Manche Hunderassen öfter abgegeben als andere?

vom 14.07.2017, 15:30 Uhr

In einem anderen Thread schrieb ich ja, dass mir aufgefallen ist, wie viele Tiere in den Kleinanzeigen privat weiter vermittelt werden sollten. Dabei ist mir aufgefallen, dass überproportional häufig französische Bulldoggen und Jack Russell Terrier vermittelt werden sollten. Größere Tiere wie ein Schäferhund, eine Dogge oder ein Dobermann sind mir dagegen gar nicht aufgefallen.

Möglicherweise ist es ja auch nur ein regionales oder zeitliches Phänomen und hat gar keine Bedeutung, aber könnte nicht vielleicht doch ein anderer Grund dahinterstecken? Sind das vielleicht zur Zeit Modehunde oder besonders anstrengende Rassen, wo die Halter den Aufwand vorher unterschätzt haben? Sind kleine Hunde vielleicht häufiger betroffen, weil da viele Menschen eher naiv rangehen und dann vom Charakter der Rasse und der Arbeit, die sie mit sich bringen überfordert sind?

Gibt es dahingehende Statistiken, welche Rassen häufiger als andere vermittelt werden oder gibt es einen solchen Zusammenhang gar nicht? Falls doch, welche Hunde sind besonders häufig von dieser Art der Weitergabe betroffen? War meine Beobachtung in der Sache korrekt oder doch nur ein Zufall?

» Verbena » Beiträge: 4942 » Talkpoints: 1,79 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Soll ein erwachsenes Tier abgegeben werden, sollte der Grund doch schon ersichtlich sein. Es kann sich um einen Umzug handeln oder, dass sich der Hund mit dem Nachwuchs nicht versteht. Auch eine neue Arbeitsstelle kann ein Grund sein. Würde ich mich für solch ein Tier interessieren, möchte ich doch schon wissen, aus welchem Grund es nun sein eigentliches Zuhause verlassen soll.

Das ist doch eine ganz wichtige Information. Es kann ja auch Gründe geben, die im Verhalten des Tieres liegen. Natürlich auch rassetypische Gründe. So braucht ein Jack Russel Terrier einiges mehr an Beschäftigung als vielleicht ein Mops, der mit einem ruhigen Schlafplätzchen schon zufrieden ist. So ein Terrier aber muss ein Temperament ausleben können, braucht schon viel Bewegung und das muss beachtet werden.

Ein nicht ausgelasteter Hund kostet Nerven und ist nicht glücklich. Eine französische Bulldogge zum Beispiel braucht eher nicht so viel Bewegung ist ruhiger als ein Terrier. Allerdings gibt es katastrophal überzüchtete Tiere, die es nicht zulassen, Treppen zu steigen etc. Ich habe hier einen ehemaligen rumänischen Straßenhund, der absolut pflegeleicht ist und tagsüber auch allein mit meinen beiden Katzen bleibt. Ich liebe den über alles und würde mich niemals von ihm trennen.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ob es Statistiken gibt, weiß ich nicht, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass kleine Hunde häufiger abgegeben werden als große. Bei einem jungen Chihuahua soll es ja beispielsweise viele Besitzer geben, die dann die Erziehung hinten an stellen, denn "der ist ja klein". Dann später kommen sie mit dem unerzogenen Hund weniger klar. Sicher kann das auch bei größeren Rassen vorkommen, aber da haben die Besitzer vielleicht eher im Blick, dass der kleine Welpe irgendwann ein großer Hund ist, und dann besser hören sollte.

Wesenstechnisch kenne ich mich bei den beiden Rassen wenig aus, aber eine kurze Suche ergab, dass Jack Russell Terrier natürlich Jagdhunde sind und auch mal gefordert werden wollen, während Französische Bulldoggen in dem Punkt zwar einfacher sind, aber nur sehr ungern alleine sind. Sicher sollte man keinen Hund total unterfordern oder ewig alleine lassen, aber da gibt es doch einige Unterschiede zwischen den Rassen, und manche Leute denken sich wohl, dass ein so kleiner Hund auch total unkompliziert sein müsste. Wenn er das nicht ist, kommen damit wohl einige Besitzer nicht so gut klar.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Natürlich wechseln manche Hunderassen öfter den Besitzer als andere. Das betrifft immer die in Massen vorhandenen, billigen Exemplare und Moderassen. Hunde mit wirklich seriösen Papieren sind allerdings kaum darunter, denn die werden seltener unüberlegt angeschafft.

Wer einen kleinen, billigen Hund sucht, der landet nahezu zwangsläufig beim Jack Russel ohne Papiere. Da gibt es den Welpen teilweise für unter 100 Euro. Da kommt es zu "Will haben" und der Kopf wird ausgeschaltet. Wenn der Hund dann weniger süß und mehr anstrengend ist, muss er eben wieder weg.

Ähnlich geht es bei den Moderassen. Die wollte man mal haben, als die Mode aufkam. Da ist man hinten über gefallen, als der seriöse Züchter den Preis genannt hat. Einige Zeit später kommen diese Rassen als Schwemme aus Osteuropa, genauso wie ein Design vom Laufsteg irgendwann bei Kik liegt. Das Schnäppchen muss man haben! Nur nerven dann schnell die schlechte Gesundheit, das problematische Wesen oder das Tier an sich. Also kommt es weg.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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