Maßnahmen für Arbeitslose oftmals unverschämt?

vom 21.10.2015, 00:20 Uhr

Eine Bekannte von mir hat eine Mutter die Langzeitarbeitslose ist und deren Bezüge nun auch gekürzt wurden, weil sie nicht bereit war an einer Maßnahme gegen Langzeitarbeitslosigkeit teilzunehmen. Angeblich wären diese Maßnahmen entwürdigend und man würde die Menschen dort nur unterbringen wollen, weil man dadurch die Quote der Arbeitslosen senken kann.

So bestehen einige Maßnahmen beispielsweise darin, dass man kaputte Spielzeuge repariert, die Familien vorbeibringen. Eine andere Maßnahme nennt sich ''6000'' Schritte während derer man irgendwie zur Besinnung kommen soll oder so.

Kennt ihr solche Maßnahmen für Langzeitarbeitslose und könnt ihr nachvollziehen, dass viele Arbeitslose sich weigern daran teilzunehmen? Warum werden solche albernen Maßnahmen überhaupt angeboten?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Crispin hat geschrieben:Warum werden solche albernen Maßnahmen überhaupt angeboten?

Ich finde, du hast deine Frage doch selbst beantwortet. Man schönt die Statistik und genau deswegen macht man das. Mein Freund war eine Zeit lang arbeitssuchend und musste dann auch durch so manche Maßnahmen durch, die total sinnlos waren. Er hat sogar mehrmals mitbekommen, wie junge Frauen von Mitarbeitern der Arbeitsagentur "motiviert" wurden, Nachwuchs zu bekommen, weil die so auch aus der Arbeitslosenstatistik verschwinden und bei vielen jungen Frauen hat diese "Motivation" wirklich funktioniert.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also diese Maßnahme mit den 6000 Schritten kann ich schwer glauben. Dennoch schätze ich, dass es schon einige Maßnahmen geben wird, die relativ sinnlos sind. Dennoch sind Arbeitslose nun mal arbeitslos und sollten dann auch solche Maßnahmen zur Eingliederung wahrnehmen (müssen). Sonst würde ja jeder einfach ewig arbeitslos bleiben. Das Ziel muss es doch sein, nicht mehr arbeitslos zu sein. Dafür sollten dann auch Maßnahmen sorgen, die vielleicht nicht so angenehm sind.

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich glaube gar nicht mal, dass der Hauptzweck solcher Maßnahmen das Schönen der Statistik ist. Das mag vielleicht auch mit hinein spielen, aber es gibt viele Aspekte, die auch noch eine Rolle spielen.

Ein Punkt wird sein, dass man die Leute zwingt, aus dem Haus zu gehen. Ich habe mich mal mit jemanden vom Arbeitsamt unterhalten, und da ist wohl schon der ein oder andere Arbeitslose dabei, der vorsichtig gesagt nicht sehr viel wert auf ein Sozialleben legen. Dass das die Chancen auf dem Arbeitsmarkt nicht vergrößert, ist wohl logisch.

Ein anderer Aspekt wird sicherlich auch die Möglichkeit auf Sanktionen sein. Gerade bei sinnlosen Maßnahmen wird wohl die Abbrecherquote sehr hoch sein. Unterm Strich ist das vielleicht sogar lohnenswert für die Arbeitsagentur. Es ist also vielleicht sogar ganz gezielt so gewollt, dass bestimmte Maßnahmen völlig sinnlos sind.

Außerdem werden die Anbieter solcher Maßnahmen sicherlich auch eine gewisse Lobby haben.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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