Mehr Zeit lassen, wenn man sich wohlfühlt?

vom 13.11.2017, 12:15 Uhr

Vor nun fast zwei Wochen habe ich mit meinen beiden Pferden den Stall gewechselt. Wir stehen nun in einem anderen Stall mit einer kleineren und vor allem netteren Stallgemeinschaft. Nicht nur, dass die Anlage um einiges schöner ist, so fühlt man sich dort auch viel wohler und aufgehobener. Das geht nicht nur mir, sondern auch den Ponys so.

Ich habe nach dem Umzug vor allem festgestellt, dass meine Reitbeteiligungen und ich nun sehr viel länger brauchen, bis wir fertig sind. Da wir uns so wohlfühlen, lassen wir uns scheinbar jetzt viel mehr Zeit am Stall. Wo man sich früher beeilt hat und es in drei Stunden geschafft hat etwas mit zwei Pferden zu machen, so brauche ich jetzt meist drei Stunden für ein Pferd.

Vor der Arbeit wird viel ausführlicher das Pferd geputzt, es wird schick gemacht mit farblich passenden Gamaschen oder Bandagen und Schabracke und auch danach noch mal ausgiebig geputzt. Auch beim Reiten oder Arbeiten mit dem Pferd lässt man sich viel mehr Zeit, da man hier nicht auf die Uhr schauen muss, wann die nächste Person in die Reithalle möchte und bis wann man fertig sein muss. Außerdem muss man sich nicht mehr beeilen, nur, weil man bestimmten Leuten aus dem Weg gehen möchte, da man mit allen bisher gut klar kommt.

Wie ist es bei euch? Konntet ihr auch schon feststellen, dass man sich mehr Zeit lässt, wenn man sich wohlfühlt? Habt ihr vielleicht selbst schon Situationen erlebt, in denen ihr euch früher immer beeilt habt und jetzt nicht mehr?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Bei mir trifft das in gewissem Maße auf mein Studium zu. Ich hatte vor einiger Zeit mal ein Laborpraktikum und man ist vom Professor eingeteilt worden. Ich kam mit einem Mädel in eine Gruppe, welches ich überhaupt nicht mochte. Ich habe mich dann dementsprechend auch immer mit meiner Arbeit beeilt, weil ich nicht mehr Zeit mit ihr verbringen wollte, als unbedingt nötig.

Das hat natürlich auch dazu geführt, dass ich wenig mit den Leuten aus dem entsprechenden Arbeitskreis zu tun hatte. Diese haben das mitunter als Ablehnung verstanden. Heute ist es so, dass ich die Praktika weitgehendst alleine durchführen kann und da mache ich es meist schon so, dass ich mir Zeit lasse. Ich gehe dann auch mit den Leuten aus dem Arbeitskreis essen und unterhalte mich nach der Arbeit noch, anstatt direkt das Weite zu suchen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das habe ich bei mir auch schon beobachten können, aber eher in Bezug auf Arbeit. Ich hatte schon Arbeitsstellen, da habe ich mich so unwohl gefühlt wegen dem Betriebsklima, dass ich eigentlich nur meine Arbeitszeit da "abgesessen" habe und dann schnellstmöglich getürmt bin. Teilweise hat sich das auch auf die Arbeitsleistung ausgewirkt und mir war nur wichtig, schnell fertig zu werden und war daher nicht besonders gründlich oder gewissenhaft. Ich bin bei diesen Arbeitsstellen aber auch so schnell wie möglich weg, als sich die nächste Tür geöffnet habe, sonst wäre ich da durchgedreht.

Mittlerweile habe ich seit über einem Jahr eine Arbeit, wo ich mich sehr wohlfühle. Ich gehe auch mit den Kollegen zusammen zum Mittagessen, wir können uns gut unterhalten, es ist alles recht familiär und kooperativ und harmonisch. Da machen mir Überstunden auch nichts aus und ich gehe wirklich gerne dorthin. Das wäre bei anderen Arbeitsstellen undenkbar gewesen, da habe ich mich immer gegen Überstunden gewehrt, weil das für mich die absolute Hölle gewesen wäre und ich wirklich nur so lange dort gewesen bin wie unbedingt notwendig.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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