Lieber zu Ärzten in der alten Heimat fahren?
Meine beste Freundin versucht es immer so einzurichten, dass sie immer dann zu allen möglichen Ärzten geht, wenn sie einige Wochen zu Besuch bei ihren Eltern ist. Natürlich geht sie zu Ärzten bei sich in der Stadt, wenn sie krank ist oder etwas Wichtiges ansteht, doch wenn es sich beispielsweise um reine Kontrollbesuche handelt oder etwas nicht so dringend ist, macht sie das lieber in der alten Heimat. Sie meinte, dass sie diese Ärzte schon ewig kennt und sich daher da auch viel wohler fühlt. Da hätte sie auch mehr Vertrauen.
Meine Mitbewohnerin macht das genauso. Sie wohnt nur für wenige Monate hier, wobei sie keine Lust hat, sich hier neue Ärzte zu suchen, wie sie meinte. Von daher fährt sie dann lieber immer zu ihren Ärzten in ihrer früherer Heimatstadt, wohin sie später auch wieder ziehen will.
Geht ihr auch lieber zu den Ärzten in eurer alten Heimat, weil ihr diese eben schon gut kennt und ihr es euch auf diese Weise erspart, nach neuen Ärzten zu suchen, die euch sympathisch sind und bei denen ihr euch wohl fühlt? Oder wäre euch das zu umständlich, da immer hinfahren zu müssen?
Das ist kein Einzelfall. Ich kenne ebenfalls viele vornehmlich junge Leute, die das ebenso handhaben. meine Tochter macht es genauso. Bisher musste sie sich an ihrem neuen Wohnort noch keinen Arzt suchen, da sich nicht krank ist. Ich denke sobald sie mal regelmäßig zu einem Arzt muss, dann wird sie auch einen Arzt in ihrer Nähe aufsuchen.
Bisher hat sie nur die jährlich Kontrollbesuche beim Arzt machen lassen und die macht sie lieber bei ihr bekannten Ärzten. Ihre Hausärztin kennt sie nun schon 20 Jahre, zu ihr hat sie ein Vertrauen aufgebaut, daher sieht sie auch keinen Grund einen Hausarzt in ihrer Nähe aufzusuchen.
Bei mir war das früher fast genauso, da ging es allerdings nur um den Gynäkologen. Zum Glück wohnte ich nur 25 km von ihm entfernt, so dass es kein Problem war, da mal kurz vorbeizufahren. Heute sehe ich das anders, da nehme ich lieber den nächst gelegenen Arzt.
Als ich zum Studieren 500 Kilometer weit weg gezogen bin, bin ich auch bei meinem altem Frauenarzt gewesen. Er war ein Freund meiner Familie und ich konnte mir gar nicht so richtig vorstellen, zu einem Fremden zu gehen.
Außerdem empfand ich es als Herausforderung, mir einen neuen Arzt zu suchen. Sollte ich den etwa einfach aus dem Telefonbuch heraussuchen? Meine Kommilitoninnen konnten mir auch niemanden empfehlen, weil es praktisch alle so gehalten haben, zu ihrem alten Arzt zu gehen und niemand wirklich aus der Stadt kam.
So blieb es das ganze Studium hindurch und war auch kein wirkliches Problem. Ich bin meist ohne Termin zu ihm gegangen, weil ich nie lange im Voraus wusste, wann ich in der alten Heimat sein werde. Zudem hatte er oft die gleichen Ferien wie ich, also beispielsweise Weihnachten.
Erst als ich mich hier wirklich niedergelassen habe, habe ich entschieden, dass es nun endlich an der Zeit ist. Ich fühle mich hier aber bei weitem nicht so wohl wie bei meinem alten Arzt. Bei mir ging es dabei aber immer nur um den Frauenarzt. Bei anderen Ärzten ist es mir vollkommen egal.
Also ich würde mir das nicht antun und jedes Mal 160km in meine alte Heimat fahren nur um zum Arzt zu gehen. Und mal ehrlich: Wenn man krank ist ist man krank und kann nicht noch stundenlang mit dem Auto in der Gegend rumfahren. Dann ist man nicht wirklich krank.
Es ist ein wirklich schlimmes Problem mit den Ärzten in unserer Stadt, sodass ich die Taktik deine Freundin gut nachvollziehen kann. Bei mir in der Gegend war es partout nicht möglich, einen Frauenarzt zu finden. Das ist für mich besonders nervig, da ich ja nur zweimal im Jahr mein Pillenrezept abhole und bei der Gelegenheit auch einmal jährlich zur Vorsorgeuntersuchung gehe. Und da ich nie akute Probleme habe, könnte ich auch mit Wartezeiten von einem halben Jahr oder länger leben.
Damit hatte ich schon großen Ärger, als ich zum ersten Mal ein Pillenrezept holen wollte und nicht wusste, dass man dafür als fester Patient beim Frauenarzt angemeldet sein muss. Da man sich andere Rezepte wie Antibiotika ja bei jedem beliebigen Hausarzt beschaffen kann, bin ich automatisch davon ausgegangen, dass es bei der Pille genauso wäre.
Aber nichts da, ich war bei mehreren Frauenärzten in der Gegend, die mich allesamt abwiesen. Man hätte mich nur noch im Notfall als Patientin aufgenommen, zum Beispiel, wenn ich schwanger sei. So lief es darauf hinaus, dass ich die Pille danach nehmen und warten musste, bis ich wieder meine Eltern besucht habe. Zum Glück wohnen sie nicht allzu weit entfernt und die Strecke könnte man theoretisch pendeln. Doch bei einem vollen Stundenplan lässt sich das auch nicht immer spontan einrichten.
Gerade bei Gynäkologen ist das Problem - zumindest in meiner Stadt - weit verbreitet und ich habe mehrere Freundinnen, die das genauso machen. Obwohl sie wirklich weit von zuhause weg wohnen, aber dann werden die Termine eben auf die Semesterferien gelegt.
Ich suche mir lieber einen neuen Arzt, wenn ich umziehe, bevor ich stundenlang durch die Gegend fahre, für eine Untersuchung. Wenn es ein Facharzt sein muss, den ich der Nähe nicht habe, fahre ich auch in die nächste Stadt. Für den Hausarzt jedoch käme das bei mir nicht Frage. Ideal liegt eine Arztpraxis für mich, wenn ich sie im Notfall auf allen vieren erreichen kann.
Ich war mit dem Großteil meiner Ärzte in meiner alten Heimat unzufrieden. Die waren meistens nicht besonders nett und haben sich oft zu schnell eine Meinung gebildet, wobei es immer hieß, dass junge Menschen nichts haben können, was dann wiederum dazu führte, dass man fast schon mit der Diagnose zum Arzt musste und dann doch nur Medikamente bekommen hat, die nichts gebracht haben.
Wirklich wirkende Medikamente bekam man oft nur nach dem 3. Mal hingehen. Deswegen bin ich ganz froh, dass es in meinem jetzigen Wohnort anders läuft und hier auch endlich geklärt wurde was mit meinem Herz ist, das hatte man in meiner alten Heimat nicht gefunden. Ich bin nun viel zufriedener, weil mir geholfen wird und so würde ich die alten Ärzte nicht mehr aufsuchen.
Ich kann es auf jeden Fall verstehen warum es vielen unangenehm ist nach einem Umzug, oder generell, den Arzt zu wechseln. Ich bin beim meinem Allgemeinarzt schon von klein auf und es müsste schon sehr viel passieren damit ich zu einem anderen gehen würde. Der Arzt kennt mich und ich vertraue ihm, das will ich ungern aufgeben.
Ich denke es kommt auch darauf an wie weit man zu fahren hat. Mein Arzt ist jetzt auch nicht unbedingt in meiner Nähe, mehr als zwanzig Minuten Fahrtweg hab ich jedoch nie. Das nehme ich gerne in Kauf, recht viel weiter würde ich jedoch nicht fahren. 160 km beispielsweise wären mir definitiv zu weit.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1081mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3015mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1864mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1358mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?