Mehr Erfolg gleich mehr Gewicht?

vom 25.03.2015, 16:38 Uhr

Vor kurzem habe ich das Buch von James Fallon gelesen. Dieser ist Neurowissenschaftler und befasst sich mit den Gehirnen von Psychopathen bei denen er ein Muster entdeckt hat und erstaunlicherweise musste er feststellen, dass dieses Muster auch bei ihm selbst zu finden ist, obwohl er keinen gewalttätigen Neigungen zeigt.

In dem Buch schreibt Fallon über sein Leben und die Auswirkungen dieser Entdeckung. Interessant ist dabei eine Korrelation zwischen Gewicht und Erfolg. Sein Gewicht schwankte mit den Jahren immer um an die 40 Kilogramm, was schon sehr viel ist. Als er selbst dann die Perioden wo er viel wog mit den Perioden wo er wenig wog aufmalte und darüber dann schrieb, wann er welchen Erfolg zu verzeichnen hatte und die besten Arbeiten geleistet hatte, fiel ihm auf, dass mehr Erfolg auch immer mehr Gewicht bedeutete.

In Zeiten wo Fallon besonders übergewichtig gewesen war, hatte er stets auch die besten Erfolge gehabt. Er war während dieser Zeiten einfach produktiver und brachte mehr Zustande. Während Zeiten wo er eher dünn gewesen ist, hatte er sehr wenig Erfolge und sogar Kollegen und Familie bezeichnen ihn während dieser Zeiten als eher gereizt und nicht besonders spaßig.

Diese Beobachtung fand ich schon sehr interessant, zumal ich bereits eine Reportage zu dem Thema gesehen habe, dass übergewichtige Menschen in der Regel besser mit Stress klar kommen. Bei normalgewichtigen Menschen schüttet das Gehirn während Stressphasen Cortisol aus und dies wirkt sich mitunter sehr negativ auf den Körper aus. Übergewichtige Menschen haben während stressiger Phasen kaum einen Anstieg an Cortisol.

Ich selbst bin immer schon etwas zu dünn gewesen und kann daher nicht aus eigener Erfahrung sprechen. Allerdings kenne ich auch Physiker und Chemiker in meinem Umfeld, die starke Gewichtsschwankungen haben. Ein Bekannter meines Ex Freundes hatte während seiner Besten Zeiten am CERN fast 130 kg auf den Rippen und verlor diese nach seiner Rückkehr. Hier war er dann auch eher etwas gereizt und hatte erst wieder bessere Erfolge im Labor, als er wieder zu nahm.

Könnt ihr das Phänomen bei euch selbst auch beobachten? Das Prinzip beruht natürlich darauf, dass man erst zunimmt und dann den entsprechenden Denkanstoß und Fortschritt erzielt und nicht etwa in der arbeitsreichen Phase eine Gewichtszunahme verzeichnet, das wäre schließlich nicht repräsentativ. Womit denkt ihr, kann dieses Phänomen zu tun haben? Ist es für einige Menschen im Grunde dann nicht besser, in bestimmten Zeiten übergewichtig zu bleiben, allein schon um den Stress etwas abzufedern?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Und wie kann man ausschließen, dass hier nicht Ursache und Wirkung verwechselt werden? Wenn ich gerade an einem erfolgreichen Projekt arbeite habe ich weniger Zeit für gesundes Essen und selber frisch kochen, also futtere ich nebenbei eher ungesundes Zeug. Der Sport fällt dann auch eher flach und dazu kommen noch geschäftliche Meetings, vorzugsweise Abends, bei denen ordentlich aufgetischt wird.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich halte von dieser Theorie eher weniger, auch wenn die Wissenschaft da die besseren Argumente auf ihrer Seite hat. Ich würde die Reihenfolge auch umdrehen und sagen, dass Erfolg oft ein größeres Gewicht bedeuten kann. Es kostet ja schließlich viel Kraft und Zeit, wenn man erfolgreich sein möchte und da isst man dann gerne ein paar Portionen mehr und vor allem nicht mehr so gesund, weil es eben schnell gehen muss. Ein hohes Gewicht hingegen führt aber nicht automatisch zu Erfolg, wie man es ja oft im Leben sehen kann.

Der geringere Stress hängt wohl einerseits an dem geringen Wert von Cortisol im Körper zusammen. Andererseits kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass die vielen Fettreserven dem Körper einfach sehr viel Energie zur Verfügung stellen und man deshalb nicht so schnell ausgebrannt ist. Allerdings muss Stress ja nicht immer schlecht sein, weil dieser Zustand einen ja auch antreibt.

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» Synchro » Beiträge: 1641 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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