Liebesdienste beanspruchen, um Gattin nicht zu behelligen?

vom 15.09.2015, 11:38 Uhr

Am Wochenende kam in einer Männerrunde mal wieder Thema Nummer eins auf. Während der angeregten Diskussion outete sich einer der Männer. Er gab offen zu, dass er regelmäßig zu Prostituierten ginge und früher auch öfter Liebschaften neben seiner Ehe hatte.

Das begründete er damit, dass er bestimmte Sexualpraktiken bevorzugt, die er seiner Ehefrau nicht zumuten möchte. Er sei der Meinung, dass man seine Gattin damit nicht behellige, das gehöre sich nicht. Ich war ob dieser Aussage ziemlich baff. Wie seht ihr das? Könnt Ihr diese Haltung nachvollziehen?

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Aber mit fremd gehen kann man eine Frau ''behelligen''? Es gab mal eine Umfrage zum Thema Fremd gehen in Deutschland. Diese wurde auch an meiner Universität durchgeführt. Das Ergebnis war, dass eigentlich mehr Frauen als Männer fremd gehen und das die meisten Partner zu unrecht Angst davor haben, ihre Wünsche offen auszusprechen.

In der Regel nämlich wurden diese Wünsche sogar geteilt und nur selten komplett abgewiesen. Zwischen einigen Paaren herrscht aber offenbar mitunter eine so verklemmte Stimmung, dass keiner von beiden sich traut etwas anzusprechen, was aber beide wollen. Fremd gehen ist aber sicherlich eine tolle Lösung. Damit tut man ja keinem weh, oder? Wie man so blöd sein kann, verstehe ich wirklich nicht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kann so etwas nicht nachvollziehen. Wenn man verheiratet ist, dann sollte man über so etwas reden können und auch einige Dinge versuchen. Ich denke nicht, dass die Frau so etwas positiv aufnimmt, wenn ihr Mann zu anderen Frauen geht. Immerhin führt man ja eine Beziehung und auch wenn man zu Prostituierten geht, ist es Betrug.

Meiner Meinung nach ist er ein armes Würstchen, weil er nicht über seine Gefühle und Wünsche reden kann und dann dafür bezahlen muss. Man kann doch mit der Ehefrau reden und sollte das auch in einer normalen Beziehung ansprechen können.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wenn das im gegenseitigen Einvernehmen geschieht und die geehelichte Frau da freiwillig und freudig zugestimmt haben sollte das in Ordnung gehen. Aber das hört sich in dem oben geschilderten Beispiel nicht danach an.

Nach dem, wie sich das hier liest, redet sich der Ehemann die Situation möglicherweise nur schön und sucht nach einer Rechtfertigung. Und warum denkt er, dass die Frau nicht mit körperlicher Nähe behelligt werden möchte? Wenn man sich in seinen körperlichen Vorlieben so unähnlich war, warum hat man denn dann damals geheiratet?

Manchmal kann da auch helfen, wenn man in so einer Situation eine Eheberatung aufsucht. Denn wenn man schon nicht über solche Dinge reden kann, dann kann man vielleicht auch nicht über andere wichtige Dinge wie zum Beispiel Geld oder Kindererziehung reden und in der Beziehung läuft möglicherweise noch mehr schief. Denn wenn man erst mal anfängt, mit dem Menschen den man liebt solche Heimlichkeiten zu haben, dann ist das schon ein deutliches Warnsignal, dass die Beziehung auf einem Pulverfass sitzt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Also die nichtsahnende Gattin sitzt daheim, ist brav treu, langweilt sich wahrscheinlich im Bett enorm, weil er das sittsame Mäuschen an seiner Seite möchte, während er seinen Bedarf woanders deckt? Klar, so ein Mann hat ja schließlich Bedürfnisse und natürlich das Recht auf Befriedigung?

Ich liebe solche kranken Geister. Sich nicht trauen, mit der eigenen Frau zu reden. Nur die eigenen Bedürfnisse sehen und der Partnerin keine zugestehen. Und sich wahrscheinlich in die Hose machen, falls sie einmal die Gelegenheit bekäme, sich lustvoll auszuleben. Und genau solche Männer beschweren sich dann meist auch noch, wenn die eigene Frau nur selten Lust auf eine lieblos und wenig engagierte Standardnummer hat. :wall:

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Und es ist besser, fremdzugehen, als seiner Frau offen zu sagen, was man möchte? Was ist denn bitte besser daran, so einen Mist zu bauen, anstatt einfach mal offen und ehrlich miteinander umzugehen? Mich machen solche Menschen einfach sauer und ich frage mich, was da denn in ihren Köpfen vorgeht. Denkt sich so ein Mensch dann wirklich ernsthaft, dass es eher moralisch vertretbar ist, den Partner zu betrügen, anstatt ihm von seinen Wünschen zu erzählen? Ich kann das einfach nicht begreifen.

Wenn die Frau davon weiß und das völlig in Ordnung findet, dann spricht ja aber nichts dagegen, Es kann ja schon sein, dass man als Paar nicht die gleichen Vorstellungen hat, was bestimmte Sachen angeht. Wenn sich da beide darauf einigen, dass der Mann sich woanders seinen Spaß holen kann, dann ist das ja okay. Für mich wäre so eine Beziehung nichts, aber das kann ja jedes Paar für sich entscheiden.

Wenn die Frau aber nichts davon weiß, dann geht so etwas natürlich gar nicht. Dann finde ich so ein Verhalten extrem mies, wobei ich mich auch frage, wie man den Mut haben kann, fremdzugehen, aber nicht, mit dem Partner zu reden. Vielleicht hat der Partner ja auch die gleichen Wünsche oder ist gar nicht abgeneigt, was verschiedene Sachen angeht. Wie soll man das denn aber wissen, wenn man einfach nicht mit ihm reden möchte?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich finde es reichlich traurig, denn hier wurde offenbar noch nicht einmal etwas von den geheimen Wünschen der Frau erzählt. Vielleicht würde sie daran auch gefallen haben mal etwas vom Standard abzuweichen und etwas neues zu probieren? Hier fehlt offenbar der Mut das Thema anzusprechen und stattdessen sucht man sich lieber eine Ausrede, damit das Fremdgehen noch gerechtfertigt wird und man es sich selbst schön redet.

Warum denn auch nicht? Ich kann mir kaum vorstellen, dass jede Frau immer nur Lust auf das übliche Programm hat welches nach Schema F abläuft und nie etwas neues beinhaltet. Aber offenbar kennt der gute Herr seine Ehefrau auch so gut wie gar nicht, sonst würde er es einfach mal ansprechen und schauen wie es sich entwickelt.

Wenn dann immer noch nichts geht oder es nichts für die beiden ist, dann kann man immer noch eine Lösung suchen und sich das ggf. auch als Dienstleistung ins Haus kommen lassen. Darüber sollte die Frau dann aber auch Bescheid wissen und nicht heimlich hinter dem Rücken, zudem er seiner Frau dann auch die gleichen Zugeständnisse machen sollte, falls es auch Dinge gibt die er nicht bringt und sie gerne hätte.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Der Kerl, den Du dort beschrieben hast, der hat nicht zufällig ein Riss in der Kappe? Entschuldige bitte, aber wie ignorant und egoistisch muss er denn sein, um angeblich als Grund vorzuschieben, dass er mit seinen sexuellen Bedürfnissen seine Frau nicht behelligen möchte. Das ist eine billige Ausrede dafür, weil er zu feige ist, seine wahren Wünsche offen zulegen. Sind die so pervers? Bondage, NS oder KV? Wo ist sein Problem.

Zu Punkt 1: Er sagt, dass er seine Frau mit seinen sexuellen Vorlieben nicht behelligen will und rechtfertig indirekt, wieso er zu Prostituierten geht und auch mal Geliebte hat? Diese erfüllen seinen sexuellen Traum. Wie wäre es mal, mit der Ehefrau sprechen, weil das die Idee wäre, damit seine Frau auch erst einmal feststellen kann, ob sie diese Vorliebe kennen lernen möchte und ausprobieren möchte! Ist aber offenbar für Mann zu einfach.

Zu Punk 2: Geliebte und Prostituierte. Zunächst einmal hoffe ich, dass er Kondome benutzt, damit sich die treue und loyale Ehefrau nicht wegen seiner Fremdgehattacken etwas wegholt. Darüber hinaus geht er lieber käuflichen Sex ein, statt der Ehefrau zu sagen, worauf er steht?

Ich bekomme von Kumpels und meinem Partner immer gesagt, dass ich die perfekte beste Freundin bin oder auch der beste Kumpel zum zwischenzeitlichen saufen und gleichwohl die perfekte Partnerin. Natürlich sagen die Herren oder auch Frauen noch, wenn du meinen Wunschansprüchen entsprichst. Den einen juckt meine Haarfarbe nicht, den anderen schon. Kennt man ja.

Doch ich habe das schon als O-Ton immer zu hören bekommen. Der Grund ist, ich bin offenherzig. Ich habe null Probleme damit, dem Mann zu sagen, was ich will, wann ich es will und wie ich es will. Ich nehme mir unter Umständen auch mal, was ich will. Natürlich nur mit gegenseitigem Wollen. Gleichwohl kann Mann mir sagen, was er will. Egal was es ist.

Mann kann mit mir saufen, sich über alles ausheulen. Auf der anderen Seite habe ich null Probleme damit, auch Dirty Talk Gespräche entsprechend mitzulenken. Ich bin wirklich eine Mischung aus sexy Frau mit Attributen der Weiblichkeit und wiederum der Saufkumpano mit asozialen Verhalten und die beste Freundin in einem. Das scheint zu klappen.

Genau deswegen habe ich für den Mann kein Verständnis. Er ist für mich ein Feigling und nutzt seine Ausrede nur, um auch fremdgehen zu können. Was würde er denn machen, wenn Frau das ab jetzt auch tut? Dann ist er sicher wieder einer der Patienten, die heulen, das verbieten wollen oder sich trennen. Weil nur er darf, er hat ja nur Gutes damit im Schilde und sie nicht.

Ich finde das mega zum kotzen und den würde ich hochkantig rauswerfen. Der würde auch in Zukunft keine Chance haben, seine sexuellen Vorlieben bei mir zu entladen, weil Feierabend wäre.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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