Machen euch Anschlagswarnungen Angst?

vom 09.10.2022, 16:05 Uhr

Der Bundeswehr-General Breuer warnt aktuell vor drohenden Anschlägen in Deutschland, die auf die Infrastruktur abzielen könnten. Den Bürgern rät er deshalb, sich mal schon einen Vorrat an Taschenlampen und Batterien zu beschaffen. Am Wochenende war ja auch der Bahnverkehr streckenweise lahmgelegt und dazu wurden auch schon Anschlagsmeldungen verbreitet. Beunruhigen euch derartige Anschlagswarnungen und machen sie euch Angst oder seht ihr das etwas gelassener? Wer könnten denn die Drahtzieher und die Motive für derartige Anschläge sein?

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» Lupenleser » Beiträge: 1130 » Talkpoints: 851,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also das Problem gestern bei der Bahn in Norddeutschland mit einem Anschlag zu vergleichen, ist schon sehr weit hergeholt. Wir hatten gestern ein kleines Klassentreffen und dabei ist ein ehemaliger Mitschüler in dem Bereich sehr involviert. Das was gestern bei der Bahn war können nur Leute verursacht haben, die genau wissen, welche Leitung wohin führt. Denn es wurden im Bereich Berlin und in NRW jeweils ein Glasfaserkabel beschädigt, was genau für den Bereich Norddeutschland zuständig ist. Wenn man einen Anschlag auf den deutschen Zugverkehr machen will, dann legt man diesen im ganzen Land lahm und nicht nur eine Region.

Wobei Anschlagswarnungen nun auch nichts Neues sind. Diese haben wir mal mehr und mal weniger seit es den islamischen Terror gibt. Ob ich da nun vorher explizit noch mal gewarnt werde oder nicht, ändern nichts am Ergebnis wenn es wirklich passieren sollte. Wenn ich zur falschen Zeit am falschen Ort bin, dann erwischt es mich. Und ansonsten entgehe ich solchen Dingen eben, weil ich mich selten bis gar nicht in den bevorzugten Orten aufhalte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:Also das Problem gestern bei der Bahn in Norddeutschland mit einem Anschlag zu vergleichen, ist schon sehr weit hergeholt.

Was soll es denn sonst sein? Das "Problem" hat immerhin halb Deutschland über Stunden hinweg betroffen und offensichtlich war es weder ein Unfall noch menschliches Versagen oder sonst was, sondern Vorsatz. Ab wann ist es denn ein "Anschlag" auf die Infrastruktur? Erst ab ein paar Hundert Toten und ein paar Explosionen? Selbst Hackerangriffe können unwahrscheinlichen Schaden anrichten, ohne dass Zeug in die Luft fliegt und Blut in den Rinnstein fließt.

Ich kann für mich selber nicht behaupten, dass Anschlagswarnungen mir Angst machen. Im Gegenteil finde ich es eher ein bisschen beruhigend, dass auch Entscheidungsträger an oberster Stelle offensichtlich kapiert haben, dass Vorkehrungen nötig sind, um nicht mit heruntergelassenen Hosen dazustehen.

Außerdem sind meine Möglichkeiten als Privatperson quasi auf eigene Rechnung meinen Hintern zu retten, sowieso begrenzt, weswegen ich nur darauf hoffen kann, dass die offiziellen Stellen und Einrichtungen für den Ernstfall zumindest genügend gerüstet sind, um Plünderungen und Straßenschlachten zu verhindern. Wir sind bekanntlich alle nur drei verpasste Mahlzeiten von der Barbarei entfernt, und da hätte ich als unbewaffnete Zivilperson absolut keine Chance.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



@Gerbera: Hast du mehr als den ersten Satz von mir gelesen? Scheinbar nicht. Denn ich habe nirgends geschrieben, dass ein Anschlag zwangsläufig Tote bedeuten muss. Nur, das was gestern bei der Bahn war, dann sehe ich eher in dem Bereich der gezielten Manipulation aus Rache. Und da gibt es viele Möglichkeiten, was so ein Handeln hervorgerufen hat.

Aber es hat auch wieder gezeigt, dass die Digitalisierung sehr anfällig ist. Man kappt ein oder zwei Kabel und kann sehr viel Räder damit zum stehen bringen. Und darüber sollte nach solchen Vorfällen auch mal nachgedacht werden.

Übrigens ob Entscheidungsträger etwas begriffen haben, wage ich zu bezweifeln. Denn es gab in der Vergangenheit genug Vorfälle, wo frühzeitig die sogenannten Entscheidungsträger informiert waren, aber nicht reagiert haben. Von daher kann da ein höchstdekorierter Militärexperte warnen wie er will, wenn die entscheidenden Stellen nicht darauf reagieren und Vorsorge treffen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ob etwas nun als "Anschlag" gilt oder nicht hat doch nichts mit den Motiven zu tun, oder? Ich kann doch auch aus Rache einen Anschlag verüben oder was ja auch denkbar wäre ist Erpressung. Wenn dem so wäre würde die Öffentlichkeit davon aus Ermittlungsgründen wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nichts erfahren. Und was ist besser für eine Erpressung geeignet als erst mal mit einem kleinen Anschlag zu zeigen, dass man die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat für den großen Coup und nicht blufft?

Es "drohen" doch ständig irgendwelche Anschläge. Gefühlt geht das schon seit 9/11 so. Je nach Wohnort auch schon viel länger. Ich frage mich immer wer von den ganzen Aufrufen irgendwas zu horten profitiert. Doch nur die Leute, die den Kram herstellen und verkaufen.

Als Bahnkunde lebt man übrigens ständig in "Angst" vor Zugausfällen - bzw. man gewöhnt sich eine gewissen Gelassenheit an wenn man seine mentale Gesundheit nicht gefährden will. Das Schienennetz ist einfach zu groß um es komplett überwachen zu können, ein gewisses Risiko bleibt immer.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Generell kann ich ohne genaue Hintergrundinformationen natürlich bei dem Vorfall mit den Bahnen im Norden Deutschlands keine klaren Ansagen machen. Allerdings fand ich es in gewisser Weise auffällig, dass dies passierte, während just in Thüringen ( so glaube ich mich erinnern zu können ) auch eine Bombe an einem Bahnsteig gefunden wurde. Dies muss jedoch kein klassischer Anschlag von „Russland“ wie einige in meinem Umfeld glauben sein, sondern kann auch ganz interne Gründe haben.

Es gibt halt immer genug politisch motivierte Idioten, die glauben, dass sie sich mit einem derartigen Verhalten schon einmal ein gewisses Gehör verschaffen können. Gehen wir davon aus, dass dort etwas gezielt war, dann wissen wir nun etwas, was wir vorher auch wussten. Mit gezielten Angriffen und manchmal vielleicht auch mit wenig Aufwand, lässt sich eine Infrastruktur vorübergehend brach legen. Was bringt mir dieses Wissen? Gar nichts!

In Zeiten wie diesen macht mir so etwas keine Angst. Mich wundert mittlerweile einfach zu wenig als das ich sofort in Panik verweilen würde. Wir dürfen bei technischen Dingen wie Computer, Smartphones oder der Infrastruktur eben nie vergessen, dass sie anfällig für jegliche Anschläge sind und es da draußen Leute gibt, die Technikern, Experten und Schutzmechanismen problemlos den Schneid abkaufen können.

Ich finde es also weder beängstigend noch macht mir ein derartiges Szenario derzeit Angst. Das es nicht schön ist, dürfte derweil außer Frage stehen. Ganz und gar nicht ist dies nachzuahmen und weiter zu empfehlen, aber ich kann dagegen weder mit Angst noch sonst etwas tun. Ich weiß halt, dass wir in DE genug Idioten herumrennen haben, die glauben, für ihre Sache sei so vieles in Ordnung. Da ist ein Schaden an Bahngleisen ehrlich gesagt mein kleinstes Übel.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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