Lohnt es sich für mehr Rente länger zu arbeiten?

Viele Menschen möchten ja dem Arbeitsleben so schnell wie möglich entfliehen und gehen in Frührente. Andere hingegen möchte so lange wie es geht weiterarbeiten, weil dann bekommen sie ja mehr Rente. Aber lohnt es sich denn wirklich finanziell, länger zu arbeiten? Was meint ihr denn, was ein Jahr länger arbeiten an Mehrrente bringt? Wohin würdet ihr denn tendieren? So schnell wie möglich aufhören oder arbeiten bis zum Anschlag?

Was ist das denn für eine Frage? Als wenn jeder der in Frührente geht einfach nur keine Lust mehr hat zu arbeiten und daher die Abstriche in Kauf nimmt die gemacht werden. Die meisten gehen in Frührente, weil entsprechende Beschwerden vorliegen die das Arbeiten unmöglich machen. Im gehobenen Alter nochmals eine neue Anstellung zu finden ist eher schwierig, eine weitere Ausbildung macht keinen Sinn wenn man nur noch 5 Jahre bis zur Rente hat und da nimmt einen auch niemand mehr. So kann man sich dann noch den Stress antun mit Arbeitsamt und deren Maßnahmen oder man erspart sich das und geht eben in Frührente und nimmt dafür die finanziellen Abstriche in Kauf.

Was ein Jahr mehr arbeiten auf dem Punktekonto bringt, lässt sich pauschal auch nicht sagen, da es vom Verdienst Abhängig ist was eingezahlt wird und welche Ansprüche man in diesem Zeitraum sammelt. Jemand der nur 1000 Euro verdient, hat davon weniger als jemand der 4000 Euro verdient, aber das ist auch nicht erst von heute auf morgen so, sondern man hat im Vorfeld mit einem höheren Verdienst schon mehr eingezahlt als Leute mit einem geringen Einkommen.

Wieso sollte ich mich dazu schon jetzt entscheiden? Bis ich in Rente gehen kann, habe ich noch an die 30 Jahre vor mir. Wieso sollte ich mir jetzt einen Kopf machen wie es mit 55 Jahren aussieht. Weiß ich wie es dann Gesundheitlich um mich bestellt ist, kann ich meinen Job dann noch ausführen oder lebe ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch? Das sind alles ungelegte Eier über die ich mir jetzt keinen Kopf machen muss, sondern erst dann zur Entscheidung stehen wenn das ganze auch konkret wird.

Man kann sich beim Rentenamt einen Termin geben, und die klären einen ganz persönlich auf, was man bekommt, wenn man zu einem bestimmten Zeitpunkt in Rente geht. Diesen Termin bekommt man recht kurzfristig, und dann hat man, was die reinen Zahlen angeht, sofort eine endgültige Klarheit.

Die andere Frage, wohin man tendiert, ist so individuelle, wie es überhaupt nur sein kann. Es hängt einfach davon ab, welche Mentalität man hat, wie wichtig die Herausforderungen des Jobs für einen selber sind und letztendlich wie zufrieden mit seiner Arbeitsstelle ist.

Bei mir persönlich sieht es so aus: Ich würde lieber früher in Rente gehen, da ich das Gefühl, mit meiner Arbeit etwas zu bewirken, weder habe noch brauche. Ich kann mich auch ohne Arbeit sehr gut beschäftigen und habe sehr viele Interessen und Hobbies. Es ist einfach nur eine Frage des Geldes. Wenn ich auf 100 Euro verzichten müsste, um beispielsweise 2 Jahre früher in Rente zu gehen, würde ich es sofort tun. Aber leider ist das nicht der Fall.

Soviel ich weiß muss man mit 7.5 bis 14.4 Prozent Abzug rechnen für jedes Jahr, das man früher in Rente geht. Aber wie gesagt, das kann einem das Rentenamt individuell berechnen. Ich habe in meinem Leben auf jeden Fall die Erfahrung gemacht, dass Leben wichtiger ist als Geld. Und wenn einem die Arbeit absolut keinen Spaß macht, dann sollte man sich ernsthaft überlegen, früher in Rente zu gehen.