Männer in SMS öfters knapp und kurz angebunden?

Ich schreibe mit meinem Freund sehr oft über Whatsapp Nachrichten, wobei mir aufgefallen ist, dass er meistens nur relativ knapp antwortet. Meistens bin ich auch diejenige, die ein richtiges Gespräch über Whatsapp anfängt oder die öfters schreibt. Mein Freund schreibt eigentlich nicht wirklich oft, wenn es keinen richtigen Anlass für ihn zu Schreiben gibt.

Wenn er nun schlafen geht oder eine Frage hat, dann schreibt er mir natürlich schon, aber einfach so zwischendurch kommt eher selten etwas, wenn er kein richtiges Anliegen hat. Das ist bei mir schon etwas anders und ich schreibe schon öfters und würde mir auch wünschen, dass mein Freund nicht immer so knapp wäre, da das auch gerne ein wenig kühl und distanziert herüber kommt.

Ich habe dann mit einer Freundin darüber gesprochen, wobei diese nur gegrinst hat und meinte, bei ihrem Freund wäre es völlig gleich. Sie könne lang darauf warten, dass ihr Freund ihr einfach einmal so von selbst schreiben würde und er sieht keine Notwendigkeit darin, wenn es kein Bedarf gibt. Und auf lange Sätze wird dann auch ganz gerne mit nur einem Wort geantwortet. Wenn sich die beiden Treffen, ist ihr Freund jedoch ganz lieb und auch sehr aufmerksam, genauso wie auch meiner. Von daher meinte sie, dass sie sich damit abfindet, dass Männer sehr schreibfaul wären.

Habt ihr es auch schon bemerkt, dass Männer beim Schreiben von SMS oder anderen Nachrichten sehr gerne knapp und kurz angebunden sind und am liebsten nur das Nötigste schreiben?

Mein Freund ist da nicht sonderlich anders. Er schreibt mir nur das Nötigste. Wenn ich in der Schule bin, schreibt er nur, wenn es dafür einen Anlass gibt. Sollte dieser nicht bestehen oder der Anlass nicht wichtig genug, dann wartet er bis ich nach Hause komme und sagt es mir lieber persönlich.

Es hat mich schon zum Anfang der Beziehung gestört, dass bald so eine Routine rein kam. Er schreibt auf Fragen nur mit einem Wort oder auch mal Wörter wie "Okay". Für mich ist eigentlich das Thema noch nicht beendet, aber für ihn hat dann sehr oft das Thema keiner Diskussion mehr nötig.

Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden. Männer sind nun einmal schreibfaul. Und mittlerweile schreibt er mir auch hin und wieder mal zwischendurch, etwas süßes.

Bedingt durch die kurze Angebundenheit per Nachricht wirkt es immer so, als sei er böse oder gelangweilt oder sogar genervt. Dies ist aber meist nicht der Fall. Er ist dann meist nur abgelenkt und möchte seiner Beschäftigung weiter nachgehen. Erst wenn ich ihn immer wieder darauf angesprochen habe, dass er doch ein wenig mehr schreiben könnte, war er genervt.

Das leichteste ist wohl einfach mal mit seinen Freund über die Situation zu sprechen. Man kann ja fragen, was er sich dabei denkt, wenn er nur mit einem einfachen Wort eine Antwort schreibt oder aber fragen, ob das für ihn auch in Ordnung ist. Letztendlich sollte man ihn aber einfach nur verstehen und so akzeptieren. Er ist als Freund ja nicht weniger liebenswürdig, weil er kurze und knappe SMS schreibt.

Mein Freund ist da schon anders. Er schreibt auch mal von sich aus, auch mal eine Liebesbotschaft aus heiterem Himmel. Beschweren kann ich mich da eigentlich nicht, wobei ich auch viele Männer kenne, die nur wenig schreiben. Mein Partner schreibt aber auch durchaus mal einen langen Text, auch mal einfach nur Smalltalk, anfangs war das auch nicht so, aber wenn wir nicht reden können, dann muss er eben auch viel schreiben.

Ich kenne das auch von Männern und das hat mich schon immer gestört. Auch wenn ich weiß, dass es Männern eher nicht so liegt, sich schriftlich länger zu äußern, kommt mir das immer so schroff vor, so als hätte jemand keine Lust, mit mir zu kommunizieren und ein wenig empfinde ich das schon als vor den Kopf stoßen.

Denn wenn man selbst mehr schreibt, kann sich das Gegenüber dann nicht denken, dass es auch mehr schreiben sollte? Orientiert man sich nicht immer halbwegs an der Länge des Textes der anderen Person? Irgendwie wirkt das sonst immer so, als würde man sich gar keine Mühe geben wollen.

Man kann jemanden dazu bringen, dass er öfter schreibt, indem man selbst weniger schreibt oder sich seltener meldet. Dann wird der andere plötzlich engagierter, aber es ist doch auch blöd, wenn man sich immer bewusst zurücknehmen muss, nur damit man längere Nachrichten erhält.

Ich würde dieses Verhalten mal wieder nicht am Geschlecht festmachen. Für mich sind SMS nicht zum Plaudern da, sondern um wichtige Informationen zeitnah und direkt zu übermitteln. Ich entstamme aber auch noch der Generation Wählscheibentelefon und bin schon ganz froh, dass ich keine Brieftauben mehr verwenden muss, um meinem Freund mitzuteilen, er möge doch bitteschön noch Milch mitbringen.

Da mir die Tipperei zudem auf die Nerven geht und ich immer ewig dafür brauche (wohl eine Altersfrage), sind meine SMS auch oft kurz und sachlich. Ich achte lediglich darauf, die üblichen Grußformeln einzubauen und das "bitte" und "danke" nicht zu vergessen". Bei längerem Gesprächsbedarf rufe ich sowieso lieber kurz an.

Mein Freund dagegen, obwohl Mann, ist in dieser Hinsicht deutlich kommunikativer und war auch schon manchmal genervt, wenn ich ihm eine Ultrakurz-Nachricht hinterlassen habe. Ich meine es aber wirklich nicht böse, ich habe oft einfach nur keine Zeit, SMS diplomatisch zu formulieren.

Denn wenn man selbst mehr schreibt, kann sich das Gegenüber dann nicht denken, dass es auch mehr schreiben sollte? Orientiert man sich nicht immer halbwegs an der Länge des Textes der anderen Person? Irgendwie wirkt das sonst immer so, als würde man sich gar keine Mühe geben wollen.

Männer denken sich dabei nichts. Männer würden auch die Menge, die Frau sagt in einen kurzen Satz zusammenfassen. Sie orientieren sich dabei nicht an die Länge des Textes. Schon mal Männer zu Männern schreiben gesehen? Kurze Frage, Antwort. Alles klar? Männer sind auch nicht so mitteilungsbedürftig. Das sollte man doch einfach akzeptieren. Die Männer akzeptieren auch unsere Macken.

Ich orientiere mich nie an die Länge meines Vorschreibers. Ich schreibe, dass was ich zu sagen habe. Mal ist es lang, mal kurz. Aber wesentlich mehr Nachricht als mein Freund. Ich sehe es aber nicht so, dass er sich keine Mühe gibt. Er schreibt doch wenigstens. Immerhin.

Man kann jemanden dazu bringen, dass er öfter schreibt, indem man selbst weniger schreibt oder sich seltener meldet. Dann wird der andere plötzlich engagierter, aber es ist doch auch blöd, wenn man sich immer bewusst zurücknehmen muss, nur damit man längere Nachrichten erhält.

Ich bezweifle das. Es wird nicht funktionieren. Zumindest nicht bei meinen Freund. Dann würde er höchstens mal nach ein paar Stunden anrufen und fragen, ob ich seine SMS gelesen habe. Ernsthaft Sorgen macht er sich dabei aber nicht. Es gibt bestimmt eine handvoll Männer, die man so erziehen kann, aber die meisten werden auch für die Zukunft so kurze und knappe Sätze in SMS'n schreiben.

Mir wäre es manchmal ehrlich gesagt viel lieber gewesen, wenn mein Ex-Freund etwas angebundener in den SMS gewesen wäre. Doch leider war es häufig genau das Gegenteil und ich habe Romane voller Liebesnachrichten erhalten, was mich doch auf die Dauer wirklich gestört hat. Denn wenn die SMS-Nachrichten ständig mehr als drei bis vier Nachrichten in einer umfassten, dann nervt das doch wirklich mehr als nur ein wenig.

Dennoch fällt mir auf, dass vor allem mein Bruder genau das Gegenteil meines Ex-Freundes ist und immer kurz und bündig schreibt. Da versteht man manchmal auch gar nicht, was er möchte. Er schreibt mir teilweise auch nur eine SMS Nachricht mit meinem Namen und ich denke dann immer, was möchte er mir jetzt sagen. Ist es eine Art rufen, eine SMS mit Fragezeichen bedeutet dann meist, dass ich antworte "Ja??". Also so was finde ich jetzt auch nicht super gut, aber scheinbar gibt es da wirklich eine breite Mischung.