Mehrere Autoren, die an einem Roman schreiben?

Ich habe einige Romane da, die jeweils von zwei verschiedenen Autoren geschrieben worden sind. In sich sind die Romane jedoch absolut stimmig und man kann auch keine verschiedenen Schreibstile feststellen. Die Geschichten sind zusammenhängend, so dass ich mich da immer frage, wie die Autoren wohl zu zweit an einem Roman geschrieben haben.

Immerhin kann man in solchen Fällen die Kapitel ja gar nicht unabhängig voneinander schreiben, sondern man muss ja die ganze Zeit zusammen sitzen, wobei ich mich dann aber auch wieder frage, wie man sich die Arbeit aufteilt und sich einig wird, wie die Geschichte denn sein soll.

Habt ihr auch schon Romane gelesen, die von jeweils zwei oder sogar noch mehr Autoren geschrieben worden sind? Wie läuft die Arbeit an dem Buch denn ab, wenn man zu zweit schreibt?

Ich habe nur Fachbücher gelesen, die von mehreren Autoren verfasst wurden, aber da hat ja auch jeder seinen Bereich. Bei einem Roman ist mir so etwas noch nicht aufgefallen. Wobei ich auch eher selten Romane lese. Ich stelle mir die Arbeit miteinander an so einem Buch auch schwierig vor, wobei man dann auch gut miteinander auskommen muss und sich vielleicht auch ein bisschen ähnlich sein muss.

Man muss definitiv nicht zusammen sitzen und gemeinsam schreiben, wenn man zu zweit einen Roman schreibt. Man legt vorher fest, wie die Handlung aussehen soll und welchen Inhalt die verschiedenen Kapitel haben werden. Dann kann man sich die Arbeiten sehr gut aufteilen.

Blunt und Grey, später Minck und Minck arbeiteten so zusammen. Ard und Junge haben auch nie aufeinander geklebt. Preston und Child arbeiten nach einem anderen System. Preston liefert den fachlichen Hintergrund, Child konzipiert die Spannungsbögen der Handlung. Erik Axl Sund greifen auf einen Namen zurück, zu dem beide etwas beisteuern. RS klingt nach einem, aber es sind zwei Autoren.

Wobei das vielleicht bei Romanen durchaus ungewöhnlich ist, dass mehrere Autoren beteiligt sind. In anderen Sparten dagegen ist es vollkommen normal, dass Texte offiziell aus einer bestimmten Feder stammen, tatsächlich aber viele verschiedene Autoren die Texte liefern und niemandem fällt das auf. Fachartikel, Pressemitteilungen oder Bastei-Hefte entstehen nach diesem Prinzip. Auch Newsletter, die stilistisch immer gleich klingen und viele andere Dinge sind Gemeinschaftsproduktionen.

Ich denke bei Ratgeber, ist es ganz normal das viele Autoren an einem Buch beteiligt sind, da so mehrere Meinungen und Sichtweisen aufgegriffen werden können. Das halte ich auch für Sinnvoll. Jeder Autor kann dann zu seinem Fachgebiet etwas schreiben und später wird alles zusammen gefügt.

Bei Romanen ist mir das noch nicht ganz so oft aufgefallen, obwohl ich schon Bücher gelesen habe, die aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben wurde und so auch von zwei Autoren verfasst wurden. Einmal war es ein Mutter-Tochter Roman und ein anderes Mal wurde eine Liebesgeschichte aus der Sicht des Mannes und später aus der Sicht der Frau geschrieben.

Ich bin mir nicht sicher ob das Beispiel "Erin Hunter" auch dazu zählt. Erin Hunter sind drei Autorinnen die zum Beispiel die Fantasy Reiher Warrior Cats schreiben. Die eine schreibt die Geschichte, die eine denkt sich die Charaktere aus und die andere macht sich Gedanken zu dem Coverbild.

Allerdings glaube ich, dass es in einem Roman deutlich schwieriger ist, mit einer zweiten Person zusammen zu arbeiten, als bei einem Ratgeber. Als letztes fallen mir noch Kochbücher ein, die vielleicht unter einem großen Autor rauskommen, aber trotzdem Rezepte von verschiedenen Autoren beinhalten. Manche Autoren wollen einfach nicht genannt werden.

Ich habe schon öfter Bücher gelesen, die von zwei Autoren geschrieben wurden und ich muss sagen, dass ich es auch immer toll finde, wie es trotzdem möglich ist, eine Geschichte zu erschaffen, in der man eben nicht erkennen kann, welche Passage nun von wem geschrieben wurde und die in sich stimmig ist. Ich denke schon, dass man dafür eng zusammenarbeiten muss, wobei ich nicht denke, dass man immer nebeneinander sitzen muss, wenn man schreibt.