Mehr als ein Zuhause haben können?
In diesem Beitrag Geburtsort nicht als Zuhause betrachten?
schreibt Täubchen, dass sie nicht versteht, dass jemand sein empfundenes Zuhause freiwillig verlässt und es für sie ein Zeichen von unglücklich sein ist, wenn man immer noch seinen Geburtsort oder einen anderen Ort als sein Zuhause ansieht.
Ich muss sagen, dass ich mich durchaus mit dem Ort noch sehr heimisch verbunden fühle, in dem ich aufgewachsen bin und wo auch noch meine Familie wohnt. Aber ich bin auch bei meinem Partner zu Hause und fühle mich in meiner neuen Heimat wohl. Ich habe so eigentlich mehr als einen Ort an dem ich mich zu Hause fühle.
Habt ihr auch mehr als nur ein Zuhause? Oder meint ihr, dass man sich immer nur an einem Ort zu Hause fühlen kann? Findet es ihr unlogisch mehrere Orte als sein Zuhause zu betrachten?
Für mich gibt es nur ein einziges "Zuhause" und das ist dort, wo man seinen Lebensmittelpunkt hat. Das kann der Wohnort sein unter Umständen. Als ich noch studiert habe, habe ich die Wochenende immer bei meinem Freund verbracht und dann die kompletten Semesterferien. Da ich auf das ganze Jahr gerechnet, mehr Zeit bei ihm verbracht habe als in meiner Wohnung, war seine Wohnung für mich auch mein "Zuhause". Ich habe in meiner Wohnung damals im Prinzip nur geschlafen, wenn ich zwei Tage hintereinander Vorlesungen hatte und es sich nicht gelohnt hätte, am selben Tag "nach Hause", also zu meinem Freund zu fahren. Ich habe meine damalige Wohnung nicht als Zuhause betrachtet, sondern ganz nüchtern als einen Ort zum Übernachten.
Ich betrachte auch mein Elternhaus nicht als "Zuhause", obwohl ich da den größten Teil meiner Kindheit verbracht habe und mich dort auskenne und mir dort alles vertraut ist. Ich bin doch viel zu selten da. Mag sein, dass man sich an manchen Orten besonders wohl fühlt und sich ihnen besonders verbunden fühlt wegen der Vergangenheit, Erinnerungen etc. aber das ist für mich einfach nicht mit einem richtigen "Zuhause" vergleichbar. Zuhause ist für mich da, wo der Lebensmittelpunkt ist und das ist bei den meisten erwachsenen Menschen nun mal nicht das Elternhaus oder der Geburtsort, gerade wenn sie dort weggezogen sind.
Ein Zuhause ist für mich auch der Punkt, an dem ich meinen Lebensmittelpunkt habe. Ein Zuhause kann ich im laufe des Lebens mehrmals verändern, so ist es am Anfang das Elternhaus, später die eigene Wohnung, dann vielleicht die gemeinsame Wohnung mit dem Partner oder auch wenn man mal umziehen muss aus welchen Gründen auch immer. Von daher würde ich nicht sagen, dass ich mehrere Zuhause haben könnte und es nur eines für mich gibt, da wo ich gemeldet bin und mein Lebensmittelpunkt liegt.
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