Macht Hundetraining auch online Sinn?
Gerade in Zeiten von Corona boomt der Online Markt und auch das Hundetraining wurde sehr lange vor allem auf die Online Möglichkeiten ausgelagert. Nun muss ich zugeben, dass ich generell kein allzu großer Freund von Hundeschulen bin und Einzeltraining definitiv bevorzuge, allerdings gab es natürlich, gerade für Anfänger, keine Möglichkeit die Hundeschule zu besuchen, wenn diese gerade vom Lockdown betroffen war.
Dementsprechend ist das sicherlich auch online eine gute Alternative, um die grundlegenden Informationen einzuholen. Ansonsten fehlt mir da definitiv die Komponente, dass die Trainer auch meinen Hund sehen und einschätzen können. Das ist im Einzeltraining zwar auch über das Internet möglich, aber live sind solche Einschätzungen sicherlich noch einmal zutreffender, weshalb ich von online Training generell nicht viel halte.
Wie steht ihr dazu? Denkt ihr, dass Hundetraining auch online Sinn macht? Habt ihr es vielleicht sogar schon einmal ausprobiert? Falls ja, welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
Es zu versuchen ist ja immer noch mehr wert als es einfach so sein zu lassen. Gerade Welpen Spielstunden oder Hundestunden bei denen Hunde Kontakt haben sind aber durchaus nicht zu verachten, also müsste man das ausgleichen. Bestehende Probleme kann man aber sicherlich auch online besprechen. Sicherlich kann man das schon so irgendwie hinbekommen, man kann es ja auch nicht ändern und wie gesagt es ist besser als so gar nichts zu machen.
Wenn man aber die Wahl hat, dann sollte man richtig in die Hundeschule gehen, da der Kontakt der Hunde untereinander ja auch wichtig ist und man so gewisse Sachen üben kann, die sonst eher schwer fallen würden.
Als ob das Lernen über das Zuschauen und Zuhören nur wegen des Internets oder Corona neu wäre. Es gab schließlich schon seit Jahrzehnten Seminartermine, bei denen es logischerweise nur wenige Plätze mit Hund und sehr viele ohne gab. Viele bekannte Ansätze haben sich so weltweit verbreitet und die wenigsten haben aktiv im Seminar trainieren können.
Jens Wicher ist vor vielen Jahren mit seinen Video-Ausbildungsserien für Sport- und Jagdhunde nur gescheitert, weil er die Clips nach einiger Zeit zu langsam eingestellt hat und die Kunden sich sozusagen auf halber Strecke verloren gefühlt haben.
Man sollte sich auch bewusst machen, dass andere Hunde oder ein Trainer, "der den Hund einschätzen kann" , ziemlich unnötig sind. Andere Hunde trifft man draußen, den Kontakt kann man gezielt suchen, wenn man gelernt hat, seinen Hund zu steuern. Und wie der Hund tickt, ist ziemlich egal. Es mag der Kind- oder Partnerersatz sein und für einzigartige gehalten werden, aber das Verhaltensrepertoire von Hunden und deren Motivation ist verdammt vorhersehbar.
Der Hund ist nicht das Problem, das ist der zugehörige Zweibeiner. Der Mensch allerdings kann sich in Beschreibungen wiedererkennen, reflektieren und an sich arbeiten. Die Bereitschaft dazu hat wenig damit zu tun, ob ein Trainer daneben steht, man online lernt oder (Achtung!) ein Buch zur Hundeausbildung liest. Tipps und Tricks haben schon Hochkulturen wie die Mesopotamier und die Ägypter festgehalten, auch aus der Antike gibt es viel. Ohne Hundeschule hat es damals und bis vor 40 Jahren bestens funktioniert. Und da waren Hunde eher besser als schlechter erzogen.
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