Lieblingsessen des Partners lautstark ablehnen beleidigend?

Ich esse sehr gerne Sauerampfersauce mit Kartoffelknödeln und wollte diese wieder einmal machen. Mein Schatz hat gleich geschrien, dass wir so einen Grasfraß sicherlich nicht essen werden und dass ich einen seltsamen Geschmack hätte. Dieses Gericht hat meine selige Mutter immer so gut zubereitet und ich habe nichts lieber gegessen als Sauerampfersauce mit Kartoffelknödeln .

Muss jeder den gleichen Geschmack beim Essen in einer Beziehung haben und ist es beleidigend, das Lieblingsessen des Partners lautstark abzulehnen? Hättet Ihr auch so reagiert oder hättet Ihr eine Ausrede gefunden, dass Ihr Gericht mit Sauerampfer gar nicht vertragen könnt?

Ich hätte sicher nicht so reagiert, aber gelogen hätte ich auch nicht. Man kann doch die Wahrheit sagen, ohne dabei beleidigend zu werden. Wenn man das Gericht schon mal probiert hat, dann sagt man einfach, dass man es nicht mag und sich lieber etwas anderes zubereitet. Es besteht doch dann kein Grund, dass der Partner nicht trotzdem sein Lieblingsgericht essen kann. Wenn man das Gericht noch nicht probiert hat, sollte man es zumindest mal kosten und dann erst sagen, was man davon hält.

Ich finde eine derartige Reaktion ein wenig übertrieben. Ich meine, man kann ja ruhig seine Meinung sagen, aber gleich losschreien, dass man diesen "Fraß" nicht essen will? Das hätte man auch taktvoller machen können finde ich.

Ich bin mal von der Arbeit nach Hause gekommen und da hatte mein Schatz unter anderem Kroketten zum Essen gemacht. Er mag Kroketten wirklich sehr gerne, aber ich überhaupt nicht. Ich habe sie dennoch gegessen, weil ich seine Gefühle nicht verletzen wollte, auch wenn ich zugegeben wenig davon essen konnte und nicht mal meine ganze Portion runter gekriegt habe.

Nach dem Essen habe ich ihm dann in einem ruhigen Moment gesagt, dass ich es zwar sehr schön fand, dass er das Essen gemacht hat und er sich wirklich Mühe gegeben hat und ich das zu schätzen weiß, aber dass ich leider Kroketten nicht besonders toll finde. Er fand meine Reaktion darauf auch sehr gut und hat sich auch nicht verletzt gefühlt.

Ich finde gerade in einer Partnerschaft sollte man da schon etwas taktvoller und feinfühliger umgehen, um eben weitere Konflikte zu vermeiden. Partner in einer Beziehung stehen einander ja näher als jedem anderen sonst. Da kann es schonmal das Beziehungsklima vergiften wenn man sich zu solchen unüberlegten Spontan-Reaktionen hinreißen lässt.

Sicher sollte man es taktvoller sagen, aber ich denke, dass es sich doch um ein sehr exotisches Gericht handelt. Vielleicht hätte ich auch so reagiert, wenn jemand Kleeblattsalat oder so machen würde.

Ich sage auch, dass mir Grammelknödel nicht schmecken, weil sie einfach zu fett sind, aber ich würde auch nie ein Lieblingsgericht von einem anderen schlecht machen wollen.

Ach, eine gewisse Toleranz kann man doch beim Essen haben. Ich bin Vegetarierin und mein Partner isst Fleisch und ich würde ihm nun nicht sein Stück Fleisch oder seine Wurst madig machen. Auch sein Lieblingsgericht ist etwas, was mir gar nicht zusagt und wenn er Fisch isst, vor allem Thunfisch oder auch eine Fischsuppe, da bekomme ich wirklich Gänsehaut. Schon seit meiner Kindheit empfinde ich den Geschmack und Geruch von Fisch unangenehm.

Da sage ich auch mal aus Spaß, dass ich ihn nicht mehr küsse, da er nach "Ekelfischi" riecht. Das ist auch okay und trotzdem lasse ich mich zu einem Küsschen auf die Wange überreden. Nach zehn Minuten oder wenn man etwas getrunken hat, dann verschwindet der Geruch doch sowieso. Um ehrlich zu sein bin ich richtig angewidert und angeekelt, wenn er mal wieder Fisch isst, vor allem so einen Dosenfisch. Aber deswegen schreie ich nicht rum und sage keine bösartigen Sachen.

Das ist das erste was ich meinen Kindern beigebracht habe. Essen ist nicht ekelhaft, es schmeckt ihnen dann nicht und so kann man es dann auch sagen, allerdings auch erst nachdem es gekostet wurde. Die Reaktion deines Mannes halte ich für sehr unangebracht. Hat er es denn jemals probiert?

Es gibt einiges was ich nicht mag wo sich mein Mann alle 10 Finger nach leckt zum Beispiel Sülze mit Remoulade und Bratkartoffeln, da gruselt es mich aber ich muss es ja auch nicht essen. Für mich gibt es dann eben eine Alternative meist ein Spiegelei zu den Bratkartoffeln. Andersherum ist es natürlich auch so.

Würde mein Mann mein Essen auf diese Art und Weise ablehnen dürfte er selber kochen. Da würde ich mir die Mühe nicht mehr machen. Als erwachsener Mensch sollte man in der Lage sein sich gewählter auszudrücken aber wer weiß was an dem Tag schon los war.

Trotzdem hätte ich gerne das Rezept für die Sauce habe soviel Sauerampfer im Garten das wäre mal was anderes als immer nur im Salat.

Die Wortwahl deiner Frau finde ich nicht nur unangemessen, sondern auch als Beleidigung und mein Mann würde sich das nicht bieten lassen. Ich kenne das Gericht zwar nicht, aber für mich hört es sich interessant an und man sollte zumindest doch mal probiert haben. Mein Mann wünscht sich auch ab und an mal Essen, was er noch von zu Hause kennt.

Nun stamme ich ja nicht von hier und befrage mich dann immer, wie man es macht. Sicherlich ist da auch nicht alles nach meinem Geschmack und es gibt Gerichte, die ich für ihn kochen, aber selbst nicht mehr essen würde. Aber ich würde seine Wünsche nie als Fraß bezeichnen.

Heute hatten wir auch wieder ein Rezept von meiner Mutter, das ist Farfalle mit Topfen (Quark) und angebratenem Speck. Zuerst gab es wieder Meckerei und dann wurde widerwillig gekostet, bis es doch hieß, dass wir dieses Gericht mal wieder machen könnten. Beim Geschmack scheiden sich immer die Geister, aber man sollte hier doch dezenter antworten.

Ich kenne das Gericht gar nicht um das es hier geht, aber ich finde, dass man nicht unbedingt immer den selben Geschmack haben muss, sondern auch durchaus verschiedene Dinge mögen darf. Meiner Meinung nach sollte man es dann aber taktvoller sagen und nicht einfach umher meckern. Ich würde es einfach erwähnen. Mein Partner isst beispielsweise gerne Bratwurst, ich aber nicht. Als es dann ans Grillen bei seinen Eltern ging, habe ich dies auch erwähnt und gut war es.

Ich finde es übertrieben auf so etwas beleidigt zu reagieren. Klar kann man sich etwas gewählter ausdrücken und seine Meinung etwas diplomatischer rüber bringen. Aber ich bin doch nicht mehr im Kindergarten und Geschmäcker sind nun mal verschieden, da muss man doch kein Drama daraus machen. Da ich Spinat liebe und zwar schon seit frühster Kindheit bin ich es eh gewohnt, dass mein Lieblingsessen nicht auf breite Zustimmung trifft.

Aber wo bekommt man Sauerampfer her? Ich habe in einem mittelalterlichen Kochbuch eine Reihe Rezepte mit dieser Zutat und habe noch nie Sauerampfer zu kaufen gesehen. Und beim Pflücken auf der Wiese bin ich ja skeptisch, denn wer weiß, was da dran gekommen ist und ob ich überhaupt die richtige Pflanze erwischt habe und nicht eine, die ähnlich aussieht aber scheußlich schmeckt.