Meinungen zu verschiedenen Ernährungsformen
Ich wollte euch mal Fragen was ihr von den verschiedensten Ernährungsformen halten. Also z.B. Vegan, Vegetarisch, Paleo Ernährung ( Übersetzt "Steinzeit Ernährung", das heißt man ernährt sich ausschließlich von Nahrungsmitteln, von denen angenommen wird, dass sie schon in der Altsteinzeit vorhanden waren.
Man isst keine Industriell verarbeiteten Lebensmittel wie Zucker, alkoholische Getränke oder Fertiggerichte.) Auch gibt es Frutarier (Man isst ausschließlich Pflanzenprodukte, der unterschied zur vegetarischen Ernährung ist das ein Frutarier auch keine Pflanze töten will. Also sie essen z.B. nur Obst das bereits vom Baum gefallen ist und man pflügt es nicht weil es das Obst töten würde.)
Das klingt für außenstehende vielleicht etwas bizarr, zumindest für mich. Natürlich gibt es noch unzählige weitere Ernährungsformen und Diäten. Welche kennt ihr noch so? Und welche davon findet ihr gut bzw. schlecht?
Schlecht finde ich für mich jede Art von dogmatischer Ernährung. Sprich, jede Art von Ernährung, bei der man sich selber ganz freiwillig irgendwelche Regeln auferlegt, die mit dem Glauben übereinstimmen. Denn mit Wissen haben die meisten Ernährungsformen ja eher wenig zu tun.
Nehmen wir mal die Paleo Diät. In der Realität ist es gar nicht möglich das zu essen, was die Menschen in der Steinzeit gegessen haben, weil unsere Lebensmittel schon so lange durch gezielte Züchtungen immer wieder optimiert wurden. Und warum genau soll die Diät überhaupt so gesund sein? In der Steinzeit sind die Menschen wahrscheinlich mit dreißig Jahren gestorben.
Natürlich sind diese radikalen Ernährungsformen nicht komplett schlecht. Der Verzicht auf hoch verarbeitete Lebensmittel ist auf jeden Fall eine gute Idee und wir essen eh alle viel zu viel Zucker. Und es ist auch eine gute Idee seinen Konsum an tierischen Lebensmitteln etwas zu reduzieren - die Steinzeit Diät predigt übrigens das Gegenteil - weil das für die Umwelt gut ist.
Aber es gibt anscheinend keine seriösen wissenschaftlichen Beweise dafür, dass eine ausgewogene Ernährung schlechter ist als eine Ernährung, bei der man komplett auf bestimmte Lebensmittel verzichtet. Von Allergien und solchen Sachen natürlich abgesehen.
Ich bin auch ein großer Anhänger der "ausgewogenen Mischkost", wie sie uns schon seit Jahrzehnten gepredigt wird. Viele alternative Ernährungsstile sind schlicht absurd.
Wie schon erwähnt, müsste jemand mit einer Steinzeitdiät höchst wahrscheinlich auch vor Aas nicht zurückschrecken, auch mal fasten bis hart an die Grenze zum Hungertod (harte Zeiten damals) und dürfte selbst die allermeisten Obst- und Gemüsesorten nicht anrühren, weil diese mit den Urformen dank jahrhundertelangen Zuchtbemühungen nicht mehr viel gemeinsam haben. Falls es in der Steinzeit also überhaupt schon Äpfel gegeben hat, waren die wahrscheinlich walnussgroß, steinhart und ziemlich sauer. Und es gab sie selbstverständlich nur 4 Wochen im Jahr.
Generell finde ich es befremdlich, wenn Ernährung quasi zu einer Ersatzreligion mutiert, in der es Ge- und Verbote, Sünde und Tugend und natürlich Gurus gibt, die einem vorschreiben, was man essen muss, um als ein guter, wertvoller Mensch zu gelten. Gerade die zahlreichen Leute, die jede Form der organisierten Religion ablehnen, müssten doch eigentlich entsetzt darauf reagieren, wenn jemand aus Glaubensgründen ihnen Ess-Vorschriften macht wie weiland im Alten Testament. Aber die Strafe Gottes wird bei ihnen eben durch potenzielles Übergewicht oder das eigene schlechte Gewissen ersetzt.
Was ich wiederum einsehe, ist der Verzicht auf Fleisch. Auch wenn wir schon in der Steinzeit Mammut gefressen haben ohne Ende, so überwiegen in unserer modernen Gesellschaft doch die Nachteile, wenn Fleisch nicht nur als gelegentliche Ausnahme verzehrt wird, sondern eher als Grundnahrungsmittel gilt. Die ökologischen und gesundheitlichen Auswirkungen von übermäßigem Fleischkonsum sind ja bekannt, und das Angebot an pflanzlichen Nahrungsmitteln ist größer denn je, sodass niemand von Wasser und Baumrinde leben muss. Aber davon abgesehen halte ich nicht viel davon, bei Ernährung mit Ge- und Verboten zu arbeiten. Der gesunde Menschenverstand bringt auf diesem Gebiet schon sehr viel, wenn man sich nicht von irgendwelchen Ideologien blenden lässt.
Ich finde jeder sollte so essen wie er es für richtig findet und wie es ihm schmeckt. Mir ist es völlig egal wie sich jemand ernährt, wenn er bei mir zu Besuch kommt und ich ihn nicht gut kenne frage ich nach, aber sonst kann jeder machen was er will. Ich selber esse worauf ich Lust habe. Bei Fleisch achte ich schon darauf, dass ich es am besten regional beziehen kann also vom Metzger, ebenso wie Gemüse und Obst. Wenn dies nicht möglich ist, kaufe ich es aber auch im Supermarkt.
Generell weiß ich gerne wo das herkommt was ich esse, aber ich hänge mich auch nicht daran auf. Wenn es mal nicht möglich ist, dann genieße ich das Gericht dennoch und ich bekomme auch keinen Nervenzusammenbruch. Letztendlich achte ich sonst auf nichts und esse was schmeckt.
Ich finde, dass man sich so ernähren sollte, wie man eben selbst merkt, dass es einem gut tut. Ich habe bei mir gemerkt, dass mir zu viel Zucker (egal in welcher Form, also auch Fruchtzucker) gar nicht gut tut und daher meide ich Zucker so gut es geht bzw. habe den Zuckerkonsum sehr stark reduziert. Bei uns reicht ein Päckchen Zucker mehrere Jahre.
Wenn man zu sehr auf die Ernährung fixiert ist, sodass es schon fast religiös-fanatische Züge annimmt, finde ich das weder gesund noch normal. Daher würde ich davon eher Abstand nehmen. Man kann es eben in beide Richtungen übertreiben.
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