Mehr essen und einkaufen wenn Laden in der Nähe ist?

vom 08.05.2015, 17:01 Uhr

Es kommt auf die persönlichen Lebensumstände an. Was nützen 20 Supermärkte einen, wenn man vielleicht gar nicht die finanziellen Möglichkeiten hat, um mehr zu essen, als man könnte oder sollte? Auch muss man beachten, dass diese Dinge ja erstmal eingekauft werden müssen. Je mehr man also isst, umso mehr braucht man demzufolge auch und umso öfters muss man raus. Wenn man eh gerne draußen ist oder Zeit hat, dann mag das alles gehen, wenn man aber unter Umständen nachts Berufstätig ist, wo man tagsüber viel schläft dann hat man da sicher keine Lust, in der knappen Zeit nach dem Aufstehen noch jeden zweiten Tag einkaufen zu müssen.

Wenn man beispielsweise nun tagsüber arbeitet und das in Vollzeit oder Teilzeit ist es ja eh so, dass man weniger zu Hause ist und demzufolge auch weniger an Essen verbraucht, da ist es wiederum ebenfalls egal, wie viele Läden sich in der Nähe befinden. Die meisten Läden und Supermärkte haben vom Grundsortiment eh immer nur das Gleiche anzubieten, manchmal nur unter anderen Bezeichnungen oder Namen, so richtig unterscheiden und abheben tut sich da aber Keiner von dem Anderen.

Ich denke eher, dass es auch einen Unterschied macht, was für einen Laden man in der Nähe hat. Wenn es wiederum eine Fastfoodkette ist, dann könnte ich mir vorstellen, dass Menschen schon dazu neigen können, sich dort öfters was zu Essen zu holen, als wenn kein solcher Laden die Umgebung ziert. Ähnliches lässt sich auch auf Pizzerien oder Dönerstände anwenden.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Natürlich hängt es vom Geld ab, aber nicht nur. Man kann ja auch jede Menge günstige Sachen kaufen gehen und dennoch jeden Tag einkaufen gehen. Das kann man sich ja auch irgendwie einteilen, wie viel man jeden Tag zur Verfügung hat und natürlich liegt es auch etwas an den Arbeitszeiten, aber irgendeine Zeit findet sich doch eigentlich immer zum Einkaufen, selbst mit 3 Schichten oder als Vollzeitarbeiter.

Ich kenne das Verhalten aber durchaus auch aus meiner Vergangenheit. Wir hatten dazu noch eine recht kleine Wohnung und damit auch nicht immer so viel Stellfläche, außerdem viele Supermärkte in direkter Nähe, da ist man dann schon jeden Tag los oder jeden zweiten Tag. Aus heutiger Sicht ist das absolute Zeitverschwendung, aber das war damals eben so. Heute wohnen wir weiter weg vom Supermarkt und kaufen damit deutlicher weniger oft ein, aber mehr von der Menge.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Also bei mir in direkter Nähe finden sich gleich vier kleinere Supermärkte, zwei Discounter und ein riesiger Supermarkt. Trotzdem muss ich sagen, dass wir tatsächlich nur einmal die Woche einen größeren Wocheneinkauf machen und eher selten noch zusätzlich in die Supermärkte gehen. Ich habe zwar Phasen, insbesondere in der aktuellen Zeit, in denen mir langweilig ist, dann flitze ich mal schnell in die Discounter und schleppe auch ein paar Sachen an, aber das kommt vielleicht alle drei Wochen mal vor.

Essen wir mehr, seit wir in der Nähe der Supermärkte leben? Nein, wir essen nicht mehr. Wir kaufen zwar manchmal über Bedarf ein, aber wir essen teilweise nicht mehr, sondern nehmen den Überbedarf mit in die kommende Woche oder machen mal ein spezielleres Abendessen. Aber so wirklich mehr essen wir nicht, im Gegenteil, ich esse zum Beispiel deutlich weniger als zuvor.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Als Großstadtbewohner habe ich seit jeher relativ viele Lebensmittelläden in meiner Nähe. Ich könnte jetzt nicht sagen, dass mich die Nähe zu den Geschäften dazu verleitet, besonders viel Nahrungsmittel zu kaufen oder zu essen. Im Gegenteil - die ständige potentielle Verfügbarkeit von Lebensmitteln führt eher dazu, dass ich nur relativ wenige Sachen zuhause vorrätig habe (in Pandemiezeiten sieht es etwas anders aus, aber normalerweise tendiere ich nicht dazu). Jedenfalls kaufe ich nicht ständig Lebensmittel ein, nur weil sie in fußläufiger Entfernung zu bekommen sind.

Benutzeravatar

» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich denke schon, dass sich das Konsumverhalten mit den Möglichkeiten hat, die man ändert. Wenn man nur ein paar hundert Meter zu Fuß zurück legen muss um seine Reserven aufzufüllen oder sich bestimmte Lebensmittel zu holen auf die man jetzt grade Lust hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mal eben einkaufen geht, doch um einiges größer. Wenn ich mich erst ins Auto setzen müsste um zum nächsten Supermarkt zu fahren, dann würde ich, vor allem abends, ganz genau abwägen, ob ich diesen Artikel jetzt wirklich brauche und ob es sich lohnt dafür noch mal los zu fahren oder ob es nicht warten kann bis man das nächste Mal sowieso einkaufen fährt.

Ich selbst wohne auf dem Dorf. Die nächste Einkaufsgelegenheit ist circa 3 Kilometer entfernt, was nicht viel ist und mit dem Auto schnell zu schaffen. Jedoch bin ich dann abends doch zu faul noch mal das Haus zu verlassen, zu meinem Auto zu laufen, loszufahren und mich dann mit Mund-Nasen-Schutz und Einkaufswagen in die Schlange zu stellen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Hufeisen hat geschrieben:Wenn man nur ein paar hundert Meter zu Fuß zurück legen muss um seine Reserven aufzufüllen oder sich bestimmte Lebensmittel zu holen auf die man jetzt grade Lust hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mal eben einkaufen geht, doch um einiges größer.

Wie gesagt, ich habe nur ein paar Meter zurückzulegen bis zu den nächsten Lebensmittelgeschäften. Trotzdem hat es für mich nicht den beschriebenen Effekt. Da ich ja weiß, dass ich nur wenige Minuten laufen muss, gehe ich eher selten einkaufen bzw. kaufe nur die Sachen, die ich gerade akut brauche. Vorratskäufe in größeren Mengen kommen nur selten vor, da das Einkaufen für mich ja gar keinen Aufwand darstellt. Zwar muss ich während der Pandemie auch etwas größere Mengen kaufen, um beispielsweise Vorräte für eine drohende Quarantäne zuhause zu haben, aber das hat nichts mit der Distanz zu den Geschäften zu tun.

Benutzeravatar

» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Mein Lebensgefährte und ich haben mal zwei Gehminuten vom Supermarkt entfernt gewohnt, sind aber mittlerweile weggezogen und haben keinen Supermarkt mehr in unmittelbarer Nähe.

Unser Essverhalten hat sich eigentlich nicht geändert, aber dafür das Einkaufsverhalten, was ich aber auch logisch finde. In der früheren Wohnung, bei der wir zu Fuß zum Supermarkt gehen konnten, haben wir öfter eingekauft, dafür aber kleinere Mengen. Das hat zum einen damit zu tun, dass wir wenig Vorräte gekauft haben und zum anderen daran, dass wir alle Einkäufe nach Hause getragen haben. Schließlich lohnt es sich nicht wirklich, mit dem Auto hinzufahren, um dann die Einkäufe vor der Haustür auszuladen und man möchte auch nicht so viel kaufen, dass man bei einem Gang nach Hause nicht alles mitnehmen könnte.

In dieser Wohnung machen wir größere, dafür seltenere Einkäufe. Mittlerweile haben wir auch einen Vorratsschrank, den wir regelmäßig auffüllen. Wir fahren mit dem Auto zum Supermarkt und können dementsprechend mehr Tüten einkaufen, die wir nicht alle auf einmal schleppen müssen.

Von den Produkten her, die wir einkaufen, hat sich nichts wesentliches verändert. Wenn wir früher z.B. nur eine Packung Hähnchenfleisch gekauft haben, kaufen wir nun drei, damit wir noch welche vorrätig haben, falls es bis zum nächsten Einkauf länger dauert.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^