Mehr deutsche Babys oder einfach anderes Rentensystem?
Letztens habe ich einen interessanten Beitrag im Fernsehen gesehen bei dem es auch darum ging, dass in Deutschland immer weniger Babys geboren werden und das Deutschland in einigen Jahrzehnten Probleme haben wird, da die Bevölkerung einfach zu klein ist und da trotz Einwanderung gegen die viele Deutsche ja ankämpfen. Die Deutschen wollen mehr Babys und versuchen junge Leute mit allen Mitteln dazu zu bewegen in dem sie einem das Kinder bekommen erleichtern und das Verhüten erschweren.
Es wurde dann aber folgendes Argument angebracht, warum das vollkommen unsinnig ist. 1950 gab es 2,5 Milliarden Menschen auf der Erde und Anfang 2011 bereits 6,9 Milliarden Menschen. Das ist ein rasanter Wachstum und da sollte man sich fragen, ob es wirklich so gut sein kann Menschen noch weiter zur Vermehrung zu bewegen. Irgendwann sind die Ressourcen eben leider auch weg und dann hat man schlimmere Probleme.
Was ist eurer Meinung nach die bessere Lösung, junge Leute weiterhin dazu zu motivieren Kinder zu bekommen oder sollte man eher schauen, dass man das deutsche Rentensystem etwas modernisiert? Geht es den Deutschen wirklich um die Rente oder wäre eine Modernisierung problemlos möglich so dass dies möglicherweise nur eine Ausrede dafür ist, dass die Deutschen vielleicht wirklich Angst vor dem Aussterben hätten?
Ja, ich habe noch nie verstanden, warum man in Deutschland so versessen darauf ist die Menschen zur Fortpflanzung zu bewegen und anscheinend nicht in der Lage ist mal über die eigenen Grenzen hinaus zu schauen. Rassistisches Denken in jeglicher Form liegt mir aber auch absolut fern, mir ist es völlig egal, welche Hautfarbe die Menschen haben, die in diesem Land leben.
Die Menschen werden global jedenfalls immer mehr, die Ressourcen werden immer weniger und vor allem werden auch die Lebensräume weniger. Es gibt ja jetzt schon ganze Inselbevölkerungen, die umziehen müssen, weil ihre Insel inzwischen ständig überschwemmt wird und das mit dem Anstieg des Meeresspiegels immer schlimmer wird.
Da kommt dann immer das Argument, dass es "solidarisch" wäre Kinder zu bekommen, was natürlich absoluter Quatsch ist. Wenn ich das Geld, das ich für die Rentenversicherung bezahlen muss, selber anlegen könnte würde ich wesentlich mehr davon haben. Wenn dann noch die Ausgaben weg fallen, die ich durch Kinder hätte, und wenn ich das Geld auch noch anlegen würde, müsste ich mich nicht darauf verlassen, dass jemand anders später für mich zahlt.
Wenn ich von Solidarität rede denke ich dabei nicht an Solidarität mit einem Rentensystem und dem Staat, der dahinter steht, sondern an Menschen, die ihre Heimat verloren haben und die versuchen bei uns wieder auf die Beine zu kommen. Denen sollte man solidarisch helfen, damit sie möglichst schnell ein produktiver Teil der Gesellschaft werden und für sich selber sorgen können.
Dass das bei dir so ist, Cloudy24, das ist ja schön. Aber nach deiner Auffassung müssen also die aktuellen und die nächsten Rentner entweder arbeiten, bis sie umfallen oder verhungern? Menschen, die wegen Krankheit nicht mehr arbeiten können, haben ebenfalls ihre Lebensberechtigung verloren? Und wer zu wenig Einkommen hat, um ausreichend vorzusorgen, hat auch Pech?
Dann treffen es die Flüchtlinge, die nach deiner Auffassung hier Chancen bekommen sollen, aber schlecht. Wenn die nicht verdammt jung sind, dann sehen sie hier einer "glänzenden" Zukunft entgegen ... Oder wie sollen die sich so schnell genug aufbauen?
Ich finde, dass wir solche gravierenden Probleme gar nicht hätten, wenn mehrere Faktoren eintreffen würden: 1. Müssten die Abschlüsse von Flüchtlingen und Asylanten schneller anerkannt werden, sodass diese schneller arbeiten dürften. Denn leider wollen viele davon arbeiten, aber die Behörden stellen sich quer, sodass diese keiner Beschäftigung nachgehen dürfen. Also müssen die zwangsläufig auf Kosten des Staates leben auch wenn diese das nicht wollen und können so nicht in die Rentenkassen in Form von Steuern einzahlen.
2. Sollten Beamte und Politiker auch in die Rentenkassen einzahlen meiner Ansicht nach und 3. sollten "Werbegeschenke" wie die Rente ab 63, die die Politiker den Menschen versprechen um auf Stimmenfang zu gehen, komplett verboten werden, da so die Staatskassen weniger belastet werden.
Natürlich hätten wir dann immer noch das Problem, dass wir mehr Rentner als Geburten hätten, aber dann wäre das Problem bei weitem nicht so krass wie jetzt.
cooper75 hat geschrieben:Dass das bei dir so ist, Cloudy24, das ist ja schön. Aber nach deiner Auffassung müssen also die aktuellen und die nächsten Rentner entweder arbeiten, bis sie umfallen oder verhungern?
Das war bei mir so ist? Dass ich wesentlich mehr raus bekommen würde, wenn ich das Geld nicht in die Rentenversicherung stecken würde? Nein, das liegt nicht daran, dass ich so eine tolle Bank habe oder so ein tolles Einkommen oder was auch immer du da vermutest, das ist bei jedem so, dazu gibt es genug Untersuchungen.
Das Rentensystem stammt aus einer Zeit, in der die Berufswelt noch eine völlig andere war. Es war damals nicht üblich, dass man mit Anfang 60 in Rente geht und dann noch zwanzig Jahre vom Staat lebt. Die Lebenserwartung ist höher geworden und viele Berufe sind nicht mehr so anstrengend. Schon deshalb muss sich etwas an dem System ändern.
Ich habe nirgends behauptet, dass man von heute auf Morgen aus dem System aussteigen KANN und ich habe mich an keiner Stelle überhaupt in irgendeiner Weise zu anderen Sozialleistungen geäußert. Also bitte beim Thema bleiben.
Ich bleibe beim Thema, denn nicht jeder könnte es sich erlauben, das, was heute automatisch einbehalten wird, in eine eigene Altersvorsorge zu stecken. Und das hat dann nichts damit zu tun, dass sich Menschen wer weiß etwa leisten oder über ihre Verhältnisse leben.
Da nützt es dann auch nichts, dass sie mehr bekommen würden, wenn sie ihr nicht vorhandenes Geld selbst anlegen würden. Die Altersgrenze wird doch schon seit Jahren angehoben. Wobei die steigende Lebenserwartung nicht wirklich geeignet ist, um länger arbeiten zu können.
Denn die Menschen werden zwar älter, aber sie sind nicht fitter oder gesünder. Damit bedeutet die Anhebung der Altersgrenze nichts weiter als eine Rentensenkung. So lange können die Leute nämlich nicht durchhalten und kaum ein Arbeitgeber ist bereit, für geringere Leistungen Gehalt zu zahlen.
@Crispin und Cloudy24: Euch ist aber schon klar, dass ihr das Angebot der Obstabteilung eines Supermarktes mit dem eines Apfelbauern vergleicht. Was hat dann die Weltbevölkerung mit dem deutschen Rentensystem zu tun? Amerika, Chinesen oder Inder zahlen ja wohl kaum in unsere Rentenkasse ein, wenn sie nicht gerade in Deutschland ihren Wohnsitz haben.
Also muss man entweder das Rentensystem komplett umbauen, was aber erst in Jahrzehnten komplett abgeschlossen werden könnte. Oder man braucht weiterhin genug Einzahler in die Rentenkasse. Würde man den ersten Weg wählen, so benötigt man auch hier noch mindestens 50 Jahre die Einzahler, so dass wir weiterhin auf genügend Nachwuchs angewiesen sind.
Deswegen sollte also nicht nur das Kinder bekommen honoriert werden, sondern auch für danach genügend Grundlagen gesorgt werden. Und das ist eben nicht der Platz im Kindergarten nach einem Jahr, wo man - wenn die Zeiten günstig sind - von 6 bis 17 Uhr eine Betreuung hat. Die Zeiten müssten vor allem den Arbeitszeiten der Eltern angepasst werden. Und solange das nicht gegeben ist, kann man allein über das Geld kaum mehr Geburten erhoffen.
Kinder sind eben nicht für jeden etwas Tolles und nicht jeder möchte welche haben. Wir sollten doch dankbar sein, dass man sich heutzutage selbst entscheiden kann, ob man Kinder will oder nicht und auch der komplette Verzicht auf diese ist legitim. Es steht eigentlich keinem zu, darüber zu urteilen oder Leute zum Kinderkriegen zu animieren.
Und ist es nicht in jedem modernen Land so, dass die Geburtenzahlen zurückgehen? Da mag es leichte Unterschiede geben, aber prinzipiell nutzen Menschen die Möglichkeit, zu verhüten auch, wenn sie diese haben. In den heutigen Entwicklungsländern wird das auch mal so sein, wenn die ihre Probleme überwunden haben und sich industrialisieren, dann wird es da auch weniger Kinder geben - irgendwann.
Momentan sind in manchen Ländern Kinder noch eine Altersvorsorge oder es sterben so viele Kinder, dass das schon mit einberechnet ist bzw. die Verhütungsmaßnahmen sind nicht verbreitet, aber in ein paar Jahrzehnten wird sich das in den betroffenen Ländern auch ändern.
In Deutschland ist es eben schon heute so, dass Kinder fehlen. Das Rentensystem basiert darauf, dass es viele einzahlende junge Menschen gibt und hat sich nicht an die veränderten Kinderzahlen so richtig angepasst. Aber man erhält ja ohnehin nicht viel.
Neulich habe ich meine Renteninformation bekommen. Da stand, dass ich aktuell 100 EUR Rente erwirtschaftet habe und wenn ich weiter so verdiene wie jetzt werden es später mal ca. 800 EUR sein. 800 EUR? Das ist nicht sehr viel obwohl ich durchaus gut verdiene.
Es gibt ja auch diese Sozialrente, also Harz IV für Rentner und da kann man soweit mir bekannt die Rente auf 750 EUR aufstocken (als Sozialleistung). Wenn also jemand immer sehr wenig verdient oder von ALG II lebt, dann bekommt er im Alter, weil er aufstocken kann, wenigstens die 750 EUR und ich würde, trotz meines hohen Einkommens, gerade mal 50 EUR drüber liegen. Ist denn das fair?
Das bedeutet doch, dass das Einzahlen in die gesetzliche Rente tatsächlich sehr ineffektiv ist. Hätte ich nicht wirklich mehr davon, wenn ich auf die Rente verzichten und das, was als Rentenbeiträge von meinem Lohn abgeht, ansparen würde?
Vielleicht wäre es wirklich eine gute Idee, wenn man die gesetzliche Rente abschafft, die Leute alle privat vorsorgen und man für Bedürftige die ohnehin jetzt schon vorhandene Aufstockung auf 750 EUR möglich macht? Sicherlich gebe es dann mehr Leute, die das in Anspruch nehmen müssten, weil sie nicht genug angespart haben, aber diejenigen würden ja unter heutigen Bedingungen vermutlich auch keine Rente von über 750 EUR erhalten.
Wie willst du das umstellen? Die aktuelle Rentenreserve hält etwa sechs Wochen. Zahlt keiner mehr ein, gibt es nach sechs Wochen keine Rente mehr und die Rentner stehen ohne Geld da. Für eine Umstellung müsste man über Jahrzehnte doppelt zahlen. Einmal in das alte System und dann für das neue zusätzlich.
Eine Umstellung wäre möglich, aber es wäre eben auch ein sehr langfristiger Prozess. Theoretisch könnte man, wenn man die diesjährigen Einsteiger der Beitragszahler verpflichten würde, gleichzeitig eine private Rentenversicherung abzuschließen. Dann könnte man in rund 50 Jahren beginnen die Beteiligungen in beide Versicherungen zu verändern. Also mehr in die Privatversicherung und weniger in die Rentenversicherung. Von heute auf morgen ist es jedenfalls nicht machbar.
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