Mehr politische Filme für geschichtliche Wissensvermittlung?
Immer noch sind Epochen wie der Nationalsozialismus und die DDR nicht nur gefragt, sondern auch erzählbar, da viele von uns diese Zeit noch aktiv mit erlebt haben. Doch die ältere Generation stirbt mehr und mehr aus, die Zeitzeugen speziell aus den 1930er / 1940er Jahren werden immer weniger, damit verbunden auch die Vermittlung von persönlichen Erlebnissen und Eindrücken aus der damaligen Zeit.
Da Homeschooling derzeit angesagt und breit praktiziert wird, fehlt natürlich auch der Geschichtsunterricht aus der Schule. Sofern diese Themen dort mal behandelt werden, dann geschieht das je nach Schule / Bundesland viel zu oberflächlich beziehungsweise, ohne direkt tiefer in die Thematik rein zu steigen, einfach weil der jeweilige Lehrplan es zeitlich nicht erlaubt. Sollte es zur besseren Veranschaulichung mehr politische Filme im Free-TV oder in der Schule geben, welche dort gezeigt werden könnten?
Für die Schulen gibt es viele Filme, die das Dritte Reich behandeln. Meine Kinder sind damit überflutet worden, während das in meiner Jugend, die schon sehr lange zurückliegt, verschwiegen wurde. Wir sind im Geschichtsunterricht nur bis zum ersten Weltkrieg gekommen.
Ich finde, dass Kinder solche Filme nur in Begleitung von Eltern oder Lehrern anschauen sollten, um sie richtig einzuordnen. Sie sollten damit nicht vor einem Free-TV-Sender allein gelassen werden. Die Schulen sollte die Filme natürlich nur nach strengen Kriterien auswählen und nicht irgendetwas vorspielen. Ich weiß, dass Schindlers Liste und Die Welle von meinen Kindern in der Schule gesehen wurde.
Ob es genügend Filme zur sogenannten DDR gibt, weiß ich nicht. Meine Kinder haben das Thema in der Schule nur wenig behandelt beziehungsweise gar nicht behandelt. Ich habe zumindest nichts davon mitbekommen. Ich kann ihnen nur aus meinen eigenen Erfahrungen berichten, weil ich Verwandte in Thüringen habe. Ein Vetter saß wegen eines Fluchtversuchs zwei Jahre im Gefängnis, bis er vom Westen freigekauft wurde.
Mit dem Thema Nationalsozialismus wird man in der Schule doch geradezu überflutet. Jetzt mal abgesehen von den ganzen Stunden in den vielen Jahren vorher, allein meine Abiturprüfung hat gereicht.
In Deutsch gab es die Wahl zwischen einer frühen Hitler-Rede und einer Abhandlung über die Sprache des Dritten Reichs. In Geschichte ging es um die Jugend im Nationalsozialismus. Dann kam Kunst mit Kunst im Nationalsozialismus. In Biologie wurde Eugenik nicht vergessen. Erdkunde hatte es auch. Dass in Mathematik nicht gefragt worden ist, wie man das im Nationalsozialismus gerechnet hätte, war ein Wunder. Nur Latein war ansonsten frei von dem Thema.
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