Macht man sich mit Kalorien App nur verrückt?
Meine Schwägerin hat neuerdings eine Kalorien App auf dem Smartphone und seither gibt es nichts anderes mehr, als bei jedem Getränk oder jeder Speise nachzuschauen, wie viele Kalorien diese haben. Das wäre mir schon irgendwie viel zu albern und ich hätte keine Lust meine Ernährung ständig von einer App überprüfen zu lassen. Kennt oder habt ihr solche Kalorien Apps? Würdet ihr diese durchaus als sinnvoll einstufen oder macht man sich damit nur verrückt?
Ich denke, dass es generell nicht schaden kann, mal bewusst darauf zu schauen, was man so für Kalorien zu sich nimmt und wie viel man eigentlich auch sinnlos zu sich nimmt. Wenn man dann aus so einer App die Erkenntnis gewinnt, dass man einige Sachen eben mehr und andere Sachen weniger essen sollte, dann hat das ja durchaus einen positiven Aspekt. Ansonsten finde ich es aber bei einer gesunden Ernährungsweise albern immer nur Kalorien zu zählen.
Ich finde solche Apps sehr sinnvoll, gerade weil es das Bewusstsein für Kalorien schärft. Ich habe mit einer solchen App insgesamt 13 kg abgenommen.
Mir hat es insofern geholfen, weil ich eben auch versteckte Kalorienfallen bemerkt habe und mir generell über Kaloriengehalte bewusst geworden bin. Ich meine, dass Cola beispielsweise eine Kalorienbombe ist, war mir schon vorher klar. Aber wenn man sich die Zahlen ansieht und dann bedenkt, wie viel Grundumsatz man so am Tag braucht, dann kann man nach einem oder zwei Gläsern Cola nicht mehr viel zu sich nehmen, wenn man sein Gewicht halten möchte.
Also es hilft schon bei der Ernährungsumstellung finde ich. Denn man beschäftigt sich mehr mit Ernährung und muss dann eben abwägen, was man alles essen darf um seinen Kalorienbedarf nicht zu überschreiten. Entweder man isst eine ganze Tüte Chips und muss dann den Rest des Tages hungern. Oder aber man stellt die Ernährung um, isst mehr Gesundes, ist auch länger satt dadurch und hält sein Gewicht oder nimmt sogar ab.
Ich habe solch eine App mal bei einer Ernährungsumstellung genutzt und super gut damit abgenommen. Je länger man so eine App nutzt, je besser kann man sich merken, wie viele Kalorien ein Getränk oder ein bestimmtes Lebensmittel hat. So braucht man nicht mehr alle zwei Minuten nachschauen. Auch ist es sehr hilfreich, um zu sehen, was man am Tag wirklich alles zu sich nimmt. Man ist erstaunt, was man sich da alles am Tag eigentlich so nebenbei in den Mund schiebt, ohne es bewusst wahrzunehmen.
Ich habe nach meiner erfolgreichen Abnahme die App wieder deinstalliert. Für mich ein Fehler. Ich konnte mein Gewicht sehr lange halten, bis ich luschig wurde und auch vergaß, welche Nährwerte welches Produkt hatte. Ich habe nun in vier Monaten fünf Kilogramm zugenommen. Meine Ärztin hat meine Schilddrüse schon untersucht, daher kommt es nicht. Ich esse auch nicht mehr als sonst. Jedenfalls denke ich das. Vielleicht sollte ich doch wieder mit so einer App beginnen.
Ich denke, dass es ganz klar auf den Nutzer ankommt. Eine Freundin von mir hat mal erzählt, dass sie so eine App benutzt hat, weil sie versuchen wollte damit abzunehmen, wobei sie den Versuch dann aber abgebrochen hat. Sie hat nämlich gemerkt, wie sie in Gedanken nur noch Kalorien gezählt hat und dabei die Lebensqualität und der Genuss von Mahlzeiten auf der Strecke geblieben sind. Das fand sie eben nicht sonderlich erstrebenswert, sodass sie sich mittlerweile anderweitig orientiert und nach anderen Strategien zum Abnehmen sucht.
Ich bin auch gerade dabei, mich gesünder zu ernähren und verstärkt auf die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln zu achten. Dass gewisse Fertigprodukte, Süßigkeiten und Limo ungesund sind und frisches Gemüse dagegen nicht, war mir als denkendem Menschen natürlich vorher schon klar, aber wie viel Fett und/oder Zucker in so manchem harmlos aussehendem Leckerchen lauern, hat mich, seit ich genauer hinsehe, dennoch oft sehr überrascht.
Von daher fände ich eine App, die mir vielleicht nicht nur die Kalorien pro 100 Gramm anzeigt, sondern auch, dass in den 100 Gramm 40 Gramm Zucker versteckt sind, wirklich ganz nützlich. Das ewige Verpackungen studieren und kalkulieren ist auch nicht so wahnsinnig komfortabel, und es kommt ja bei der gesunden Ernährung auch nicht nur auf die Kalorien an, sondern auch auf die Inhaltsstoffe. Mit nichts außer Eisbergsalat und Cola light würde man bestimmt abnehmen, aber wer sich wirklich gesund ernähren möchte, wird damit nicht weit kommen.
Und ich fürchte auch, dass man gewisse mehr oder weniger symbolische "Einbußen" in der Lebensqualität hinnehmen muss, wenn man nicht mehr blindlings alles futtern kann oder möchte, was man sich gerade einbildet. Ich bin als reine Lustesserin recht weit gekommen, musste aber dann doch die Notbremse ziehen, und ich gehöre zu den Menschen, die mit Zahlen, Daten und Fakten, wie sie eine App liefern kann, weiter kommen als mit Schätzwerten und "wird schon nicht so ungesund sein!" Da lügt man sich nur zu schnell in die eigene Tasche.
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