Mehrere Professoren wegen Masterarbeitsthema fragen?

Bevor ich mich für einen Arbeitskreis entschieden habe, habe ich mehrere Termine bei Professoren und Professorinnen gemacht. Ich habe angefragt, was für ein Thema sie mir für die Masterarbeit anbieten würden. Bei zwei Arbeitskreisen war ich dann auch bei einigen Veranstaltungen dabei, wo man sich einen besseren Einblick darüber verschaffen konnte, wer da mitarbeitet und woran geforscht wird. Erst eine Woche nach den Terminen habe ich einem Professor zugesagt und den anderen abgesagt.

Kommilitonen von mir fanden das Verhalten mitunter etwas dreist. Ich habe derzeit überdurchschnittlich gute Noten und habe es mir deswegen erlaubt. Andere Studenten bekommen schon bei der Anfrage auf einen Termin eine Ablehnung und werden gar nicht erst eingeladen. Bei vielen Studenten wollen die Professoren die Noten sehen, da sie die Studenten gar nicht kennen. Da ich in den Vorlesungen auch mündlich sehr aktiv bin hatten die von mir gewählten Professoren mich und meine Noten immerhin noch in Erinnerung und habe mich daher direkt eingeladen.

Habt ihr auch erst bei mehreren Professoren nach Masterarbeitsthemen angefragt bevor ihr euch für eins entschieden habt oder habt ihr nur bei einem Professor einen Termin vereinbart? Findet ihr es dreist oder ist es in eurem Studiengang vielleicht auch unüblich, sich Vorschläge von mehreren Professoren geben zu lassen und dann zu wählen?

Ich finde es offen gesagt ziemlich schlau, mehrere Professoren zu fragen wegen der Abschlussarbeit. Ich habe zu meiner Studienzeit häufiger mitbekommen, wie Dozenten oftmals abgesagt haben, selbst wenn einem das Thema sehr zugesagt hat. Daher konnte man sich nie darauf verlassen, dass man "seinen" Betreuer auch bekommen hat. Daher finde ich es gut, wenn man anfragt und sich mehrere Türen offen lässt, man weiß ja nie und ich würde es ärgerlich finden, wenn ein Professor mir dann doch absagt, weil ich zu spät gefragt habe und seine Kapazitäten inzwischen voll sind.

Ich finde es alles andere als dreist sich vorher zu informieren und sich Gedanken zu machen welches Thema oder welche Themenrichtung man denn in seiner Masterarbeit bearbeiten will. Je nach Thema kann das dann interessant werden und sich positiv auf die Motivation auswirken oder eben umgekehrt, wenn man nichts oder nur wenig für die aktive Auswahl an Themen macht.

Ich hatte den Luxus, dass die Lehrstühle sich auf ihren Webseiten schon relativ ausführlich vorgestellt haben und ihre Themen an denen sie gerade forschen. Bei den meisten Lehrstühlen gab es sogar Übersichten von Themen für Masterarbeiten, die gerade bearbeitet werden oder noch bearbeitet werden können. Das fand ich zu der Vorstellung noch sehr hilfreich und das hat mir auch eine grobe Idee beziehungsweise Richtung gegeben.

Dadurch, dass ich mich auf den Internetseiten der jeweiligen Lehrstühle informieren konnte, brauchte ich keine Termine mit den Professoren zu machen. Ich denke auch das war eine der Intentionen der Vorstellungen, denn an der Universität, an der ich studiert habe, waren nicht unbedingt wenige Studenten und wenn sich jeder einen Termin hätte geben lassen, dann hätten die Professoren glaube ich auch nichts anderes mehr zu tun gehabt.

Ich habe mir dann zwar selber ein Thema ausgedacht und mit meinem Betreuer darüber geredet aber zu dem Zeitpunkt stand eigentlich schon nahezu alles fest und ich musste keine Absagen schicken oder so. Ich finde es sogar gut, dass Absagen geschickt wurden, das ist ja auch ein gutes Feedback für die anderen Professoren, die dann mit anderen Studenten planen können.