Manche Personen nur aus Zeitvertreib treffen wollen?

Wenn man sich mit seinen Freunden trifft, dann ja eigentlich, weil man sie gerne sieht und gerne Zeit mit ihnen verbringt. Ich zumindest freue mich immer darüber, wenn ich die Zeit finde, um mich mit meinen Freunden treffen und gemeinsam mit ihnen etwas machen zu können.

Nun habe ich allerdings von einer Kollegin erfahren, dass sie sich auch öfter mal mit anderen Kollegen oder Bekanntschaften trifft, mit denen sie nicht befreundet ist und die sie auch nicht unbedingt so sympathisch findet. Sie hätte aber nicht so viele Freunde und lieber würde sie sich dann mit jemandem zum Kaffee treffen, mit dem sie sich versteht, allerdings keine richtige Freundschaft vorstellen kann, als alleine zu Hause herumzusitzen.

Ich kann mir das nicht so recht vorstellen. Wenn ich mich treffe, dann eben mit Freunden, ansonsten weil ich es aus irgendwelchen anderen Gründen "muss". Aus reinem Zeitvertreib würde ich mich nicht mit irgendwelchen Bekanntschaften treffen, wenn mir diese auch nicht so sympathisch wären. Lieber würde ich dann etwas allein unternehmen. Wie seht ihr das?

Das könnte ich mir eher bei ganz alten Leuten vorstellen, die auch nicht wissen, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen. Dann kann es schon leicht sein, dass man sich mit Leuten trifft, die man eigentlich nicht so gerne hat. Auch spielt es vielleicht im hohen Alter keine Rolle mehr, ob man jemanden sympathisch findet oder nicht, solange er einem beim Erzählen geduldig zuhört.

Hierbei scheint es sich wohl um einen besonders extrovertiert veranlagten Menschen zu handeln, zumindest nach meiner Küchenpsychologie. Manche Leute haben meiner Erfahrung nach ein derart ausgeprägtes Bedürfnis nach Austausch und Gesellschaft, dass für sie selbst die ödeste Party, das steifste Geschäftsessen oder das langweiligste Schwätzchen mit der Nachbarin immer noch besser und erträglicher sind, als alleine daheim zu sitzen.

Ich sitze gerne alleine daheim und muss eigens vor die Tür gelockt werden, damit ich mich mit Leuten treffe, sprich außer mit "guten Freunden" oder Familienmitgliedern treffe ich mich nur aus beruflichen Gründen mit anderen Menschen, wenn ich die Wahl habe. Ich finde es einfach immens anstrengend, aber meines Wissens gibt es am anderen Ende der Skala eben auch Leute, die das Alleinsein extrem anstrengend finden und sich nur wohl und komplett fühlen, wenn sie regelmäßig unter Leuten sind.

Was für Leute das sind, ist in manchen Fällen fast schon egal. Aber das kann natürlich jeder halten, wie er will. Ich mag es nur nicht wenn es allzu offensichtlich wird, wenn ich mal wieder als Notnagel herhalten muss, damit jemand anders sich nicht einsam fühlen muss. Ich habe es schon lieber, wenn meine Gesellschaft geschätzt und nicht nur als das kleinere Übel gesehen wird. Schließlich investiere ich auch.

Letztendlich weiß man ja nie was sich aus einer Bekanntschaft entwickelt und so muss man sich ja zwangsläufig treffen noch bevor man richtig befreundet ist. Wenn man aber einen Menschen nur ausnutzt, der einen dann vielleicht auch für einen Freund hält, finde ich das alles andere als gut. Für mich hört sich das so an als wäre sie nur auf der Suche nach ihrem Spaß und ihr liegen die Menschen in ihrem Umfeld nicht so am Herzen, Hauptsache sie hat ihre Bespaßung durch andere Menschen, das kann ich nicht verstehen.

Nur um nicht alleine zu sein, würde ich niemanden treffen. Ich treffe mich sehr gerne mit Freunden und sitze dann mit ihnen zusammen und man unterhält sich, bei einer Bekannten oder einem Bekannten wüsste ich nun auch nicht worüber man dann lange reden soll oder was man gemeinsam machen soll, das sind einfach keine Menschen, mit denen ich meine Zeit verbringen will.