Medikamente als Ausrede für Fremdgehen nutzen?
Ich habe von einer Bekannten gehört, dass ihre Arbeitskollegin ihren Mann betrügt. Angeblich kann dieser nicht und sie würde wohl Medikamente nehmen, die sich positiv auf ihre Libido auswirken würden. So trifft sich diese nun mit einem Mann aus dem Internet, der ebenfalls seine Frau betrügt.
Ich muss sicher nicht sagen, dass ich solches Verhalten schäbig finde. Aber dann auch noch Medikamente vorzuschieben und zu behaupten, dass diese mehr oder weniger der Auslöser für das Fremdgehen sind, finde ich mehr als daneben. Das klingt für mich einfach nur nach einer willkommenen Ausrede.
Meint ihr, dass Medikamente wirklich ein Alibi fürs Fremdgehen sind? Habt ihr so etwas auch schon mal erlebt? Würdet ihr da einen Seitensprung eher verzeihen, wenn doch angeblich Medikamente im Spiel sind, die Schuld waren? Oder findet ihr die Ausrede auch mehr als armselig?
Gesteigerte Libido schön und gut, aber es hindert einen doch niemand daran, diese Libido mit dem Partner auszuleben und das Liebesleben etwas aufzufrischen. Gut, ich weiß jetzt nicht, wie stark die Libidosteigerung ist, aber in den meisten Fällen hat der Mann ja eh mehr Libido als die Frau, sodass sich das Niveau ja angeglichen haben dürfte, wenn die Partnerin plötzlich mehr Lust hat. Ich kenne keinen Mann, dem mehr Sex plötzlich zu viel wäre, wenn die Partnerin mehr Interesse und Verlangen zeigt.
Ich persönlich halte das Medikament für eine vorgeschobene Ausrede, eine Art Freifahrtschein, wenn man so will. Fremdgehen ist immer noch eine Entscheidung, die bewusst getroffen wird und kein "Versehen" und keine Nebenwirkung eines Medikaments.
Täubchen hat geschrieben:Gut, ich weiß jetzt nicht, wie stark die Libidosteigerung ist, aber in den meisten Fällen hat der Mann ja eh mehr Libido als die Frau, sodass sich das Niveau ja angeglichen haben dürfte, wenn die Partnerin plötzlich mehr Lust hat. Ich kenne keinen Mann, dem mehr Sex plötzlich zu viel wäre, wenn die Partnerin mehr Interesse und Verlangen zeigt.
Das ist Schubladendenken vom Feinsten! Die Libido ist von Mensch zu Mensch verschieden, das Geschlecht hat keinen sehr großen Einfluss. So wie Frauen letztens noch Jungfrau sein mussten und Sex als Mittel für Erben zu ertragen hatten und eine ordentliche Frau niemals Lust darauf oder dabei zu haben hatte, ist die große männliche Libido ein Mythos. Genügend Männer haben weniger Lust als Frauen und naturgemäß können sie auch seltener. Die weibliche Sexualität unterliegt immer noch einem Tabu, entsprechend fallen Untersuchungsergebnisse aus. Selbst in anonymen Untersuchungen legen Männer etwas drauf und Frauen lassen was weg. Der Mann muss Hengst sein und die Frau darf bloß keine Schlampe sein.
Na und bei Medikamenten kommt es darauf an. Eine gesteigerte Libido ist kein Grund mit einem anderen ins Bett zu hopsen. Dann würde draußen ständig jeder jede bespringen, weil gerade Lust da ist. Anders sieht es bei Mitteln aus, die Impulskontrolle und Hemmung aufheben. Nur sucht man sich dann keine Affäre, man landet dann mit jemand verfügbaren in der Kiste. Einfach so rutscht man da auch nicht rein.
cooper75 hat geschrieben:Das ist Schubladendenken vom Feinsten! Die Libido ist von Mensch zu Mensch verschieden, das Geschlecht hat keinen sehr großen Einfluss. [...] Genügend Männer haben weniger Lust als Frauen und naturgemäß können sie auch seltener.
Ich habe nie behauptet, dass dies pauschal der Fall ist. Ich habe nur meine Beobachtungen mitgeteilt aus dem direkten Umfeld und die sind nun mal so. Dass meine Beobachtungen das Maß aller Dinge darstellen und auf ganz Deutschland oder die ganze Welt übertragen werden können, habe ich nie behauptet.
Du zitierst hier irgendwelche Untersuchungsergebnisse, kannst du auch statistisch und empirisch belegen, wie groß die Libido-Unterschiede bei Männlein und Weiblein ist? Oder schießt du nur mit Platzpatronen und hast gar keine Quellen, die deine These stützen?
Ach Täubchen, natürlich beobachtet du in deinem Umfeld das gesellschaftlich normierte Verhalten. Ein Mann muss potent und sexuell interessiert sein, eine Frau dagegen muss vermeiden, als Schlampe zu gelten. Aber da wären z. B. die Ergebnisse von Terri Fischer. Studentinnen wurden in drei Gruppen zu Masturbation und Pornokonsum befragt.
Gruppe 1 wusste, dass die anderen die Antworten sehen werden und taten nichts dergleichen. Die waren ganz brav und prüde. Gruppe 2 antwortete anonym, da war es schon mehr. Gruppe 3 hing vermeintlich am Lügendetektor und stand beim Gucken von Pornos und der Häufigkeit der Selbstbefriedigung den Männern in Nichts nach.
Oder eine Studie der Uni Göttingen mit 3.000 Teilnehmern, die zeigte, mit 39 zu 37 Prozent gehen Frauen tendenziell mehr, aber definitiv nicht seltener fremd als Männer. Und man ging fremd, weil der partnerschaftliche Sex nicht mehr genügte. Das sagten 85 Prozent der Frauen, bei Männern waren es nur 79 Prozent.
Oder eine Harvard Studie zum sexuellen Begehren. Während bei Männern in der Partnerschaft das Begehren ziemlich gleichbleibend ist, flaut es bei Frauen oft nach drei oder vier Jahren ab. Aber das betrifft nur den Partner, mit anderen ist die Lust wieder voll da. Die versteckte Lust der Frauen von Bergner fasst die aktuelle Forschung wohl ganz gut zusammen, heißt es zumindest.
So und dann absolut unwissenschaftlich: Ich hatte nun genug Partner, aber noch keiner bot mehr Libido als ich ohne Pille. Das passte oder er war weniger aktiv. Und bei langjährigen Freundinnen ist es auch nicht so, dass Männer besonders oft mehr wollen. Die Bandbreite ist da bei beiden Geschlechtern groß, wenn man sich abseits der gesellschaftlichen Normen unterhält. Manche wollen oft und andere seltener, das gilt für beide Geschlechter.
Meine Güte, ich finde das Verhalten nun wirklich nicht so schlimm, dass man davon sprechen kann, dass es schäbig sei, was diese Frau da macht. Für mich ist das maximal ein etwas feiges und darüber hinaus auch ein etwas witziges Verhalten.
Dass Leute manchmal auch Lust auf rein körperliche Kontakte außerhalb ihrer Beziehung haben, finde ich nicht verwerflich. In den meisten Beziehungen wird irgendwann der Punkt kommen, an dem man zumindest auch mal andere Sehnsüchte entwickelt. Ich finde es kleinlich, auf körperlicher Treue zu beharren und denke, dass die Leute insgesamt etwas entspannter mit diesem Thema umgehen und offen mit dem Partner darüber reden sollten. Dann wären solche Heimlichkeiten und Ausreden auch gar nicht notwendig.
Dass diese Frau die Medikamente nun vorschiebt und damit ihr Fremdgehen zu rechtfertigen versucht, ist einfach albern. Selbst wenn dies so wäre, dass die Medikamente ihre Libido steigern, so ist und bleibt es ihre freie Entscheidung, was sie daraus macht. Außerdem sucht sie es sich aus, dass sie ihren Mann über diese Aktionen im Unklaren lässt und das finde ich auch nicht fair. Sie sollte ihrem Mann reinen Wein einschenken und ihm sagen, was sie empfindet. Vor allem sollte sie aber aufhören, ihre eigene Verantwortung auf ein Medikament zu übertragen. Das ist doch wirklich lächerlich.
Es gibt durchaus Medikamente, die eine Libido anregen. Das möchte ich nicht abstreiten und ich weiß es auch, weil ich Menschen kenne, die gewisse Medikamente zu sich nehmen und von einem etwas erregten Sexualwunsch sprechen. Doch sie gehen nicht fremd und das ist der entscheidende Unterschied, den ich hier bemerken muss. Man wird ja nicht gerade willenlos oder disziplinlos.
Es kommt auf die Art der Beziehung an! Wer sich darauf einlässt, eine rein monogame Beziehung zu führen, sowie ich, der hat auch das Recht, nicht betrogen zu werden. Dabei ist es mir per se egal, ob Medikamente oder Alkohol im Spiel sind und da ist für mich auch sofort der Schlussstrich, den ich ziehe. Das mag jemand wie Cologneboy2009 nicht verstehen, weil er generell ein offenherziges Leben in puncto Sex erwünscht oder auch dem Gegenüber zugesteht, aber das ist auch etwas anderes!
Ich gehe nur mit dem klaren Wissen einer monogamen Beziehung eine Beziehung ein. Ich kann mich auch komplett davon freisprechen ohne lügen zu müssen, dass ich weder nach 1 bis 10 Jahren jemals das Verlangen nach einem anderen Mann hatte ode rnach einer Frau. Gab es nie und ich habe nun einmal nur Augen für meinen Partner und sexuelle Lust ebenso. An mir mangelt es da, was meine Libido angeht auch über Jahrehinweg nicht!
Deswegen bin ich da im Allgemeinen etwas prüder, als andere. Wer mir fremdgeht, der darf auch gleich dort bleiben, wo er war und betritt meine vier Wände nicht mehr. Schlüssel ab und fertig. Da bin ich so eiskalt ohne Zweifel, aber ich führe keine Swingerbeziehungen oder offene Beziehungen und fremdgehen ist für mich der größte Tabubruch eines Menschen, dem ich vertraue.
Medikamente können da keine Ausrede sein. Aus Jux hat mein Freund letztens ein Potenzmittel benutzt, weil wir wissen wollten, ob die Wirkung stimmt. Einiges stimmte, aber er wurde nicht auf jede Frau heiß und das ist auch ein entscheidender Unterschied. Wer sich durch Medikamente im Wissen, dass sie die Libido frönen entschuldigen möchte, der ist nur albern.
Das ist dasselbe wie mit, ich war so betrunken und wusste nicht, was ich tue. Tut mir leid, das sind für mich Ausreden und Entschuldigungen für ein menschliches Fehlverhalten, weil man seine Triebe nicht kontorllieren wollte und eine verbotene Frucht, wenn es um monogame Beziehungen geht, kosten wollte. Nicht mehr und nicht weniger.
Täubchen hat geschrieben:Gesteigerte Libido schön und gut, aber es hindert einen doch niemand daran, diese Libido mit dem Partner auszuleben und das Liebesleben etwas aufzufrischen. Gut, ich weiß jetzt nicht, wie stark die Libidosteigerung ist, aber in den meisten Fällen hat der Mann ja eh mehr Libido als die Frau, sodass sich das Niveau ja angeglichen haben dürfte, wenn die Partnerin plötzlich mehr Lust hat. Ich kenne keinen Mann, dem mehr Sex plötzlich zu viel wäre, wenn die Partnerin mehr Interesse und Verlangen zeigt.
Mal davon abgesehen, dass das Klischeedenken vom feinsten ist, dass Männer mehr Libido aufweisen als Frauen. Aber auch in einer Partnerschaft kann das Verlangen nach sexueller Befriedigung unterschiedlich sein und wenn du schon Medikamente hast die die Libido steigern, der Partner aber keine Lust hat und es nicht so oft braucht, wie willst du da was erfrischen? Da nervt es eher, wenn dann einer immer ankommt und jede 5 Minuten Sex haben möchte und bringt sogar teilweise mehr Stress in eine Beziehung. Mehr Angebot als Nachfrage sorgt nicht dafür, dass auch automatisch mehr gekauft wird auch nicht beim Sex in einer Partnerschaft, da der Markt auch übersättigt wird.
Aber egal wie man es dreht und wendet, kein Medikament verleitet, dass man sich in eine Affäre stützt. Aufgrund einiger Medikamente kann die Libido gesteigert werden, diese schalten aber auch nicht das Bewusstsein aus das man aus Versehen im Bett landet, einlocht und dann hinterher über Monate sich im Hotel trifft für das Schäferstündchen. Sprich das ist eine bewusste Entscheidung und wenn der Partner einfach nicht so oft will wie sie, dann ist das auch noch lange kein Grund mit jedem ins Bett zu hopsen da es genug Alternativen für "selbst ist die Frau" auch gibt. Aber daran wurde ggf. nicht gedacht, gibt ihr nicht das was sie braucht und daher sucht man nun eine Ausrede damit man das Schmackhaft machen kann, nicht nur dem Partner sondern auch sich selbst.
Also es wurde ja in dem Thread geschrieben, dass der Mann nicht kann, deshalb muss ja die Frau zwangsläufig einen Weg finden, um ihre sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen. Und es tut mir leid, aber wenn ich einen Mann habe, dann erwarte ich auch, dass diese Bedürfnisse befriedigt werden. Ich weiß ja nicht, was der Hintergrund ist, warum der Mann nicht kann, aber da sollte man dann für die Frau auch ein wenig Verständnis haben.
Also ich meine, die Medikamente vorzuschieben, das finde ich auch lächerlich. Sie hätte doch ganz klar sagen können, du es tut mir leid für dich, dass du nicht kannst, aber ich kann und möchte nicht auf meine Sexualität verzichten und werde mir deshalb meinen Spaß woanders holen. Es ist zwar hart, aber so wäre es richtig gewesen. Da denke ich schon, dass man eben immer einen Grund vorschiebt, wenn man so etwas macht. Die gängigste Ausrede ist wahrscheinlich der Alkohol.
Selber finde ich, dass man einfach in der Beziehung immer ehrlich und offen miteinander sprechen sollte und sich einfach trennen, bevor einem anderen durch das Fremdgehen oder ähnliches weh getan wird. Manche haben ja eine andere Einstellung und finden eine offene Beziehung toll. Aber die meisten die ich kenne, handhaben es eben so, dass sie in einer Beziehung einfach nur einem Menschen treu sind, was ich auch gut finde.
Täubchen hat geschrieben:Gesteigerte Libido schön und gut, aber es hindert einen doch niemand daran, diese Libido mit dem Partner auszuleben und das Liebesleben etwas aufzufrischen.
In dem Beitrag steht doch aber ganz klar, dass der Mann eben nicht kann. Was will man denn machen, wenn der Partner nicht mit einem schlafen kann und man aber genau das will und unbedingt braucht? Man kann das ja nicht mit dem Partner ausleben, zumindest dann nicht, wenn man nicht darauf verzichten will, mit jemandem zu schlafen. Abgesehen davon gibt es durchaus genug Männer, denen es durchaus zu viel werden kann und die von Natur aus schon sehr wenig Lust haben. So ein Exemplar hatte ich auch mal und da bringt es nichts, das Liebesleben auffrischen zu wollen. Wenn grundsätzlich kaum Lust da ist, sich über Jahre nichts dran rütteln lässt, dann ist es eben so.
Jedenfalls ist es aber eine lahme Ausrede, wenn man Medikamente vorschiebt. Natürlich gibt es verschiedene Methoden, die Libido zu steigern oder um sie zu hemmen. Wenn man die Pille absetzt, ist die Libido ja auch oft gesteigert. Das bedeutet doch aber nicht, dass man sich wahllos jedem Typen an den Hals werfen muss, wie ein wild gewordenes Tier, das sich nicht mehr zusammenreißen kann und seinem Trieb sofort nachgehen muss.
Fremdgehen sollte generell nie die Lösung sein, egal ob der Partner nicht will, nicht kann, einem nicht ausreicht oder sonst etwas. Man sollte mit ihm erst einmal gemeinsam über das Thema sprechen. Es gibt ja viele Möglichkeiten. Er kann einen ja auf andere Weise befriedigen, man macht es sich selbst oder man öffnet die Beziehung. Aber so etwas sollte man immer besprechen, vor allem dann, wenn man unglücklich mit diesem Punkt ist.
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