Lieber schon vor offizieller Öffnungszeit arbeiten?

Wenn man beispielsweise im Einzelhandel oder in der Gastronomie arbeitet, startet die Arbeit normalerweise nicht erst zur offiziellen Öffnungszeit. Noch bevor die Kunden kommen, muss alles aufgeräumt und vorbereitet für den Tag werden. Je nachdem, kann es sein, dass man sogar schon mehrere Stunden vor der offiziellen Öffnungszeit arbeiten muss, so dass man schon den halben Arbeitstag hinter sich hat, wenn die Kunden kommen.

Ich habe schon viele verschiedene Meinungen dazu gehört. Viele mögen es wohl gerne, noch vor der offiziellen Öffnungszeit anzufangen, weil es dann einfach ruhiger ist, wenn keine Kunden da sind. Viele finden aber genau das einfach zu langweilig. Wie ist das bei euch? Mögt ihr es, noch vor der offiziellen Öffnungszeit zu arbeiten?

Ich arbeite zwar in einem Büro, aber auch wir haben feste Öffnungszeiten. Ich arbeite lieber schon vor der offiziellen Öffnungszeit, da ich dann ungestört meiner Arbeit nachgehen kann. Während der Öffnungszeiten wird man ständig von Kundschaft bei der Erledigung der Aufgaben unterbrochen, daher erledige ich hauptsächlich anspruchsvolle Aufgaben, bei denen man sich sehr viel konzentrieren muss, bevor der Kundenverkehr startet.

Zudem kann ich auch früher Feierabend machen je früher ich den Arbeitstag beginne. Da ich sowieso Frühaufsteher bin, fange ich lieber morgens früh an und kann dann nachmittags auch früh gehen.

Ich kann leider nicht wirklich vor den offiziellen Öffnungszeiten anfangen, weil dann noch niemand da ist. Die Waren räumen wir auch während der Öffnungszeiten ein, so dass dafür niemand eher da sein muss. Oft bin ich zehn oder zwanzig Minuten vorher da und ich muss schon sagen, dass ich es angenehm finde, dann zu arbeiten, wenn keine Kunden da sind. Es ist dann einfach ruhiger und man bekommt schon einiges geschafft.

Meine früheren Arbeiten hatten zwar nichts mit dem Einzelhandel zu tun, trotzdem habe ich die Zeit vor dem Ansturm immer geliebt. Das galt für den Stall, da ist die Atmosphäre allein einfach ganz anders als mit Schülern und Besitzern. Auch ein leerer Reitplatz oder eine Halle ohne Mitreiter und Zuschauer hat Charme.

Genauso angenehm fand ich es morgens in der Klinik ohne Kollegen, ohne Chef und ohne Besitzer. Da konnte man in Ruhe vor sich hin arbeiten, manchmal noch etwas auf dem Operationstisch schlummern, in Ruhe einen Kaffee genießen und gemütlich in den Tag starten. Diese 30 Minuten habe ich genossen.

Bei uns gibt es kein davor, kaum ist man da fängt auch schon der Ansturm an. Somit bringt das früher kommen auch rein gar nichts, denn auch dann sind genug andere Personen da die ständig und dauerhaft von einem etwas wollen. Wenn es nicht der Kommandeur ist, dann ist es ein Untergebener oder ein anderer der mit seiner Arbeit nicht zurecht kommt, einen Befehl hinterfragen möchte, sich Beschweren über irgendwen oder was oder auch die Wache kommt mit ihren Vorfällen angerannt. Das fängt bereits an, wenn man nur von weitem schon sieht wenn man auf den Parkplatz möchte und da wird alles schon zusammen gerafft und der Vorgesetzte belästigt bevor dieser überhaupt bis zu seinem Büro gekommen ist.

Manchmal wäre ich schon froh wenn ich ein wenig mehr Zeit zum ankommen hätte, aber andererseits werden die Dinge davon auch nicht besser oder weniger wenn man es nach hinten verschiebt. Jedenfalls sorgt das jeden Morgen direkt für einen guten Einstand und man fängt direkt mit 150% Leistung an zu arbeiten und ist nicht die ersten Stunden unproduktiv und schimmelt langsam vor sich hin. Das hält den Kopf doch sehr fit und macht einiges erträglicher, als wenn dauerhaft nur Kleinigkeiten auf den Tisch kommen die dort auch mal ein paar Stunden liegen bleiben können.

Ich arbeite gar nicht im Kundenkontakt und bin ziemlich froh darüber. Ich habe es dennoch am liebsten, ganz früh morgens mit der Arbeit anzufangen, da ich am Vormittag am produktivsten bin. Da fange ich dann auch schon an, mehrere Stunden bevor die Kollegen das Büro überhaupt betreten. Erst wenn einige Stunden nach meiner Ankunft das Sekretariat besetzt ist, geht der Ansturm dann los. Ich finde es angenehmer, mit der Arbeit anzufangen bevor alle anderen da sind und es richtig los geht. Bei der Stille kann man sich am besten konzentrieren.