Masern-Impfung in Zukunft eine Pflicht-Impfung?
Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wie man seine Kinder nicht Impfen lassen kann. Natürlich könnte man sagen, dass es nicht schön ist für die Kinder mit einer Nadel gestochen zu werden, ohne dass sie wissen, was mit Ihnen passiert. Im Moment ist es in aller Munde und es wird darüber diskutiert, ob die Impfung gegen Masern eine Pflicht-Impfung werden soll. Ich sage dazu ganz klar ja.
Dadurch dass viele Eltern, aus welchen Gründen auch immer, ihre Kinder nicht Impfen lassen, ist die Erkrankung an Masern in der letzten Zeit wohl stark angestiegen. Ich kann nicht verstehen, mit welcher Intention Eltern ihre Kinder nicht Impfen lassen. Ist es dann Faulheit, das fehlende Vertrauen in die Medizin oder irgendein Glaube, der die Eltern dazu bewegt diese Impfungen zu verweigern. Ich finde dass die Impfungen gegen Diphtherie, Mumps Masern und Röteln (MMR) und auch gegen Meningitis als Pflicht-Impfungen deklariert werden sollten. Natürlich kann eine Impfung auch immer Komplikationen mit sich ziehen, aber die sind dann doch verhältnismäßig klein und im Gegensatz zu dem was der eigentliche Erreger nachher bei Nicht-Impfung anrichten kann. Auch die Masern sind potenziell tödlich, auch wenn nur zu einem sehr geringen Prozentsatz.
Natürlich heißt es ja dann auch nicht, dass man die Krankheit nicht mehr bekommen kann, aber wenn man muss auch die Symptome sehen, die die Krankheit mit sich bringt, und da gibt es gravierende Unterschiede zwischen der Intensität der Symptome von geimpften und nicht-geimpften Erkrankten. Allein bei Masern, sieht man schon einen signifikanten Unterschied, wo man nicht mehr groß überlegen muss, ob man sich lieber Impfen lässt oder nicht. Die roten unangenehmen Flecken tauchen nach einer Impfung zu nur noch 5% auf im Gegensatz zu den 98%, wenn man sich eben nicht impfen lässt. Auch die Chance an einer Entzündung des Gehirn zu erkranken während man an den Masern erkrankt ist, ist 1000 Mal geringer, wenn man sich impfen lässt. Und das sind nur die Masern.
Ich bin absolut dafür, dass ab einem bestimmten Alter, alle Kinder geimpft sein sollten. Spätestens wenn es in die Kita geht, sollte man zumindest damit schon begonnen haben.
Ich würde mich auch freuen, wenn man diese Impfung zur Pflicht machen würde. Wie du auch kann ich Eltern, die nicht impfen absolut nicht verstehen. Meine Kinder sind komplett geimpft und ich werde sie auch komplett impfen lassen, weil ich einfach nicht möchte, dass sie krank werden. Das muss heutzutage alles nicht mehr sein, aber die Gegner verhindern es, dass diese Krankheiten aussterben.
Das Problem sehe ich hierbei aber eher darin, dass eben doch mal etwas passieren kann und dann einer dafür gerade stehen muss. So müsste man dann, wenn es Pflicht ist, für solche Opfer ja aufkommen und deswegen ist es fraglich, ob man das so durchsetzen kann, wobei ich mir das sehr wünschen würde. Nicht mal nur wegen meinen Kindern, sondern auch für die Kinder, die sonst nicht geimpft werden würden und dann vielleicht auch Krankheiten bekommen, die einfach nicht sein müssten. Der Schritt ist in meinen Augen aber schon lange dringend nötig und so befürworte ich eine Impfpflicht.
Diese Impfgegener gefährden mit der Nichtimpfung ihrer Kinder ja nicht nur ihre eigenen Kinder, sondern explizit die Kinder, die noch zu jung sind um geimpft zu werden. Das ist ja das Schlimme an der Sache, wenn ein junger Säugling, der mit der Mama in die Kita geht um ein Geschwisterkind dort hinzubringen dann von einem Kind, welches nicht geimpft ist, angesteckt wird. Oder im Wartezimmer beim Arzt angesteckt wird. Diese Kinder stecken diese Krankheit wie Masern einfach auch nicht so ohne weiteres weg.
Diese Pflicht-Impfung ist mehr als Überfällig und es sollten auch noch andere Impfungen und nicht nur die Masernimpfung zur Pflicht werden. Gerade kleine Kinder, die noch nicht geimpft werden können müssen geschützt werden. Ich frage mich, was Impfgegner bei Krankheiten wie Röteln oder Mumps machen? Sie nehmen in Kauf, dass ihre Töchter im Erwachsenenalter die Röteln bekommen und damit eventuell ihre zukünftigen Enkeln schaden, weil diese Krankheit fruchtschädigend sein kann. Sie nehmen in Kauf, dass ihre Söhne zeugungsunfähig sein können, wenn diese Mumps bekommen. Diese Impfungen sollten alle zur Pflicht werden.
Ich finde eine Impfpflicht unverhältnismäßig, obwohl ich für das Impfen bin. Denn man sollte sich einmal die Fakten ansehen. 98 Prozent der hier geborenen Kinder erhalten die erste Masernimpfung. Das sind mehr als die geforderten 95 Prozent. Schwieriger wird es bei der Wiederholung. Die vergessen fünf Prozent der eigentlich Impfwilligen. Denn in Deutschland sind 93 Prozent der Kinder komplett gegen Masern geimpft. Von Zuständen wie in der Ukraine mit über 50.000 Erkrankungen im letzten Jahr sind wir seit entfernt.
Ich wohne in einer Masernhochburg. Wir haben seit Jahren auffallend viele Fälle. Seit der EU-Öffnung gen Osten leben hier Tausende Bulgaren und Rumänen, deren Kinder meist ungeimpfte sind. Da meist die Krankenversicherung fehlt und unsere Verwaltung die Kinder zu Hunderten unbeschult lässt, weil Räume und Lehrer fehlen und man nicht weiß, wie lange die bleiben, bringt eine Impfflicht hier nichts.
Denn eigentlich sind die Impfquoten gut. Die Versäumnisse der Politik aktionistisch durch Zwang nur vermeintlich zu lösen, das ist eine Frechheit. Mehr Aufklärung und sinnvolle Programme für Zuwanderer würden mehr bringen. Mir geht es jedenfalls um den Schutz der Bevölkerung, nur damit bekommt man nicht so viel Presse. Eigentlich gibt das Infektionsschutzgesetz genug Möglichkeiten her, es muss nur genutzt werden.
In KITAs ist die Situation ja besonders fatal, weil da oft auch Kinder betreut werden, die noch zu jung für die Impfungen sind. Deshalb bin ich nicht nur für eine Impfpflicht sondern auch für einen konsequenten Ausschluss aus der KITA wenn sich die Eltern weigern ein Kind impfen zu lassen. Wobei das für Erwachsene natürlich auch gelten muss. Ohne vollständigen Impfschutz sollte man in solchen Jobs wie Kinderbetreuung oder Gesundheitswesen nicht arbeiten dürfen.
Die Todesfälle bei Masern sind übrigens gar nicht so selten wie man denkt. Ich habe vor Kurzem von einer Masernepidemie in den USA gelesen, bei der einer pro 300 Infizierter gestorben ist. Das finde ich schon viel und da sind ja die Menschen, bei denen der Virus nach Jahren wieder ausbricht und eine tödliche Gehirnentzündung hervorruft, noch gar nicht mit eingerechnet. Das waren ja nur die unmittelbaren Folgen der Epidemie.
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