Medikamentenallergie auch bei nahen Familienmitgliedern?

vom 14.03.2017, 13:04 Uhr

Ich habe ein Medikament, dass ich nicht vertrage und nach dessen Einnahme ich wirklich heftige Reaktionen bekommen habe. Seitdem habe ich mir den Namen des Medikamentes immer gemerkt und gleich überall angegeben, damit ich dieses bloß nicht noch einmal verschrieben bekomme.

Nun ist es aber so, einer meiner Geschwister nun genau dieses Medikament nehmen muss. Bisher hat er wohl noch keine Reaktionen und scheint es ja zu vertragen. Allerdings war dann natürlich doch etwas Unbehagen da, dass er dieses Medikament auch nicht vertragen könnte. Immerhin sind wir ja doch nah miteinander verwandt.

Ist bei engen Familienmitgliedern, die eben Blutsverwandt sind, durchaus wahrscheinlich, dass sie dann ebenfalls eine allergische Reaktion zeigen? Ist da die Gefahr höher, wenn die Schwester oder der Bruder das Medikament schon nicht vertragen hat? Oder ist das Blödsinn und das eine hat mit dem anderen gar nicht zu tun?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Die Wahrscheinlichkeit, eine Allergie zu entwickeln, ist durchaus eine Frage der Genetik. Aber wogegen man vielleicht allergisch wird, das wird nicht vererbt. Ich bin beispielsweise die einzige in der Familie, die auf Schimmelpilze und deshalb auch gleich auf Penicillin und andere Makrolidantibiotika reagiert, seit das Zeug erfunden worden ist.

Es gibt einfach Allergene, die bringen bei mehr Menschen das Immunsystem zur Überreaktion als andere. Das liegt teilweise an der Struktur und teilweise an der Häufigkeit des Kontakts. Gräser oder Birken gibt es überall, aber nicht jeder hat Kontakt zu Kaninchen.

Anders sieht es bei einer Unverträglichkeit aus. Fehlen bestimmte Enzyme oder Stoffe, die den Abbau eines Medikaments verändern, und ist das erblich, dann sind wahrscheinlich auch andere Familienmitglieder betroffen.

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was das unbedingt mit einer allergischen Reaktion auf Medikamente zu tun haben soll. Ich kenne keinen Fall, wo bestimmte Allergien in einer Familie mehrfach vorkommen. Das sind laut meiner Beobachtung immer so Einzelfälle, wo dann weder Eltern noch Geschwister betroffen sind oder die eigenen Kinder, wenn man denn welche hat. Daher hat das für mich überhaupt nichts miteinander zu tun. Nur weil ich selbst allergisch reagiere, muss das auf meine Geschwister oder Eltern nicht genauso zutreffen bei demselben Auslöser. Für mich klingt das eher nach übertriebener Panikmache.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Natürlich gibt es absolut keinen logischen Grund dafür, warum ein Verwandter genau die gleiche Medikamentenallergie entwickeln sollte. So funktionieren Allergien einfach nicht.

Allerdings kann ich das ungute Gefühl schon verstehen. Ich bekomme von vielen Opiaten und Opioiden das volle Programm an sehr häufig auftretenden Nebenwirkungen und natürlich war meine Mutter nicht begeistert als sie ein Mittel verschrieben bekommen hat, das mal dafür gesorgt hat, dass ich mich ständig übergeben habe und am Ende an zwei Infusionen hing. Ein Gefühl kann man ja nicht unbedingt rational begründen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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