Lobt euer Partner euch häufig genug?

vom 01.10.2015, 00:42 Uhr

Eine Bekannte von mir hat mir neulich von einem kleinen Streit zwischen ihr und ihrem Mann erzählt. Der Mann hat den Eindruck, dass sie ihn nicht häufig genug für seine Leistungen lobt und würde gerne häufiger gelobt werden. Er erzählt immer sehr viel von seinem Arbeitstag, aber er vermisst ein Lob und Anerkennung.

Ich finde das ein wenig lächerlich, wenn meine Bekannte arbeitet ja auch Vollzeit und bekommt dafür auch kein Lob von ihrem Mann. Sie erzählt aber auch nicht so detailliert aus ihrem Arbeitsleben und rühmt sich nicht über jeden kleinen Erfolg. Im Grunde klopft ihr Mann sich schon selbst jeden Abend so sehr auf die Schulter, dass ich es albern finde, dass meine Bekannte ihn noch loben soll.

Ich finde schon, dass mein Freund mich ausreichend lobt. Wenn mein Freund sich aber so aufspielen würde, wie der Mann meiner Bekannten, hätte ich auch keine Lust ihn noch zu loben. Habt ihr den Eindruck, dass euer Partner euch oft genug lobt? Oder vermisst ihr manchmal Lob und Anerkennung?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ja, ich glaube schon, dass innerhalb einer Partnerschaft (gelegentliches) Lob und Anerkennung wichtig sind! Natürlich darf das Lob nicht zur Phrase werden. Natürlich dürfen die Anerkennungs-Bekundungen nicht zum leeren Ritual verkommen! Aber in vielen Beziehungen leben die Beteiligten nebeneinander her. Was der (jeweils) andere tut, wird zur Selbstverständlichkeit. Und somit kann man auch den EIGENEN Blick schärfen, wenn man den Partner mit gebührlichem Lob bedenkt.

So sieht's in Partnerschaften aus. Beim Kennenlernen ist ist noch ein anderes Kapitel. Dort (beim Flirt) ist ein "Lob" ja - meistens - ein "Kompliment". Und wenn man seine Angebetete oder seinen Angebeteten mit zu vielen Komplimenten malträtiert, wirkt man schnell bedürftig, kriecherisch und (im schlimmsten Falle) heuchlerisch. Trotzdem gehören Komplimente natürlich zum Flirt und zum Kennenlernen.

Eine interessante Abhandlung über die Balance zwischen einem guten, "authentischen" Kompliment und einem (flirtenden) "Negativkompliment" habe ich gerade in dem Buch "Spielprinzip" von Giacomo Materna gelesen. Das Buch richtet sich an Männer. Aber wenn man - als Mann - verstehen will, wie heikel (und wichtig) Komplimente und Lob beim Kennenlernen (und Sich-Näherkommen) sind, kann ich "Spielprinzip" nur ausdrücklich empfehlen!

In jedem Falle gilt aber: Lob und Komplimente müssen authentisch sein. Sonst sind sie ein Indikator für routinierte Monotonie - und nicht für echte Zuneigung und Wertschätzung!

» Felixander » Beiträge: 23 » Talkpoints: 10,85 »


Mein Partner lobt mich häufig genug und ich lobe ihn auch. Wobei man so etwas nun auch nicht jeden Tag sagen muss, meiner Meinung nach. Wenn der Partner also von seinem Job erzählt und dann jeden Tag gelobt werden will, dass er dort hin geht, ist das schon lächerlich, aber wenn der Partner etwas besonders gut gemacht hat, dann kann man ihn auch loben und sollte das meiner Meinung nach auch machen.

Loben ist eben auch gut für die Seele, wobei man es auch nicht übertreiben sollte, weil es dann meiner Meinung nach nicht mehr ehrlich klingt, wenn man immer wieder dasselbe sagt. Ich finde aber auch, dass man es nicht jeden Tag einfordern sollte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich käme mir komisch vor, von meinem Partner Lob dafür zu erwarten, dass ich zum Beispiel wie jede(r) andere auch im Job meinen Mann stehe oder brav die Wäsche zusammen gelegt habe, während er die Fenster geputzt hat. Ich finde zwar, dass ein höflicher und freundlicher Umgang miteinander in einer Partnerschaft unabdingbar ist, aber ein ausdrückliches Lob wie bei Kindern muss für mich eigentlich nicht sein. Ich weiß schon, was ich gut kann, danke!

Ich bedanke mich daher schon recht regelmäßig bei meinem Partner, auch wenn es sich eigentlich um alltägliche Dinge handelt, aber loben im engeren Sinne ("Ich finde es ganz toll, wie du das Auto in die Werkstatt gebracht hast!") kommt eigentlich nur vor, wenn er wirklich eine besonders clevere oder geschickte Problemlösung gefunden hat. Deswegen kann ich auch sagen, dass mich mein Partner häufig genug lobt, nämlich alle heiligen Zeiten, wenn ich mich wirklich selber übertreffe.

» Gerbera » Beiträge: 11311 » Talkpoints: 47,42 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Aus dem Beitrag wird nun überhaupt nicht klar, für was da genau Lob erwartet wird. Dafür, dass der Typ sich wie ein Erwachsener verhält, zur Arbeit geht und einen guten Job macht? Das sollte doch eigentlich normal sein, für was sollte man ihm da auf die Schulter klopfen?

In meiner Partnerschaft klopfen wir uns jedenfalls nicht gegenseitig auf die Schulter weil wir es schaffen ein erwachsenes, verantwortungsbewusstes Leben zu führen. Das ist für uns eigentlich selbstverständlich. Wenn wir uns über die Arbeit unterhalten dann auch nicht mit dem Ziel dass der andere dann sagt "gut gemacht". Ich würde mir dabei total veralbert vorkommen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich verstehe nicht wirklich, warum man dafür ein Lob verdient haben sollte, nur weil man Vollzeit arbeiten geht und Geld nach Hause bringt, um damit die laufenden Kosten zu decken. Wenn jemand Lob für seine Arbeit bekommen möchte, soll er zum Chef gehen oder sich das Lob von Kollegen holen gehen, wenn man so scharf drauf ist. Aber inwiefern soll der Partner das beurteilen können, ob eine Aufgabe gut oder schlecht erledigt worden ist?

Ich kann ein Lob schon nachvollziehen, wenn man etwas für den Partner getan hat, was man sonst nicht macht. Wenn dieser zum Beispiel Appetit auf etwas bestimmtes aus seiner Kindheit hat und man besorgt sich das Rezept und macht das dann nach. Da kann ich schon verstehen, dass es dann ein Lob gibt, wenn man die Sache gut gemacht hat, weil das eben nichts selbstverständliches ist meiner Ansicht nach. Aber dafür, dass man den Haushalt macht oder seiner Arbeit nach geht hat man meiner Ansicht nach kein Lob verdient, das sollte selbstverständlich sein.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Grundsätzlich finde ich Lob in einer Partnerschaft sehr wichtig, weil es ein Zeichen von Anerkennung und Wertschätzung ist. Und die will ich auf jeden Fall von meinem Partner haben, sofern ich sie verdient habe. Allerdings würde ich das nicht auf alle Lebensbereiche beziehen und darunter fällt auf jeden Fall der Bereich Arbeitsleben.

Da bin ich auch der Meinung, dass man sich Lob vom Vorgesetzten holen sollte, anstatt beim Partner darum zu betteln. Schließlich ist der Partner doch gar nicht live im Büroalltag dabei und kann in den meisten Fällen doch gar nicht einschätzen, wann da Lob angebracht ist. Ausnahmen stellen vielleicht eine Beförderung oder ähnliches dar.

Aber in anderen Lebensbereichen ist Lob durchaus angebracht. Mein Partner lobt mich beispielsweise, wenn er Fortschritte beim Lernen meines Instruments mitbekommt. In den letzten Monaten habe ich außerdem erfolgreich an einem persönlichen Problem gearbeitet, wofür ich auch gelobt wurde. Aber das sind auch alles Dinge, die er tatsächlich beurteilen kann, weshalb ich das Lob auch annehme.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich würde schon sagen, dass mein Partner oft genug ein Lob oder eben Anerkennung für etwas von mir bekommt. Ich denke auch, dass es andersherum durchaus im Normalbereich ist. Aber ich denke, dass es schon auch nachvollziehbar ist, dass sich jemand mal ein Lob wünscht. Wenn jemand wie hier als Beispiel genannt wurde, Vollzeit arbeiten geht, wird dieser für gute Leistungen sicherlich Lob und auch mal Anerkennung durch Kollegen oder den Chef bekommen.

Wenn dann der andere Partner zu Hause ist und die Arbeiten erledigt, bekommt dieser ja kein Lob, nach der Aussage hier. Weil es dann ja selbstverständlich wäre, dass dieser eben die Dinge erledigt. Ich denke aber, dass sich da trotzdem mal der Partner ein Lob wünscht. Vielleicht weil das Essen besonders lecker war oder was weiß ich.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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