Machen sich jüngere Generationen keine Butterbrote mehr?
Ich hatte vor einiger Zeit ein Praktikum in einem Labor und da waren wir mit den anderen Mitarbeitern mittags immer essen. Die Sekretärinnen haben nicht mit uns gegessen, sondern hatten schon vorher eine Pause. Anstatt essen zu gehen, haben sich diese aber Butterbrote gemacht. Zumindest älteren Mitarbeiter hatten Butterbrote dabei. Einige der Laboranten sind auch nicht essen gegangen, sondern hatten etwas mitgebracht. Bei ihnen gab es aber keine Butterbrote, sondern eher ausgefallenere Dinge.
So hatte beispielsweise ein Laborant immer Obstsalate mit Joghurt und anderen Snacks. Ein weiterer hatte manchmal Sandwiches und Baguettes dabei, die sehr aufwendig belegt waren. Es wurden auch schon mal überbackene Sandwiches und Döner mitgebracht.
Ist das Butterbrot bei den jüngeren Generationen nicht mehr modern? Kennt ihr noch Leute die sich ein Butterbrot machen oder machen das fast nur noch die älteren Generationen? Wird das klassische Schulbutterbrot irgendwann einfach ''aussterben''?
Ich hatte in der Schule früher ab und zu ein Butterbrot dabei, wobei ich aber ehrlich gesagt gelangweilt davon bin. Ich kann nicht immer das gleiche essen und brauche sehr viel Abwechslung. Das würde bei mir auch nichts bringen, wenn ich jeden zweiten Tag einen anderen Belag oder anderes Brot nehmen würde, es wäre für mich trotzdem immer noch dasselbe, sodass mir irgendwann davon schlecht werden würde und ich kaum etwas davon essen könnte.
Daher stirbt für mich persönlich das klassische Butterbrot auch aus und ich esse es sehr selten mal. Ich variiere da auch viel mehr und finde das auch in Ordnung.
Bei mir war es auch so, dass ich das Schulbrot nur wirklich in der Schule dabei hatte und mittlerweile zur Arbeit so etwas nicht mehr mitnehme. Dort ist es bei meinen Kollegen auch nicht verbreitet, außer bei einem, der aber schon etwas älter ist. Aber die jüngeren Kollegen holen sich alle in der Pause etwas oder bringen etwas mit, was nur eben aufgewärmt werden muss. Ich kann mir schon vorstellen, dass auch das Pausenbrot über kurz oder lang ausstirbt, weil es mehr Alternativen gibt als früher.
Ich denke, dass es einfach auf den Typ ankommt. Ich mag Brot und Brötchen beispielsweise sehr gerne, so dass ich mir auch immer belegte Brote oder Brötchen mit zur Arbeit nehme, die ich morgens zubereite. Ich mache nie eine richtige Pause bei der Arbeit, so dass ich das Büro auch nicht verlasse. Ich esse einfach am Arbeitsplatz selbst, wobei sich belegte Brote eben auch anbieten. Noch dazu esse ich dann lieber abends warm, wenn ich dann zu Hause bin und zweimal warm essen muss ich auch nicht.
Ich hatte während meiner Schulzeit auch immer Brote oder Brötchen dabei, wobei das bei mir in der Klasse auch so üblich war. So wie ich das mitbekommen habe, sind die klassischen Pausenbrote auch heute noch gängig. Ich muss aber sagen, dass bei mir im Büro sehr selten jemand Brot isst. Das ist aber eher der Faulheit geschuldet, die meisten nehmen sich gar nichts mit, sondern kaufen sich immer was beim Bäcker oder gehen in der Mittagspause in ein Restaurant.
Als ich zur Schule gegangen bin, ist das Butterbrot tatsächlich immer seltener geworden. Die Schüler sind eher zur Cafeteria gelaufen und haben sich dort Süßkram gekauft oder aber Laugenstangen oder Käsebrötchen oder so etwas in der Art (unbelegt). Nach dem Schulwechsel waren dann kleine Pizzen, Teilchen vom Bäcker oder auch diese 5-Minuten-Terrinen "angesagt". Es ist auch schon vorgekommen, dass man sich beim Bäcker oder in der Cafeteria ein belegtes Brötchen gekauft hat. Da hätte man sich theoretisch selbst ein Brötchen mitnehmen können.
Zu Schulzeiten hatten so gut wie alle Kinder in meiner Klasse Pausenbrote dabei, und ich war meistens die einzige Exotin, da ich damals kaum Käse- und Wurstaufschnitt gegessen habe und deswegen meistens von meiner Mutter Gemüse, Obst, Müsliriegel und andere Snacks mitbekommen habe. Irgendwann kam man dann in ein Alter, wo man frei über sein Taschengeld verfügen und in der Pause auch mal das Schulgelände verlassen dürfte und dann war die Zeit der Stullen und Sandwiches passé und man war der Held im Erdbeerfeld, wenn man mit einem Hot Dog, einem Cheeseburger oder einem Döner zurückkam. Hauptsache, man hat sich irgendwo auswärts etwas gekauft und musste nicht das langweilige Butterbrötchen von Mami essen.
Heutzutage geht meines Erachtens nach der Trend wieder weg vom Kaufrausch in der Pause und hin zu selbstgemachtem, vorbereitetem Essen. Dabei haben Food Trends wie Overnight Oats, Quinoa-Salate, Salate im Glas oder Chia-Puddings die klassischen belegten Brote abgelöst. Kosten und Mühen werden nicht mehr gescheut, sondern bewusst in Kauf genommen, um mit exotischen, wunderschön angerichteten und noch dazu super gesunden Pausensnacks aufwarten zu können.
Eingelegte Haferflocken mit Obst oder Nüssen finde ich ja auch ganz praktisch und esse sie gerne mal, aber ansonsten ist mir als Proviant das klassische Brot immer noch lieber als irgendeine ausgefallene Medienhype-Speise. Experimentieren tue ich zuhause an freien Tagen in der Küche durchaus, aber wenn es um etwas einfaches geht, das mal einen halben Tag in der Tasche liegen und trotzdem schmecken soll, ist ein Brot mit Belag bei mir noch immer erste Wahl.
Ich hatte nur sehr selten ein Butterbrot und auch nur in Kombination mit einer Wurst oder einem Wienerle zum reinbeißen. Alles andere hätte mich auch nach kürzester Zeit angeödet. Auch meine Schulkameraden hatten, soweit ich mich entsinne, eher selten ein Butterbrot dabei. Da ich es nicht für besonders gesund oder nahrhaft halte, sehe ich auch keinen Sinn darin es meinem Sohn mit in den Kindergarten zu geben.
Er kennt die Variante Butterbrot mit Kresse und etwas Kräutersalz, das er sehr gerne mag, aber gibt man es ihm zu oft, lehnt er dann auch dankend ab. Hin und wieder dient es abends als Beilage zu Salat, Wurst oder Käse, aber so "oben ohne" und ohne irgendeine Beilage, wird es bei uns zu jeder Tageszeit verschmäht. Selbst meine Oma hätte noch versucht, wenigstens ein Stück Gurke zwischen die Brotscheiben zu schieben, daher ist das Butterbrot bei uns nicht ausgestorben sondern hatte nie eine Existenzberechtigung.
Butterbrote alleine finde ich schon recht langweilig und geschmacklich eher wenig vielversprechend. Ich habe auch noch niemanden gesehen, der nur mit einem Butterbrot irgendwo hingeht. Da ist doch meistens ein Belag darauf. Meine Mutter hat meiner Nichte auch schon oft nur ein Butterbrot gemacht, als sie mit dem Essen noch nicht so viel probiert hat, aber selbst sie wollte das nicht. Das schmeckt halt einfach nicht.
Vor allem frage ich mich aber auch wo das Problem ist. Man kann doch einfach etwas Käse oder eine Wurstscheibe darauf legen und dann schmeckt es auch schon besser.
Was ist der Unterschied zwischen einem Butterbrot und einem Sandwich? Ich dachte bisher immer, dass "Butterbrot" einfach nur das deutsche Wort für "Sandwich" ist? Oder meinst du wirklich ein Brot auf dem sich nichts außer Butter befindet? So etwas isst man doch eigentlich nur wenn man noch etwas zu den Brot dazu isst, einen Salat zum Beispiel, oder vielleicht noch wenn das Brot ganz frisch ist.
Ich finde es jedenfalls nicht besonders lecker Morgens ein Brot zu belegen, das ich dann erst Mittags essen kann. Das weicht entweder durch oder wird trocken, je nachdem, was man für einen Belag wählt. Ich kaufe so etwas aber durchaus schon mal beim Bäcker und letzte Woche habe ich dort tatsächlich etwas gekauft, das nur mit Butter bestrichen war, aber das war eine Brezel.
Ich verstehe unter Butterbrot auch ein Brot mit Belag. Ich bin ein eingefleischter Butterbrotesser. Ich habe nie eingesehen, warum ich mir in einer Bäckerei etwas kaufen soll, wenn ich doch Brot zuhause habe und es mir in einer Brotzeitdose mitnehmen kann. Auch während einer Zugfahrt genieße ich meine Salamibrote und Käsebrote, Käsebrote gerne in Kombination mit einem Apfel. Man krümelt damit auch wesentlich weniger als mit Semmeln.
Meine Kinder hatten zu Schulzeiten auch immer Butterbrote dabei. Sie haben sich nie darüber beschwert, den Belag durften sie sich immer aussuchen. In einem Extrafach der Brotzeitdose lag dann Gurke oder Paprika, die sie entweder einzeln zum Brot gegessen oder sich zwischen die Brotscheiben gelegt habe. Ich glaube nicht, dass das Butterbrot ausstirbt.
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