Medikamente in Apotheke umformulieren lassen

vom 09.04.2019, 17:08 Uhr

Eben war ich in der Apotheke um meine Medikamente abzuholen als eine ältere Frau da war, die Tabletten verschrieben bekommen hat. Sie meinte zu der Apothekerin, dass sie zur Zeit so Schwierigkeiten hat diese zu schlucken und die Apothekerin bot ihr an, dass sie die Tabletten umformulieren würde. Da wird die Tablette zu einem Art Saft gemacht. Die genaue Dosierung wird dann genau mitgeteilt und es wäre mit dem gleichen Wirkstoff und auch mit der gleichen Dosierung, wenn sie sich dran hält. Dies hat die alte Dame dann auch dankend angenommen und sie bekam einen Termin, wenn sie diese Umformulierung der Tabletten wieder abholen konnte.

Habt ihr euch schon mal Medikamente in eine andere Form bringen lassen? Die Apothekerin meinte, dass sie es noch am gleichen Tag in Angriff nimmt, damit sie diese Medikamente auch recht schnell bekommt. Kann man jede Tablette umformulieren lassen? Ich fand es sehr interessant.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich wusste offen gesagt nicht mal, dass das überhaupt möglich ist und höre jetzt zum ersten Mal davon. Mich würde mal interessieren, wie viel so etwas überhaupt kostet und wie aufwändig so eine Prozedur überhaupt ist und bei welchen Medikamenten das überhaupt geht. Bei manchen Medikamenten ist vielleicht sogar ein Wirkstoffverlust zu erwarten, wer weiß.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Der Arzt kann bei geeigneten Wirkstoffen das Umformulieren verordnen, wenn der Patient Schluckbeschwerden hat und kein geeignetes Fertigarzneimittel auf dem Markt ist. Das bezahlt die Krankenkasse. Der Vorgang ist simpel. Tabletten werden gemörsert, Kapseln geöffnet und geleert. Auch hier kommt der Inhalt bei Bedarf gemörsert. Dann löst man das Pulver in einer Grundlage für Tropfen oder Saft.

Vorher muss man etwas rechnen, damit man hinterher ein gutes Maß für die nötige Anzahl Tropfen oder Milliliter Saft erhält. Weil wenn 1,83 Milliliter oder 7,5 Tropfen rauskommen würden, wäre es übel. Ich habe das früher regelmäßig für Tierarzneimittel gemacht, wenn es keine passende Darreichungsform für die Zieltierart gab.

Im Humanbereich wird das viel für Senioren gemacht. Denn manche Wirkstoffe gibt es gar nicht anders als Tablette und andere alternativ nur als Schmelztablette, die kann man nicht stellen, weil die die Luftfeuchtigkeit nicht vertragen. In Großbritannien kennt man Schluckhilfen, die Tabletten glatt überziehen und das Schlucken einfacher machen und den unangenehmen Geschmack verhindern. Hierzulande gibt es, glaube ich, nur Medicoat. Das Gel ist aber recht teuer.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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