Meinen, dass etwas nicht so ist, wie es aussieht?

Ich denke, dass sicherlich jeder schon einmal von der müden Ausrede gehört hat, dass es nicht so ist, wie es aussieht, wenn man jemanden beim Fremdgehen erwischt. Oft wird dann spontan die Ausrede verwendet, dass die Situation ja ganz anders ist, als sie eben auf den ersten Blick wirkt. Dadurch soll der Partner nicht direkt Schluss machen, während die Person, die fremdgegangen ist, noch schnell Zeit schindet, um sich eine neue Ausrede einfallen zu lassen.

Sagen, dass etwas nicht so ist, wie es aussieht, kann man ja aber auch in anderen Situationen. Allerdings wird dieser Satz dennoch oft als Ausrede genutzt. Wenn man so etwas sagt, dann muss man sich ja nämlich bewusst sein, nach was es denn aussieht, wenn man bei dem erwischt wird, was man macht. Dann kann man ja auch direkt sagen, was man macht oder etwas vielleicht so machen, dass es keine Missverständnisse dabei geben kann.

Wurdet ihr schon einmal bei etwas "erwischt", bei dem ihr dann direkt gesagt habt, dass es nicht so ist, wie es aussieht, weil es ansonsten schnell zu Missverständnissen kommen könnte? Kennt ihr diese Aussage auch eher als Ausrede?

Wenn man so etwas sagt, dann muss man sich ja nämlich bewusst sein, nach was es denn aussieht, wenn man bei dem erwischt wird, was man macht. Dann kann man ja auch direkt sagen, was man macht oder etwas vielleicht so machen, dass es keine Missverständnisse dabei geben kann.

Manchmal tut man aber Dinge, die eigentlich in der Situation unproblematisch sind und dann kommt jemand dazu, der jetzt gerade absolut nicht dahin gehört und das eigentlich harmlose Verhalten wird zum Problem. Und ich meine jetzt nicht, dass man seinen Partner betrügt, und das in Ordnung wäre, wenn er nicht plötzlich mittendrin gestanden hätte.

Ich nehme einmal praktische Beispiele aus meiner Jugend. Ich hatte beispielsweise mein Pferd schon ewige Zeiten vor dem Studium mein Pferd an einem Stall stehen, an dem auch ein Universitätsprofessor seine Pferde stehen hatte. Als ich studiert habe, hatte ich nur ein unwichtiges Thema bei ihm.

Jetzt kamen zwei Dinge zusammen. Ich hatte von einem sehr wichtigen Prof eine geniale Empfehlung für einen Job erhalten und mit einem Pferd meine erste schwere Prüfung gewonnen. Jetzt saß ich barfuß mit abgeschnittenen Jeans und Top mitten auf der Stallgasse auf dem Pferd, das nur Halfter und Strick trug und piaffierte, während ich einen großen Schluck aus einer Champagnerflasche nahm. Drumherum stand johlendes Publikum.

Genau in dem Moment kommt der Professor mit den Pferden herein und hat den anderen Prof dabei, der mich empfohlen hat. Letzterer war in den ganzen Jahren nie am Stall, die beiden waren nicht befreundet. Eine junge Frau, die sich einfach nur freut, ist sicher nichts schlimmes. Aber so war es eben peinlich und nicht das, wonach es aussieht.