Meinungen zur Maskenpflicht von Schulkindern

Selbst die Maskenpflicht bei Erwachsenen ist schon seit einigen Monaten umstritten und nun kommt auch noch hinzu, ob Schulkinder verpflichtet werden sollten, derartige Schutzmasken auch im Unterricht zu tragen. In Sachsen-Anhalt müssen sogar schon Kinder ab 2 Jahren auch eine Maske in Geschäften oder im Nahverkehr tragen. Bei der Maskenpflicht von Schulkindern gehen die Meinungen im Netz erwartungsgemäß weit auseinander, aber mehrheitlich wird es wohl kritisch gesehen. Welche Meinung habt ihr denn dazu?

Wie sinnvoll eine Maskenpflicht bei Schulkindern ist hängt davon ab, aus welchen Sichtweise dieses Thema betrachtet wird. Ich finde das Thema kompliziert und vielschichtig. Es ist schwierig hier ein gutes Konzept zu finden. Ich versuche trotzdem, einen Überblick zu verschaffen.

Maskenpflicht aus der wissenschaftlichen Sichtweise
Ich beginne mit der wissenschaftlichen Sichtweise. Viren werden sehr häufig über die Tröpfcheninfektion übertragen. Wenn Menschen husten, fliegen winzige Tröpfchen ungefähr 1,5 Meter weit. Weder die vorgehaltene Hand, noch die Armbeuge können diese Tröpfchen effektiv aufhalten. Das haben Experimente mit Spezialkameras gezeigt, bei welchen die Tröpfchen sichtbar gemacht wurden. Auch eine Maske kann die Tröpfchen nicht vollständig aufhalten, aber zumindest stark reduzieren.

Das größere Problem sind die Aerosole. Diese sind noch viel kleiner als die Tröpfchen und können minutenlang oder sogar Stunden in der Luft bleiben. Somit verteilen sich die Aerosole im gesamten Raum. Aerosole sind so winzig, dass sie eine gewöhnliche Maske leicht durchdringen. Eine Aerosolbildung kann am besten durch regelmäßiges und gutes Lüften verhindert werden. Im Freien verdünnen sich die Aerosole übrigens so stark, dass eine Ansteckung sehr unwahrscheinlich ist.

Aus wissenschaftlicher Sicht sind Masken also vor allem im Eingangsbereich und in den Gängen der Schule wichtig, weil die Schüler hier zu wenig Abstand haben. Eine Maske während dem Unterricht macht für mich wenig Sinn, weil diese nicht vor den Aerosolen schützt und bei längerer Benutzung durchfeuchtet wird. Während dem Unterricht sollte für eine gute Belüftung und ausreichend Abstand gesorgt werden. Eine gute Belüftung ist der effektivere Schutz.

Maskenpflicht aus pädagogischer Sicht
Eine wissenschaftlich gut durchdachte Strategie in Bezug zur Maskenpflicht kann leicht an der Praxis scheitern. Wenn die Schüler die Schutzmaßnahmen nicht ernst nehmen oder nicht verstanden haben, dann sind diese kaum noch wirksam. Masken sollten eigentlich vor einer Ansteckung schützen. Ich habe jedoch mitbekommen, dass manche Schüler die Gummibänder der Maske dazu verwenden, um diese zu einer Schleuder umfunktionieren. Die Maske wird dadurch zur Virenschleuder, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich möchte nicht Wissen was mit den Masken sonst noch für ein Unsinn angestellt wird. Ein Pädagoge macht sich daher vor allem Gedanken, wie er mit den Schülern über die Maskenpflicht spricht und welche Konsequenzen erfolgen sollten, wenn Schüler die Masken missbräuchlich verwenden.

Sehnsucht nach Normalität
Bei den ganzen Diskussionen um die Maskenpflicht ist deutlich zu spüren, dass sich die Menschen nach Normalität sehnen. Doch leider wird es vermutlich noch einige Zeit dauern, bis wieder einigermaßen normal leben können. Wichtiger als die Diskussion über die Maskenpflicht finde ich, dass wir zusammenhalten. Ich möchte Eltern, Lehrer und Schüler ermutigen, dass sie zusammenhalten, um das Beste aus dieser schwierigen Lage zu machen.