Mangas nur wegen dem besonderen Zeichenstil lesen?

vom 09.12.2015, 00:33 Uhr

Ich lese derzeit vorwiegend japanische Mangas und bin gerade von der klaren Bildsprache im direkten Vergleich mit westlichen Comics sehr überzeugt. Allerdings geht es mir vor allem um die gute Handlung, sonst würde ich Sachen wie Hunter x Hunter (gerade ab Band 20 geht der Zeichenstil den Bach herunter) oder Attack on Titan nicht lesen.

Von anderen habe ich hingegen gehört, dass sie oft nur wegen der Zeichnungen die Mangas lesen und nicht wegen der dort vorkommenden Handlung. So lesen diese Leute oftmals entweder schlechte Handlungen oder oberflächliche und sich somit immer wieder wiederholende Geschichten, nur weil der Stil der Panels gut ist.

Ich verstehe zwar, wie man einen Stil präferieren kann, aber nicht, wie man so ganze Mangareihen lesen kann, die im Grunde eine langweilige Geschichte haben. Könnt ihr mir erklären, wieso? Lest ihr vielleicht auch "nur" wegen der Zeichnungen oder spricht euch die Handlung mehr an?

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» zuki » Beiträge: 520 » Talkpoints: 3,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



In der Regel informiere ich mich vor dem Einstieg in eine neue Manga-Reihe über deren Story und entscheide anhand dieser Informationen, ob ich mit dem Sammeln beginnen möchte oder nicht. Viele Serien haben heutzutage locker über 20 Bände, und das ist nun mal keine kleine Investition. Für eine Geschichte, die mich nicht interessiert, wäre mir das definitiv zu teuer.

Allerdings spielt der Zeichenstil für mich schon auch eine bedeutende Rolle bei Mangas, da er nun mal einen sehr großen Stellenwert hat. Ich würde mich zum Beispiel schwer tun, einen Manga zu lesen, dessen Stil ich absolut nicht mag - selbst, wenn die Story genial ist.

Es kam daher auch schon ein paar Mal vor, dass ich mir Mangas "auf gut Glück" gekauft habe, weil ich den Zeichenstil schön fand. Wenn mich die Story dann enttäuscht hat, habe ich die Reihen entweder abgebrochen und die Einzelbände weiterverkauft oder aber kurze Serien trotzdem bis zum Ende gesammelt.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Die Bilder sind doch das, was einen Manga oder einen Comic ausmacht. Klar ist auch die Story wichtig, aber nicht so wichtig wie bei einem Roman. Die Geschichte in einem Manga wird über die Bilder transportiert. Was bringt mir also eine gute Story, wenn ich mich durch die Bilder quälen muss? Warum soll ich mir ein Medium kaufen, bei dem das, was im Vordergrund steht, nämlich die Bilder, mir einfach nicht zusagt? Wenn mich die Story interessiert, kann ich auch eine Zusammenfassung davon im Internet lesen, als Text.

Wenn mir ein Stil nicht gefällt und mich so absolut gar nicht anspricht, kann die Story noch so gut sein, ich lese das Ding nicht. Hässliche Bilder stören einfach eine Geschichte und reißen mich aus dem Geschehen heraus. Ich würde mir zum Beispiel wahnsinnig gerne einige Geschichten kaufen, die als Comic umgesetzt wurden, weil ich die Story liebe (hab davon die Bücher gelesen), aber der Zeichenstil überzeugt mich nicht, die Figuren sehen komplett anders aus, als ich sie mir im Buch immer vorgestellt habe, also wird da nichts draus.

Wenn die Bilder dagegen meinem Geschmack entsprechen, die Story mir aber absolut nicht zusagt, dann sehe ich mir trotzdem gerne die Bilder an. Wobei ich mir deswegen keine ganzen Mangareihen kaufen würde. Das liegt aber auch daran, dass mir Mangastil allgemein nicht so gut gefällt. Bei realistisch gezeichneten Comics hingegen würde ich mir einzelne Bände aus einer Reihe kaufen, wenn mir die Story nicht gefällt, aber der Zeichenstil zu 100% zusagt. Ich sehe mir einfach gerne schöne Bilder an.

Das heißt nicht, dass ich nur wegen der Zeichnungen lese. Ich liebe Geschichten mit guter Handlung. Ich will mir solche Geschichten nur nicht durch schlechte Zeichnungen kaputt machen lassen.

» Sockenzombie » Beiträge: 5 » Talkpoints: 2,66 »



Am Optimalsten ist natürlich immer eine Kombination aus gutem Zeichenstil und guter Story. Doch leider sind grade diese Mangas oft schwer zu finden. Oft hatte ich entweder einen guten Zeichenstil, aber eine Story, bei der ich fast eingeschlafen bin oder mein Gehirn mir nur sagte: „Das ist jetzt der Zehnte Mange, den du mit fast genau diesem Aufbau gelesen hast.“

Wieder andere Mangas hatten eine ganz wundervolle Geschichte, mit tollen Charakteren und einem spannenden Aufbau. Das Problem war hier der Zeichenstil. Oft war dann altmodisch, wenn man das so bezeichnen kann
.
Ich unterhalte mich sehr oft mit einer sehr guten Freundin über das Thema Manga und Zeichenstil. Wir sind uns einfach nie einig, was ein guter und was ein schlechter Zeichenstil ist. Ich persönlich kann Dragonball nicht leiden, während sie grade den Zeichenstil wirklich toll findet. Dagegen mag ich den Zeichenstil Detektiv Conan sehr gerne.

Ich würde einfach sagen, dass ein guter oder schlechter Zeichenstil immer auf den Betrachter ankommt. Das bezieht sich, wenn man den Zeichenstil betrachtet, nicht nur auf Mangas, sondern auch auf Animes. Darüber kann man sich ebenfalls gut streiten.

Ich habe schon viele Mangas abgebrochen, weil ich die Geschichte nicht mochte, jedoch eher selten, wenn ich den Zeichenstil leiden konnte. Für mich überwiegt das zumeist. Da ich schon immer sehr gerne Gelesen habe und mir die Geschichte schon immer wichtiger als das Aussehen des Buches.

» MsBuchfreak » Beiträge: 36 » Talkpoints: 14,33 »



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