Mehrere Mahlzeiten im Büro essen - ins Gerede kommen?

Im Büro meiner Bekannten kaufen sich fast alle etwas vom Metzger oder bestellen von Restaurants in der Nähe. Mit dieser einen Mahlzeit scheinen alle zufrieden zu sein, ganz selten hat auch jemand noch ein Frühstück oder einen Snack für zwischendurch dabei.

Meine Bekannte hat vor dem Büro keine Zeit für Frühstück und bringt alles mit. Auch das Mittagessen fällt aufwendiger aus, weil sie Fast Food und belegte Brote zu dieser Zeit nicht mag. Gegen abends überkommt sie dann meist nochmals der Hunger, weil sie einen langen Weg nach Hause hat und zu hungrig ist, bis sie sich dort ein Abendessen zubereiten kann, also nimmt sie dann noch mal eine größere Mahlzeit ein. Sie meinte letztens, dass es ihr schon etwas peinlich ist, dass sie so viel Essen im Büro verzehrt, während andere mit ganz wenig auskommen. Sie ist ein bisschen rundlich und hat Angst, dass sie sich als exzessive Esserin darstellt.

Bislang hat keiner Bemerkungen dazu gemacht, sie hat aber Angst, dass insgeheim darüber geredet wird. Ich denke, da macht sie sich zu viele Sorgen, solange durch all die Mahlzeiten keine Arbeit liegen bleibt, kann es ihnen doch egal sein. Fändet ihr es erwähnenswert, wenn ein Kollege viel im Büro isst?

So ganz verstehe ich das Problem hier nicht. Sie macht offenbar nicht mit wenn bestellt wird oder auch beim Metzger morgens kauft sie sich nichts. Dafür wird das eigene Essen dann von Zuhause mitgebracht wie sie es gerne hätte und warum sollte das zum lästern direkt führen?

Ob nun jemand üppig Frühstückt und hinterher Mittag isst, oder auch auf das Frühstück verzichtet und die erste Mahlzeit am Mittag einnimmt und eine weitere dann später macht doch keinen Unterschied. Solange sich dabei an die Zeiten zur Pause gehalten wird bzw. die Zeit dafür nicht überschritten wird, stört es mich nicht.

Anders sieht es aus, wenn jemand nur noch am Pause machen ist oder dauerhaft am Essen und nicht mehr zum arbeiten kommt. Da würde ich dann auch meinen Mund aufmachen und etwas sagen, da es ungerecht den anderen gegenüber ist, die sich an die Pausenzeiten halten oder auch die 45 Minuten pro Tag nicht überschreiten wie die andere Person, die nur noch in der Küche anzutreffen ist und am Essen.

Nicht wegen dem Gewicht, nicht wegen dem was sie isst, sondern einfach wegen dem Verhalten. Ich kann schon erwarten, dass jeder mit seinen Mahlzeiten innerhalb der 45 Minuten pro Tag fertig wird, wie er sich diese einteilt wenn er es frei gestalten darf, juckt mich nicht und wenn es bestimmt ist, dann hat man sich daran zu halten und nicht zu kauen wann es einem beliebt.

Ich kann so etwas nicht nachvollziehen. Wenn sie Hunger hat, dann soll sie eben essen und wenn sie zu anderen Zeiten Hunger hat, ist das doch in Ordnung. Deswegen sollte man sich auf keinen Fall Gedanken machen, denn es ist doch jeden Tag dasselbe und jeder hat nun mal seinen Tagesablauf. Leute machen sich eh immer Gedanken und ändern kann man das nicht, weswegen man es auch einfach so hinnehmen sollte und sein Ding machen sollte.

Ich verstehe die Logik ehrlich gesagt nicht. Nur weil die Kollegen nicht im Büro frühstücken, heißt das doch nicht, dass die bis Mittag überhaupt nichts essen. Ich denke viel mehr, dass die sich zu Hause den Bauch vollgeschlagen haben werden und eben nicht hungrig bei der Arbeit erscheinen. In meinen Augen spielt es im Endeffekt keine Rolle, ob man zu Hause oder am Arbeitsplatz frühstückt, gefrühstückt wird doch eh. Warum macht man sich dann über solche Bagatellen so viele Gedanken? Das ist doch albern. Der Unterschied ist nur, dass deine Bekannte eben auf Arbeit frühstückt und nicht wie die anderen zu Hause oder unterwegs.

Wie heißt es so schön? "Lass die Leute reden, denn wie das immer ist: Solang die Leute reden, machen sie nichts Schlimmeres" Es kann deiner Bekannten total egal sein, was die Kollegen sich dabei denken, wenn sie etwas mehr als die anderen isst. Solange die Arbeitsleistung nicht darunter leidet, braucht sie sich nichts vorwerfen zu lassen.

Ich denke, dass deine Bekannte sich zu viele Sorgen macht. Oft ist es gar so, dass die Kollegen es nicht so negativ wahrnehmen, wenn sie isst. Sie glaubt es einfach nur. Ich nehme zum Beispiel täglich auch drei Essensdosen mit auf die Arbeit. Es gab bisher nie Bemerkungen. Auch habe ich immer eine Dose mit Obst, Joghurt oder Ähnlichem neben mir auf dem Schreibtisch stehen und während der Arbeit vertilge ich mal einen Löffel Joghurt oder eine Himbeere. Bisher kam nie eine Bemerkung.

Oder wenn ich meine Salatgurke am Tag nebenher verdrücke. Nie kam eine Bemerkung. Ich gelte nicht als exzessive Esserin und deine Bekannte auch nicht. Ich gehe mir auch nichts zum Metzger holen, da ist nichts Schlimmes dabei. Oder hat deine Bekannte eher Angst, dass sie als Einzelgängerin abgestempelt wird, nur weil sie nie mitbestellt? Wenn Zeiten festgelegt sind, dann muss sie sich daran halten, aber wenn sie ihre Pausen frei gestalten kann oder nebenher essen darf, finde ich es nicht schlimm, wenn jemand größere Mahlzeiten zu sich nimmt.

Oh Gott, dann wäre ich ja eine Buffetfräse. Ich nehme durchaus mehrere Mahlzeiten am Tag zu mir, meistens sind es kleinere Mahlzeiten. Wenn ich konzentriert arbeite, dann bin ich meistens auch am Kauen. Kaugummi geht nicht wegen dem Xylit, also esse ich meistens meine Salatgurke. Man könnte mich nun auch als verfressen bezeichnen, aber ich mache meine Arbeit. Sie soll sich mal nicht so viele Gedanken machen oder vielleicht mal feststellen, ob nicht doch ein anderer Hintergrund hinter der Fragestellung steckt. Und ich weiß, wie schwer es ist, diese Gedankengänge abzulegen.

Geredet hat ohnehin noch niemand und ich denke, sie macht sich damit selbst viel mehr Stress als nötig, ob die Leute sich etwas denken weiß man ja nicht und selbst wenn, sie macht weder etwas falsch, noch finde ich es sonderlich seltsam, wenn jemand mehr als ein schnelles Mittagessen im Büro einnimmt. Ich hätte am Abend vor einem langen Heimweg sicher auch wieder Hunger. Wie Täubchen schon sagt, essen die Kollegen ja garantiert auch zu Abend und nehmen Frühstück zu sich, auch wenn sie das eben nicht im Büro tun.

Sie hat weniger Angst davor als Einzelgängerin zu gelten, mehr, dass sie als verfressen da steht, weil fast alle sich mit schnellen Mahlzeiten von Metzger oder Lieferservice in der Umgebung zufrieden geben. Aber wenn jemand ein üppiges Mittagessen mitbringt fände ich das eher schön für die Person, wer stattdessen Fast Food holt, ernährt sich damit ja nicht besser.

Wenn deine Bekannte Hunger hat, dann sollte sie einfach essen. Es ist nichts wofür sie sich schämen oder rechtfertigen muss solange sie nicht während der Arbeitszeit essen geht. Sie soll die anderen einfach reden lassen.

Ich persönlich finde es nicht erwähnenswert, wenn ein Kollege viel isst. Jeder entscheidet schließlich selbst, wie er seine Ernährung und sein Leben gestaltet. Leider hat man überall Kollegen, die sich mehr für andere interessieren, als für ihren Job und dann rumlästern.

Wahrscheinlich fällt den Kollegen nicht auf, dass deine Bekannte so viel im Büro isst und nicht Zuhause. Immerhin gab es dazu auch keine Bemerkungen und wieso sollte man sich für das Essen von anderen Personen interessieren? Mir wäre es völlig egal, wenn jemand seine drei Mahlzeiten im Büro oder Zuhause einnimmt. Das ändert nichts an meiner Ernährung und auch nichts am Betriebsklima.