregelung haben: jeder Urlaubsantrag muss von einem Vertreter unterzeichnet werden, der dann die Aufgaben übernimmt. Somit gleicht sich das auf die Dauer aus, weil man diese Brückentage wechselweise in Anspruch nimmt.
Ich verstehe die Frage nicht. Wenn es Probleme wegen zu geringer Besetzung oder so was gibt, regelt das im allgemeinen doch der Vorgesetzte. Bei uns musste immer jeder Urlaubstag oder längere Urlaub genehmigt werden. Ich vermute, dass das bei fast jedem so ist.
Mitarbeiter mit Kindern wurden immer wegen der Ferien bevorzugt. Es gab aber nie Probleme deswegen. Natürlich versucht jeder, seine freien Tage so zu legen, dass es für ihn günstig ist. Wo ist das Problem? Ich sehe da überhaupt kein moralisches Kriterium, das irgendeine Rolle spielt.
Die Kollegen ohne Kinder oder mit erwachsenen Kindern nahmen eh lieber Urlaub, wenn gerade keine Saison war, weil es dann billiger ist. Das kann man als Eltern nicht. Brückentage waren nie ein Problem. Ich habe trotz Brückentags manchmal ganz gerne gearbeitet, weil es dann ruhiger war. Ich hätte es mir eh nicht leisten können, immer wegzufahren, wenn ich mal ein paar freie Tage hatte. Und ab einem bestimmten Alter kann man die Kinder auch gut alleine zu Hause lassen.-
Ich finde es nicht unverschämt, wenn man versucht seinen Urlaub um die Brückentage herum zu planen. Ist ja auch verständlich, dass man versucht so viel Urlaub wie möglich aus seinen vorhandenen freien Tagen herauszuholen.
Versuchen kann man es ja und beantragen und wenn man es so genehmigt bekommt, dann find ich das durchaus total in Ordnung. Unverschämt fände ich es nur, wenn man darauf besteht und andere Kollegen aus dem gleichen Team deswegen selbst keine bekommen. Aber in der Regel wird sowas doch vorab be- bzw. miteinander abgesprochen.
Bei uns in der Arbeit ist es jedenfalls so, dass alle Urlaube im Team abgesprochen werden müssen und somit auch fair verteilt werden. Im November des Vorjahres wird eine ungefähre Planung aufgestellt und wenn man zusätzlich spontan Urlaub benötigt, dann wird auch vorausgesetzt, dass man zunächst bei den Kollegen ein "Okay" einholt. Wir sind sieben Kolleginnen und von diesen müssen mindestens jeweils drei pro Arbeitstag arbeiten.
Natürlich geht es dann nicht, dass alle am gleichen Brückentag fehlen und somit auch, dass immer die gleiche Person alle Brückentage für sich beansprucht. Bei uns funktioniert das aber auch automatisch ganz gut, ohne große Diskussionen. Kolleginnen mit Kinder nehmen ausschließlich in den Ferien frei und Kolleginnen ohne Kinder meist die Wochen dazwischen.
Es wird doch jedes Jahr rechtzeitig in den Medien gebracht, wie man seinen Urlaub geschickt nehmen kann, um die Feiertage oder auch Brückentage gut zu nutzen. Wer das nicht macht, der sollte anderen Kollegen deswegen auch keinen Vorwurf machen. Den Urlaub kann ja jeder Mitarbeiter erst mal einreichen, wie er es für sich als gut empfindet. Ob man ihn dann auch so genehmigt bekommt, ist dann eine andere Frage.
Bei meinem Mann im Betrieb nehmen alle ohne schulpflichtige Kinder ihren Jahresurlaub grundsätzlich außerhalb der Ferien. Da gibt es keine Vorschriften dazu, aber man macht es aus gegenseitiger Rücksicht. Aktuell betrifft es zwei Kollegen, welche wirklich auf die Ferien angewiesen sind.
Aber ich kann so eine Urlaubsplanung, wo man das Optimum raus holt, nicht als unverschämt ansehen. Denn es hat ja jeder Kollege die Möglichkeit seinen Urlaub danach zu verteilen.
Also an sich steht das ja jedem zu und somit finde ich es jetzt nicht wirklich unverschämt, wenn man solche Brückentage nutzt um damit auch mal mit wenigen Urlaubstagen etwas freie Zeit am Stück zu bekommen und dann auch mal außer der Reihe vielleicht den ein oder anderen Kurztrip machen zu können.
Etwas anders sehe ich das aber, wenn es dann Kollegen gibt, die das jedes Jahr so handhaben und quasi dann immer gleich als erste sich in den Urlaubsplan eintragen, bevor andere Kollegen die Chance hatten auch mal den ein oder anderen Brückentag zu nehmen. Wobei ich da aber bisher immer darauf vertraut habe, dass sich das schon regelt und ausgleicht oder eben im Kollegium dann auch mal darüber gesprochen wird, wenn es da Leute gibt, die sehr exzessiv davon Gebrauch machen und es zu Lasten der anderen Kollegen geht.
Wobei es aber ja sicherlich auch genug Leute gibt, denen solche Brückentage ziemlich egal sind und die dann da lieber arbeiten gehen, weil da manchmal ja auch die Arbeit etwas lockerer ist oder auch mal früher Feierabend gemacht wird.
Was ist denn daran unverschämt? Dass diese Menschen versuchen mit wenigen freien Tagen möglichst viel Urlaub herauszuschlagen? Bei uns ist es jedoch so, dass wir uns im Team mit den Brückentagen abwechseln und dass wenn die eine Hälfte des Teams den Brückentag nimmt, dass die andere Hälfte dann den nächsten Brückentag. Da achtet der Chef auch ziemlich drauf, dass das fair verteilt wird.
Das Urlaubnehmen um Brückentage herum an sich finde ich nicht unverschämt, sondern eigentlich total nachvollziehbar und clever. Unverschämt wird es für mich dann, wenn man sich mit seinen Kollegen, die die Vertretung übernehmen müssen, nicht abspricht und nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist. Das betrifft aber auch sämtliche andere „begehrte“ Urlaubszeiträume wie z. B. zwischen den Jahren oder um Ostern oder Pfingsten herum.
Ich selber bin aber relativ schmerzbefreit, was solche Dinge angeht. Da ich erstens an der Abdeckung der Bereitschaftsdienste beteiligt bin, was Wochenenden und Feiertage mit einschließt, und zudem kinderlos bin und somit sowieso weniger „Anspruch“ auf die Hochphasen der Urlaubsplanung habe, muss ich mich meistens ohnehin anpassen und mit dem zufrieden sein, was übrig bleibt.
Urlaub zwischen den Jahren bringt mir ja beispielsweise nichts, wenn ich entweder an Weihnachten oder Silvester Dienst machen muss, und daher sehe ich auch keinen Sinn darin, jemandem diese Zeit „wegzuschnappen“, der sie ohne Einschränkungen nutzen könnte. Vielleicht denke ich da auch etwas zu selbstlos, aber momentan bin ich flexibel und genügsam genug, sodass ich mich mit dem Urlaubsmodell bei uns dennoch gut arrangieren kann.
MaximumEntropy hat geschrieben:Urlaub zwischen den Jahren bringt mir ja beispielsweise nichts, wenn ich entweder an Weihnachten oder Silvester Dienst machen muss, und daher sehe ich auch keinen Sinn darin, jemandem diese Zeit „wegzuschnappen“,
Wie ist das denn bei euch geregelt? Also ich habe auch Bereitschaftsdienste und wir müssen auch an Wochenende, Sonntagen und Feiertagen arbeiten. Aber das wird dann auf alle Schulter verteilt, egal ob jetzt mit oder ohne Kinder. Das heißt dann eben auch, dass jeder an Weihnachten oder Silvester arbeiten muss. Aber eben auch, dass du halt Silvester frei hast, wenn du Weihnachten gearbeitet hast.
Urlaub zwischen den Jahren würde als dann schon was bringen, wenn man den Zeitraum dann eben so wählt, dass man wahlweise über Weihnachten oder über Silvester wegfährt und damit Urlaubstage spart. Allerdings war es bisher bei meinen Arbeitgebern eigentlich immer so, dass es zwar keine Verbote gab, aber zumindest entsprechende inoffizielle Absprachen, dass es zwischen Weihnachten und Silvester beispielsweise keinen Urlaub gibt, weil da genug Arbeit zu erledigen ist, die über die ganzen Feiertage liegen bleibt und als Ausgleich eigentlich jeder da mal einen freien Tag geschenkt bekommt der dann entweder direkt nach den Feiertagen oder direkt davor genommen werden kann um etwas die freien Tage sinnvoll zu verlängern.
Aber auch das hat einige Kollegen nie davon abgehalten, dann noch zusätzlich Urlaub zu nehmen um die wenigen Arbeitstage zwischen Weihnachten und Silvester als Brückentage zu benutzen. Das ist zwar nicht verboten, fand ich dann aber schon immer unverschämt, wenn es jedes Jahr aufs Neue die Absprache gab und dann noch mehr Arbeit an den übrigen Kollegen hängen geblieben ist und immer die Leute in die Röhre geschaut haben, die sich eben an die Absprache gehalten haben.
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