Lockdown Verlängerung - was spricht dafür und dagegen?

vom 01.01.2021, 14:00 Uhr

Aktuell stehen ja alle Zeichen auf eine Verlängerung des erneuten „Harten Lockdowns“ über den 10. Januar hinaus. Das dies nicht bei allen sehr gut ankommt, lässt sich wohl an vielen Meinungen im Umfeld und den Online-Portalen erahnen.

Während sich die Politiker offensichtlich einiger denn je zu sein scheinen, dass die Verlängerung kommen wird. Dagegen spricht für viele eben nicht wirklich etwas, gleichwohl das Thema Schulen und Kitas offenbar zum Kernproblem der Debatte am Dienstag, den 05.01.2021 werden wird.

Wie lange der Lockdown verlängert wird, darüber variieren die Aussagen der Medien. Die meisten gehen jedoch davon aus, dass vorerst bis zum Ende des Januarmonats der Lockdown weitergeht. Andere Experten glauben sogar, dass es bis zum Winterende weitergehen könnte.

Doch was spricht denn eigentlich für Euch dafür, dass dieser Lockdown verlängert wird oder was spricht Eurer Meinung nach dagegen? Habt Ihr sogar selbst eine härtere Meinung oder laschere Ansicht gegenüber dem Lockdown?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Dass das verlängert wird, glaube ich auch. Wahrscheinlich bis Ostern, denn auch Ende Januar wird es noch relativ hohe Infektionszahlen geben, denke ich mal. Ich verfolge das nicht andauernd, aber die Zahlen haben sich doch nicht wirklich deutlich reduziert oder? Warum sollten sie dann ausgerechnet bis Ende Januar sinken? Die werden wohl, genauso wie Anfang 2020, erst sinken, wenn es deutlich wärmer wird.

Da wo ich wohne gibt es ja diese nächtliche Ausgangssperre und das nervt mich sehr. Wenn man die wenigstens weglassen könnte, wäre es viel entspannter. Ich muss mir, wenn ich abends unterwegs bin, dann entweder irgendeine Bescheinigung ausstellen oder ausstellen lassen oder einen plausiblen Grund haben. Von mir aus kann der Lockdown weitergehen, wenn die das als nötig erachten, ich glaube zwar nicht, dass das so wahnsinnig viel bringt, nur die nächtliche Ausgangssperre könnte man mal abschaffen. Man steckt schließlich niemanden an, wenn man nachts alleine im Auto herumfährt.

Wie ich aus dem Bekanntenkreis mitbekommen habe, ist es aber für Schüler schon ein enormes Problem, alles online zu lernen. Das können ganz viele nicht, das überfordert die Kinder oft. Die müssen dann ja tatsächlich in ähnlichem Stundenumfang wie bei einem normalen Schulalltag am PC hocken. Ich dachte, die bekommen da vielleicht ein eingescanntes Buch gesendet, was sie lesen sollen oder sowas. Aber die bekommen richtig schwere Aufgaben und wer nicht so gut darin ist, sich Dinge selbst zu erschließen oder wo die Eltern nicht ewig Zeit haben, alles zu erklären, der verliert den Anschluss. Das wird dann wohl darauf hinauslaufen, dass die Kinder entweder alle in ihren Leistungen zurückfallen oder das Jahr wiederholen müssen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Die Zahlen sprechen doch für sich, dass der Lockdown verlängert wird. Wenn ich lese, dass allein in Sachsen immer mehr Krematorien an ihre Grenzen kommen bzw. diese schon lange erreicht sind, dann sieht man doch, dass Lockerungen aktuell nicht richtig wären. Im Frühjahr haben wir noch mitleidig nach Spanien geschaut, als man dort die Särge in Eishallen gelagert hat. Da kommen wir in Sachsen auch bald hin. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Krematorien selbst über die Feiertage rund um die Uhr betrieben worden sind.

Was die Schüler angeht, so sehe ich da auch Probleme auf uns zukommen. Wobei das im letzten Schuljahr in Sachsen für die Abschlussklassen schon recht gut gelöst worden war. Aber ich sehe auch, wie viele Schüler sehr unbeholfen sind, wenn sie mal etwas allein erarbeiten müssen. Das zeigt auch deutlich, dass da viel im Vorfeld schief gelaufen ist. Spätestens ab Klasse 7 sollte ein Schüler sich auch gewisse Dinge allein erarbeiten können.

Dass man Schulen und Kindergärten noch geschlossen hält, halte ich auch für richtig. Immerhin gibt es mittlerweile mehrere Studien, die belegen, dass die Kinder die lautlosen Überträger sind. Es wäre dann also durchaus sinnvoll, wenn man höchstens Wechselunterricht macht und die Abschlussklassen in Kleingruppen so normal wie möglich unterrichtet und sich dabei auf die Hauptfächer konzentriert.

Und wer denkt, dass die Zahlen in naher Zukunft runter gehen, der hat scheinbar verpasst, wie sich über die Weihnachtstage und auch jetzt an die Silvester verhalten wurde. Wir waren letzte Nacht auch nach Mitternacht mal draußen schauen, wie viel nun an Knallern und Raketen hoch geht. Da haben wir sehr deutlich mitbekommen, wie viele Partys da am laufen waren mit 4 Haushalten aufwärts.

Einen wirklichen Rückgang der Zahlen erwarte ich erst Mitte Januar, falls sich an die Verordnungen gehalten wird und die zweite Impfung bei den bereits geimpften Personen durch ist. Vorher wird es keine Entspannung der Lage geben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Aus meiner Sicht sind die Entwicklung der Fallzahlen und die Auslastung des Gesundheitssystems die maßgeblichen Variablen, anhand derer sich Entscheidungen für oder gegen eine Verlängerung des Lockdowns ausrichten sollten - und was diese angeht, so sehe ich keine wirklich sinnvolle Alternative zu einer Weiterführung der Schutzmaßnahmen. Wir befinden uns gerade erst am Anfang des Winters, die Krankenhäuser behandeln so viele Covid-Patienten wie noch nie seit Beginn der Pandemie, und die Impfung ist noch viel zu jung und zu wenig verbreitet, um schon eine ausreichende Wirkung zu zeigen. Eine Lockerung der Regeln in diesem Stadium wäre meiner Ansicht nach unvernünftig und unlogisch.

Natürlich verstehe ich die immense Belastung der berufstätigen Eltern, der Kinder im Homeschooling, der Einzelhändler und der Gastronomen, aber Gesundheit, Eigen- und Fremdschutz müssen vorrangig bleiben, wenn man Zustände, wie sie in anderen Ländern leider schon eingetreten sind, zu verhindern. Ich will definitiv nicht mit denjenigen tauschen, deren Aufgabe es ist, Kosten und Nutzen des Lockdowns auszubalancieren und die dadurch entstehenden Schäden zu kompensieren, aber ich möchte eben auch nicht mich und meine Mitmenschen durch mangelnde Vorsicht gefährden.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Man muss doch jetzt eh erst mal warten wie sich die Zahlen entwickeln, wenn wir wieder normale Arbeitswochen mit normalen Meldezyklen der Gesundheitsämter haben. Bei uns wird das nächste Woche auch noch nicht der Fall sein, weil am 6. Januar noch mal ein Feiertag ist. Und dann kommen die Ansteckungen von Weihnachten und Silvester dazu, das dauert ja auch ein, zwei Wochen bis man die alle nachverfolgt und getestet hat.

Ende Januar kann man sich die Zahlen mal anschauen und überlegen, wie es weitergehen soll, aber am 5. Januar schon irgendwas außer "Verlängerung" zu beschließen halte ich für verfrüht. Und ja, man muss eine Lösung für die Schulen und KITAS finden und zwar eine, die dauerhaft funktioniert. Das hätte man schon im Sommer machen sollen, aber da hat ja niemand geglaubt, dass die Experten mit ihrer Prognose einer zweiten Welle recht haben werden.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Generell bin ich selbstverständlich für eine Verlängerung des Lockdowns. Gleichwohl ich weiß, dass dies für viele Firmen/Unternehmen zu einer wahren Zerreißprobe werden wird. Natürlich muss man hier sowie dort nachjustieren, weil bei Weitem nicht alles richtig läuft, aber einen verlängerten Lockdown wird es geben müssen.

Man erkennt aktuell durch die vielen Feiertag und die wenigen Übermittlungen, weil Bürgerämter, Stadt Bedienstete und Gesundheitsämter teilweise frei gemacht haben, dass die Zahlen fernab jeglicher Realität zu den Vorwochen sind. Ehe hier nicht wieder verlässliche Zahlen zu erkennen sind, kann man die aktuelle Lage nur schwer beurteilen.

Es wäre damit auch grob fahrlässig, jetzt zu lockern, weil die Zahlen niedrig wirken und dann in 3 Wochen den Supergau erneut im Nacken sitzen zu haben. Man kann ja auch nicht immer alles wieder öffnen, dann wieder schließen und dasselbe Spiel geht erneut los. Dann lieber für alle klare Fakten schaffen.

Mit Schulen und Kitas müssen wir ganz klar sagen, dass wir vom Versagen reden können. Seit mehr als einem halben Jahr passiert hier nicht wirklich etwas. Die mangelnde Digitalisierung rächt sich in solch einer Situation, sonst müssten wir nämlich gar nicht mehr streiten und diskutieren, was Lockerungen usw. betrifft.

Wenn ich sehe, wie viele Länder schon im dritten Lockdown geben, Irland eine vermeidlich dritte Welle hat und auch die Briten wieder deutlich anziehen sowie in Mallorca die Lage neben den USA eigentlich längst außer Kontrolle ist, müssen wir wirklich vorsichtig sein. Ein Impfstoff suggeriert eben auch nur „vorübergehende Besserung“, wenn wir gar nicht viel über Langzeitstudien dazu sagen können.

Doch eines zeigt Corona, die Konzeptlosigkeit ist enorm. Seit Monaten wird gemauschelt, getuschelt, versprochen, nichts gehalten, verändert und mehr. Das auch nicht alles immer korrekt läuft, dürfte außer Frage stehen. Doch hier wurde wenig nachgebessert in den Monaten, sondern einfach nur blindlinks entschieden.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Bis jetzt ist der Effekt des Lockdowns doch folgender: Er bringt offensichtlich nicht das Geringste. Der vermeintliche Erfolg des ersten Lockdowns war wohl eher Zufall, da die meisten Infektionskrankheiten im Frühjahr abnehmen. Einige Geschäftszweige zu schließen, während sich die Leute in Bus und Bahn dicht an dicht drängen und am Arbeitsplatz im Extremfall mit hunderten Haushalten verkehren ist ja auch völlig sinnbefreit, über Unsinn wie die Ausgangssperren braucht man gar nicht zu diskutieren. Unsere Regierung folgt aber dennoch der Feststellung Einsteins, laut der die Definition von Wahnsinn ist, immer das Gleiche zu tun, aber mit anderen Ergebnissen zu rechnen.

Dann muss man auch mal die Länder betrachten, die beinahe gar keine Maßnahmen ergreifen, aber keine steigenden Zahlen zu verbuchen haben. Und nur am Rande erwähnt die Mahnung der WHO, auf keinen Fall mehr zu Lockdowns zu greifen, da die Kollateralschäden den Nutzen erheblich übersteigen und nicht nur in von den Industrienationen abhängigen armen Ländern erheblich mehr Todesopfer fordern, als es das Virus je könnte. So etwas berichten deutsche Medien aber nicht, wie inzwischen so oft muss man sich über die Auslandspresse auf dem Laufenden halten. Es spricht nichts dafür und eher alles dagegen.

» Paulie » Beiträge: 554 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ein bisschen habe ich auch das Gefühl, dass die Politik einfach immer nach demselben Muster vorgeht: wir führen einen Lockdown ein, und wenn der nicht die nötigen Resultate liefert, verlängern bzw. verschärfen wir ihn eben, und wenn es dann immer noch nichts bringt, verlängern oder verschärfen wir ihn eben erneut, etc.

An anderen Stellen wiederum werden anscheinend keine Verbesserungen geplant: wenn man sich beispielsweise krank melden oder bzgl. einer Impfung erkundigen möchte, landet man in endlosen Warteschleifen ohne Ergebnis, oder man wird irgendwann abserviert. Selbst meine über 80jährige Mutter hat erzählt, dass sie zwar eine Einladung zur Impfung bekommen hat, aber die angegebene Telefonnummer war quasi nicht zu erreichen gewesen. Und als sie endlich jemanden am Apparat hatte, war die Person überfordert und patzig gewesen.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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