Menschen ansehen, wie viel Geld sie haben?
In einem anderen Beitrag hieß es, dass man Menschen doch ansehen könnte, ob sie Geld haben und damit Geldprobleme oder eben nicht. Ich bin aber eben nicht dieser Meinung. Mag sein, dass man das manchen Menschen durchaus ansehen würde, wenn es ihnen gut geht und sie gut und gerne Geld ausgeben und immer das Neuste haben müssen, aber ich finde nicht, dass man das jedem ansieht. Es kommt da meiner Meinung nach auch auf den Charakter an.
So kenne ich eine alleinerziehende Mutter, die sehr sparsam leben muss. Sie wirtschaftet aber so geschickt und pfiffig, dass sie zu Hause nur sehr teure und hochwertige Markenartikel stehen hat. Das fängt an bei den Küchenmöbeln und den Geräten in der Küche und zieht sich über alle anderen Möbel, Kleidung und Elektrogeräte hin. Wenn man nicht genau wüsste, dass sie oft über Ebay Kleinanzeigen von Reichen aus dem Ort etwas günstig erwirbt, würde man gar nicht auf die Idee kommen, dass es ihr finanziell so schlecht geht. Sie geht eben nicht gerne damit hausieren.
Ich kenne aber auch jemanden, der wirklich sehr viel Geld hat, aber ihm bedeuten Luxusgüter nichts. So fährt er eher ein bescheidenes kleines Auto, besitzt nicht besonders teure oder hochwertige Möbel und Kleidung. Er möchte das Geld lieber für das Alter zur Seite legen und nicht jetzt ein Leben in Luxus führen. Er sagt, wenn er jetzt spart und man ihm das viele Geld nicht ansieht, hätte er mehr davon später. Findet ihr, dass man Menschen grundsätzlich ansehen kann, wie viel Geld sie haben? Oder ist das nur Einbildung?
Man sieht es vielen Menschen nicht an, ob sie nun viel oder wenig Geld haben. Heutzutage kann man eine Menge Schnäppchen machen, wie du bereits geschildert hast, und sich mit Markensachen ausstatten bis man in allen Farben leuchtet. Es gibt so eine nette Karikatur, der ärmere Mensch ist mit viel BlingBling dargestellt und der etwas reichere Mensch ganz normal in Jeans und T-Shirt. Aber selbst darauf ist kein Verlass.
Es gibt natürlich Menschen, die ihren Reichtum voll rauskehren. Die fahren einen dicken Benz, sind in Boss oder Gucci gekleidet und tragen ihre Rolex spazieren. Es gibt aber auch ärmere Menschen, die extra, um diesen Status zu erreichen, Schulden gemacht haben und einen dicken Benz fahren, in Gucci gekleidet sind, aber einen sechsstelligen Schuldenbetrag auf dem Konto haben. Aber unterscheiden kann man sie teilweise echt nicht.
Ich selbst zähle mich zur Mittelklasse. Es geht mir nicht schlecht, aber ich fahre auch keine dicke Karre. Mit etwas Sparen könnte ich mir bestimmt auch diese dicke Karre leisten, aber ich möchte einfach nicht. Ich bin bodenständig genug, um für mich sagen zu können, dass mein Gehalt, mein Konto oder Ähnliches in Ordnung ist, ich muss mir keine Sorgen machen. Ansehen tut man es mir nicht. Teilweise laufe ich sogar total zerfetzt herum, man könnte meinen, ich wäre unter dem Sofa hervor
gekrochen.
Ich würde nicht behaupten, dass man es den Menschen ansehen kann, wie viel Geld diese haben. Auch jemand mit viel Geld kann sparsam leben und dann kann man es auch nicht unbedingt sehen, dass dieser eigentlich weit mehr Geld ausgeben könnte. Genauso ist es eben umgekehrt möglich, dass jemand mit wenig Geld so wirtschaftet, dass man es dem Menschen nicht ansehen kann, dass es eigentlich nicht so rosig aussieht, wie es scheint.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man Menschen nicht unbedingt ansehen kann, wie viel Geld sie haben, sondern eher, wofür sie ihr Geld bevorzugt ausgeben. Sprich, wenn jemand sich für Klamotten, Schmuck und fette Autos bis über den Kopf in Schulden stürzt, sieht das für Außenstehende genauso aus, als könne die Person sich die ganzen Luxusgüter wirklich leisten. Wenn jemand umgekehrt wenig Wert auf Äußerlichkeiten legt, kann dies aus Geldmangel geschehen, oder aber der Mensch hat ein fettes Bankkonto und gibt sein Geld lieber für seine Hobbys aus oder ist schlicht sparsam, weil ihm das gefällt.
Deswegen würde ich aus dem Äußeren und Auftreten eines Menschen nur sehr bedingt schließen wollen, ob die Person wirklich reich oder arm ist. Ab einem gewissen Level ist es meines Erachtens durchaus recht offensichtlich, da man oft auch recht schnell merkt, ob der Besitzer den ganzen Luxus als selbstverständlich ansieht oder aktiv damit angibt. Aber ob jemand jetzt an der Ober- oder Unterkante der Mittelschicht angesiedelt ist, würde ich aus seinem Kleidungs- oder Wohnstil nicht unbedingt schließen. Verschuldet ist nicht das gleiche wie reich oder arm.
Es gibt Millionäre, die in abgetragenen Sachen umher laufen und bei denen man denken würde, dass sie gar kein Geld haben. Es kommt immer darauf an, was der Person wichtig ist und was nicht. Wenn eine Person den Luxus oder scheinbaren Luxus nach außen tragen möchte, dann kauft sie auch teure Kleidung, wenn jemand beispielsweise gerne reist, wird er wohl eher verreisen. Von der Kleidung her sieht man nichts, finde ich.
Ich denke auch, dass man jemandem nicht immer ansehen kann, ob er Geld hat oder nicht. Es laufen auch schon Teenager oder eben junge Leute in Markensachen herum, für die sie dann gespart haben oder sich diese eben schenken ließen. Auch trägt ein Millionär ja nicht immer nur teure Kleidung und ich denke, dass manche vielleicht sogar wert darauf legen, dass man eben nicht sieht, dass sie vermögend sind.
Vielleicht kleiden sich manche auch so, als wenn sie wer weiß wie viel Geld hätten und dem ist aber gar nicht so. Ich denke, dass man den Menschen immer nur als Person vor sich hat und nie wirklich einschätzen kann, ob er nun viel Geld oder wenig hat. Auf das Bankkonto hat man schließlich keinen Einblick.
Ich wage mal zu behaupten, dass die meisten Menschen teure Kleidung gar nicht von billiger Kleidung unterscheiden können, wenn nicht irgendwo das Logo einer Marke prangt. Eine teure Jeans sitzt zum Beispiel in der Regel besser und hält deutlich länger als ein billiges Modell, aber wenn jemand zufällig den richtigen Körper für die 10 Euro KIK Jeans hat und wenn die Jeans neu ist wird der normale Mensch auf der Straße den Unterschied zu einer 200 Euro Jeans kaum erkennen.
Es gibt schon Menschen, die "teuer" aussehen, finde ich. Aber das hat eher damit zu tun, dass sie auf ihr Äußeres achten ohne es zu übertreiben und, dass sie einen eher klassischen Geschmack haben und auf Qualität setzen statt jedem Trend hinterher zu rennen. Wenn man das konsequent macht und in ausgewählte, hochwertige Teile investiert anstatt regelmäßig bergeweise Fast Fashion anzuschleppen hat man irgendwann eine teure Garderobe, auch als Normalverdiener.
Und natürlich gibt es genug Leute, die ihr Geld nicht in ihr Aussehen investieren wollen und ihr Haus auch nicht mit Markenprodukten und Statussymbolen voll stopfen wollen sondern andere Prioritäten haben. Die Zahl der Menschen, die der Konsumgesellschaft kritisch gegenüber steht, und lieber mehr Freizeit als mehr Geld hat oder eine schöne Reise dem dicken Auto vorzieht steigt schließlich.
Ich wohne in einer sehr armen Gegend und das sieht man hier durchaus manchen Menschen an. Das gilt hier ganz besonders für Senioren. Die sind dann absolut nicht ungepflegt, aber es fällt eben schon auf, wenn die Schuhsohlen extrem durch sind oder das Leder uralt und die Menschen immer nur dieses Paar tragen. Oder es immer derselbe Rock ist oder nur eine Jacke da ist. Auch dass der Friseur nur zu Weihnachten oder alle sechs Monate drin sitzt, ist sichtbar.
Dazu kommt hier bei vielen Menschen, das sieht man oft schon bei Kindern, so ein ganz bestimmter Gesichtsausdruck, der von ständigen Sorgen und eben auch von Entbehrungen zeugt. Da sieht man wirklich, dass es nicht um bewussten Konsumverzicht geht, sondern dass die Leute bitterarm sind.
Ich denke schon, dass man das sehen kann. Dazu muss man keine Gucchi Kleidung tragen oder auch nicht die Rolex am Arm tragen. Das Verhalten ist einfach ein ganz anders, wenn sich jemand den ganzen Tag um finanzielle Dinge sorgen machen muss, dann schaut dieser mit seinem Blick ganz anders aus und verhält sich auch anders, als jemand der das nicht machen muss.
Man erkennt durchaus arme Menschen an ihrem traurigen Blick, dem etwas eingefallenen Gesicht und auch an den Äußeren Dingen wie cooper sie beschrieben hat. Dazu muss man noch nicht einmal auf das Etikett schauen, welche Marke darin steht um zu erkennen, wenn das ganze älter und abgenutzt ist anstatt neu.
Selbst wenn man mehr zur Verfügung hat sieht man es am Gesichtsausdruck. Diese haben auch ganz andere Muster in ihrem Verhalten und Auftreten, die man ebenfalls erkennen kann. Selbst wenn ein Millionär in einem Anzug aus der Altkleidersammlung unterwegs ist, verhält sich dieser anders als wenn es tatsächlich jemand aus dieser Schicht ist.
Darum ja, man sieht es den Menschen schon an wenn man mal vom materiellen alles absieht und nicht nur darauf herum reitet sondern auch mal weiter in die Gesichter schaut, die Mimik, die Gestik und das Verhalten. Selbst kleinste Dinge verraten das ganze, wenn jemand gut gekleidet in der Restepostenecke im Supermarkt wühlt, alles nochmals rechnet und am Ende die Gurke für 19 Cent bei Seite legt, dann wird dieser nicht vermögend sein der es sich leisten kann wie jemand anderes, der willkürlich alles einpackt und nicht einmal rechnet. Selbst dort erkennt man, wer mehr und wer weniger zur Verfügung hat.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Welche Düfte verbindet ihr mit Sinnlichkeit? 463mal aufgerufen · 2 Antworten · Autor: Prinzessin_90 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Alltägliches
- Welche Düfte verbindet ihr mit Sinnlichkeit?
- Hat man nach der Schule einen großen Verlust an Freunden? 5855mal aufgerufen · 22 Antworten · Autor: Owlytic · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Alltägliches
- Hat man nach der Schule einen großen Verlust an Freunden?
- Pappteller statt normaler Teller 3653mal aufgerufen · 12 Antworten · Autor: Sippschaft · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Essen & Trinken
- Pappteller statt normaler Teller
- Findet ihr Veganer die Eier essen seltsam? 1496mal aufgerufen · 17 Antworten · Autor: M. Mizere · Letzter Beitrag von Trisa
Forum: Essen & Trinken
- Findet ihr Veganer die Eier essen seltsam?