Maßnahmen, um Kinder vom Schule schwänzen abzuhalten
Ich selbst bin auch lange zur Schule gegangen, sodass ich eben auch mitbekommen habe, dass Schüler eben auch mal die Schule schwänzen und den Unterricht versäumen. Ich habe sogar mal mitbekommen, dass ein Mitschüler mal so oft und lange gefehlt hat, dass er letztendlich die Schule verlassen musste, weil er sich geweigert hat, eine Klasse zu wiederholen und eine Benotung mit der jetzigen Grundlage absolut unmöglich war.
Ich habe mal die Aussage einer Lehrerin mitbekommen, die der Ansicht war, dass man den Schulbesuch an die Höhe des Kindergeldes koppeln sollte. Ihrer Ansicht nach wären Eltern zu inkonsequent und würden sich zu wenig dafür interessieren und wären zu wenig hinterher, dass ihr Kind auch nie unentschuldigt in der Schule fehlt. Wenn man das Kindergeld an den Schulbesuch koppeln würde, dann würden die Eltern mehr darauf achten und das Problem mit dem Schule schwänzen wäre ihrer Ansicht nach erledigt.
Mag sein dass das einen gewissen Effekt hätte, aber es gibt ja auch die allgemeine Schulpflicht und wenn die Eltern da nicht nachkommen, können unter Umständen auch gesetzliche Konsequenzen drohen. Ich sehe das eher anders und würde dazu tendieren, Vertrauenslehrer einzusetzen, die dann eben herausbekommen, warum Schüler häufiger mal fehlen und diese Probleme dann zu lösen. Welche Maßnahmen haltet ihr für sinnvoll, um Kinder vom schwänzen des Schulunterrichts abzuhalten?
Ich war so eine Schülerin, die ab der Pubertät kein Halbjahr unter 200 Fehlstunden abgeschlossen hat. Es waren eher mehr, denn ich neigte dazu, nur alle paar Wochen und für Arbeiten oder Klausuren vorbeizukommen.
Mir hätte es sehr geholfen, wenn bereits weiterer Stoff hätte bearbeitet werden dürfen, wenn das aktuell behandelte Thema schon komplett bekannt war und verstanden worden ist. Das war in meiner Grundschule üblich, da war ich freiwillig und gern anwesend. In der Berufsschule durften wir dann auch etwas anderes tun.
Im Studium war es schließlich auch nicht anders. Da entschied man auch selbst, ob man anwesend sein muss. Mein zweites Studium habe ich fast ohne Präsenz absolviert. Das hat bestens funktioniert. Schülern kann man zwar nur weniger Freiheit lassen, aber wer sich nicht zu Tode langweilt, geht eher zuverlässig hin.
Außerdem wäre es gut, wenn man kleine Lücken zeitnah und ohne viel Aufheben füllen könnte. Schließlich hakt es fast bei jedem in irgendeinem Fach. Bei mir betraf das beispielsweise Mathematik oder Physik. Lange waren die Noten für Nachhilfe zu gut, aber das Verständnis nahm rapide ab.
Als es dann richtig hakte, war das Fach verhasst und die Lücken waren zu Kratern gewachsen, die nur schwer mit ausreichenden Kenntnissen zu füllen waren. Wenn Nachfragen nach der Stunde eher vernünftig beantwortet würden und mal eine zusätzliche Stunde investiert würde, würden weniger scheitern und lieber wegbleiben.
Ich denke, dass das sehr schwierig ist ein Kind dann auch dazu zu bringen freiwillig in die Schule zu gehen. Man sollte vielleicht erst mal vorleben, dass man um etwas zu erreichen auch immer hingehen muss, indem man immer pünktlich zur Arbeit geht. Dann würde ich das Gespräch mit meinem Kind suchen und nachfragen und das in einem netten Ton, was das Problem ist.
Ich meine es kann ja auch sein, dass man beispielsweise Probleme mit den Mitschülern hat und dann kann man schauen, ob das irgendwie überwindbar ist und dann muss man eben etwas machen oder wenn es unüberwindbar ist muss man eben eine andere Schule sucht. Ansonsten kann es ja auch daran liegen, dass das Kind überfordert ist, dann muss man eben helfen oder Hilfe suchen.
Ich würde dem Kind generell dann keinen aggressiven Druck machen, sondern eben vernünftig schauen, dass man eine Lösung findet. Nur zur Schule bringen, bringt es langfristig sicher nicht, man muss auch den Grund finden.
Es gibt immer einen Grund, warum Kinder nicht in die Schule gehen. Wichtig ist diesen Grund herauszufinden und das Problem aktiv anzugehen. Zwingen kann man das Kind sowieso nicht. Selbst wenn man es zur Schule und sogar bis in die Klasse bringt, kann das Kind einfach aufstehen und gehen oder nach der Pause nicht wieder zum Unterricht zu erscheinen.
Wenn man das Kindergeld an den Schulbesuch koppeln würde, würde man nur den Druck auf die Eltern und Kinder erhöhen, aber nichts am Problem ändern. Gerade Kinder in sozial schwierigen Familiensituationen schwänzen die Schule und da kann die Situation auch schnell eskalieren. Dadurch verschlimmert sich die Situation womöglich nur.
Sozialarbeiter könnten eine Hilfe sein und sowohl Kindern als auch Eltern beistehen. Leider kostet das Geld und gerade Schulen in Problembezirken bräuchten viel mehr pädagogische Unterstützung, um den Kindern effektiv beizustehen und nicht nur sporadisch, wenn es denn überhaupt einen Sozialarbeiter gibt. Lehrer können das absolut nicht auffangen.
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