Lieber gar kein Kind bekommen, als auf natürlichem Weg?
Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt jemals ein Kind bekommen möchte und wenn, dann muss das auch nicht in nächster Zeit sein. Allerdings habe ich mir schon öfters Gedanken über dieses Thema gemacht und mir war schon immer klar, dass ich niemals auf natürlichem Weg ein Kind bekommen wollen würde. Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, so lange in den Wehen zu liegen und zu leiden, wenn es doch mit einem Kaiserschnitt doch viel einfacher und schneller geht. Die Geburt trifft einen nicht plötzlich und unvorbereitet, sondern man hat einen festen Termin.
Ich stelle es mir absolut schrecklich vor, Ewigkeiten in den Wehen zu liegen und gerade im Fernsehen sieht man ja immer wieder solche Horror-Szenarien, bei denen die Frauen die ganze Nacht weinen und schreien, ohne dass ihnen die Schmerzen abgenommen werden können. Dazu kommt, dass viele Frauen auch beim Pressen ins Bett urinieren und alles in allem stelle ich mir das einfach unglaublich entwürdigend und schrecklich vor und ich kann es für mich selbst nicht verstehen, wie man sich so etwas freiwillig antun kann.
Ich selbst kann es mir weder vorstellen, ein Kind auf natürlichem Wege zu bekommen, noch zu stillen, da ich meine Geschlechtsteile ehrlich gesagt nur noch mit dem Kind in Verbindung bringen würde und es mir nicht vorstellen könnte, ohne diese Gedanken an den Stellen berührt zu werden.
Ehrlich gesagt würde ich sogar so weit gehen, zu sagen, dass ich nur dann ein Kind bekommen wollen würde, wenn das per Kaiserschnitt der Fall wäre. Anders würde ich das auch nicht wollen und ich hätte unglaublich große Panik bei dem Gedanken, ein Kind auf natürlichem Weg zu bekommen, da ich in erster Linie immer nur die Geburtsschmerzen vor Augen habe, wenn ich daran denke.
Ist es für euch befremdlich, dass jemand sagt, er würde lieber gar kein Kind wollen, als dieses auf natürlichem Wege zu bekommen oder könnt ihr das nachvollziehen?
Die Geburtsschmerzen kannst du heute ausschalten, dazu muss keine Narbe auf dem Bauch haben und Wundschmerzen ertragen. Ich habe beispielsweise mehrfach mit einer "amerikanischen" PDA entbunden. Das war völlig locker. ich habe schmerzfrei mit meinem Mann im Kreißsaal gefrühstückt und eine Stunde später selbst bei der ersten Geburt mit dreimal leicht Pressen entbunden.
Natürlich muss das nicht so laufen. Aber warum geht man immer davon aus, dass eine Geburt ganz besonders schrecklich ist? Ich selbst habe mich auch gar nicht darauf gefreut, aber umgehen kann man die Sache nicht und unschön ist das alles. Ist erst einmal ein Kind im Bauch, dann muss es da auch wieder raus.
Mir wurde direkt gesagt, dass es ein Kaiserschnitt sein muss. Aber vielen Dank auch! Bei den Risiken hatte ich dazu nun gar keine Lust. Die achte Klinik hatte dann eine andere Lösung parat. Die wollten diese hoch gefahrene und auch in den Presswehen nicht reduzierte PDA. Damit ist das Kinderkriegen lockerer als jeder Zahnarztbesuch.
Du nimmst wirklich das ernst, was man im Fernsehen zu diesem Thema zeigt? Ich war ja während meiner Schwangerschaft mehrmals im Krankenhaus und man kommt da auch an den Türen vom Kreißsaal vorbei, wenn man sich mal die Beine vertritt. Aber ich habe da nie jemanden so schreien gehört, wie man es im Fernsehen gerne inszeniert. Und ich kenne auch Erstgebärende, die nicht über Stunden Wehen hatten, sondern wo alles recht schnell ging.
Auch wird man nicht von einer normalen Geburt einfach so überrascht. Man kennt ja den errechneten Termin und bereitet sich darauf vor. Gerade die letzten vier Wochen, wenn man sich immer schwerfälliger bewegen kann, hofft man täglich darauf, dass es los geht. Außerdem will man sein Kind auch endlich in den Arm nehmen. So jedenfalls der natürliche emotionale Vorgang, wenn man eine Wunschschwangerschaft hat.
Es mag ja sein, dass ein Kaiserschnitt die Wehen vermeidet. Aber es ist ein operativer Eingriff, der auch seine Risiken birgt. Was heute in den Informationszetteln drin steht, weiß ich nicht. Aber vor gut 12 Jahren wurde man auch darüber aufgeklärt, dass man sein Kind dem Risiko aussetzt, dass es Schnitte und später Narben von dieser Geburt haben kann. Denn man kann es eben nicht kontrollieren, dass das Kind sich gerade so platziert, dass es verletzt werden kann, wenn der Arzt den Schnitt durch die Gebärmutterwand macht.
Auch hat die Mutter selbst ein Operationsrisiko. Hat man zum Beispiel noch nie eine Narkose gehabt, weiß man auch vorher nicht, ob man das gut verträgt. Immerhin kann es auch Komplikationen geben, die man vorher nicht mal erahnen kann. Und die anderen kleinen Malheure, wie eben das unbewusste Urinieren, während einer Wehe, wirst du wohl kaum gesagt bekommen. Das sind die Ärzte, Hebammen und Schwestern gewohnt, dass es passieren kann und reiben das den Frauen mit Sicherheit nicht danach unter die Nase.
Ich habe zwei Kaiserschnitte, die ungewollt waren, hinter mir und ich kann dir sagen, dass es kein Spaziergang ist. Wenn du so eine Panik hast, dann verzichte lieber ganz auf ein Kind, damit du die ganze Schwangerschaft nicht mit Panik verbringst. Ich hätte liebend gerne einmal miterlebt, wie es ist ein Kind auf normalem Weg zu bekommen. Aber mir wurde es verwehrt und ich kam mir teilweise sogar vor wie keine "richtige" Frau. Mein Exmann, der Vater der Kinder hat noch den Rest dazu beigetragen, in dem er gesagt hat, dass ich nicht mal fähig bin ein Kind auf normalem Weg zu bekommen. Da war mein zweites Kind gerade ein paar Tage alt.
Ich glaube nicht, dass du es toll finden würdest, wenn du einen Kaiserschnitt bekommen würdest. Denn das ist wirklich nicht so toll, wie man im Fernsehen suggeriert. Es ist mit Schmerzen verbunden und es ist auch für das Kind kein so guter Start, weil die Strapazen der Geburt es auf das Leben vorbereiten.
Diamante hat geschrieben:Es ist mit Schmerzen verbunden und es ist auch für das Kind kein so guter Start, weil die Strapazen der Geburt es auf das Leben vorbereiten
Dazu kommt, dass per Kaiserschnitt entbundene Kinder unter anderem ein viel höheres Risiko haben, an Diabetes mellitus Typ I zu erkranken. Durch die Operation ist nämlich die Kontamination den kindlichen Kreislaufs mit mütterlichem Blut viel wahrscheinlicher.
Auch ich kann dir sagen das der Kaiserschnitt kein Zuckerschlecken ist. Natürlich kann die Geburt schmerzhaft sein, jedoch ertrage ich lieber einmal die Schmerzen bei einer natürlichen Geburt als ewig eine Narbe zu haben die mir mein Leben lang Probleme bereiten kann.
Ich sehe es an meiner eigenen Mutter. Die hat per Kaiserschnitt entbunden und die Narbe hat sich teilweise nach Jahren geschmerzt. Das muss natürlich nicht bei jedem so sein. Aber eine Operation ist eine Operation, und die würde ich auf jeden Fall vermeiden wenn es möglich ist.
Meine Mutter hat ihre Kinder alle natürlich bekommen und hatte keinen Kaiserschnitt. Ich habe sie mal gefragt, ob so eine Geburt eigentlich sehr schmerzhaft ist und damals sagte sie mir, dass das schlimmste an einer Geburt die Wehen seien, die Geburt selbst sei gar nicht so schmerzhaft und auch nicht so schlimm wie man sich das immer vorstellt.
Da stell ich mir persönlich dann die Frage, ob man durch Geburtsvorbereitungskurse diese Schmerzen während den Wehen durch die richtigen Atemtechniken etwas abmildern kann. In der alten Heimat gab es solche Kurse nicht und Schwangere gingen absolut unvorbereitet in die Geburt.
Meine Cousine musste vor einigen Jahren einen Kaiserschnitt machen, obwohl sie das nicht wollte. Aber sie hatte eben keine Wahl. Kurz nachdem die Schwangerschaft festgestellt wurde hat der Arzt ein Myom bei ihr erkannt, das sich immer mehr vor den Geburtskanal geschoben hat. Das Kind hätte also die Geburt definitiv nicht überlebt, wenn sie es auf natürliche Weise hätte gebären wollen. Glücklicherweise gibt es heute diese Vorsorgeuntersuchungen, bei denen solche Sachen eben auch früh genug festgestellt werden können. Meine Cousine selbst sagt, dass sie lieber keinen Kaiserschnitt gehabt hätte, aber sie konnte sich das nicht aussuchen, weil die Gesundheit ihres Kindes eben Vorrang hatte. Sie hatte auch Tage nach dem Kaiserschnitt immense Schmerzen und sogar die Höchstdosis von Schmerzmitteln konnte nicht viel ausrichten.
Ich persönlich würde mich lieber durch ein paar Stunden Wehen und die natürliche Geburt "quälen" als dass ich Tage später immer noch Schmerzen habe. Aber das ist nunmal meine Meinung und wenn sich ein Kaiserschnitt verhindern lassen würde, dann würde ich diesen Weg gehen. Leider kann man sich so etwas nicht immer aussuchen. Meine Freundin beispielsweise hat vor einigen Monaten ein Kind geboren. Damals musste ein Notkaiserschnitt gemacht werden, weil die Herztöne des Kindes plötzlich abgesackt sind. Sie klagte auch Tage nach dem Kaiserschnitt über Schmerzen und ich persönlich möchte mir das echt nicht antun.
Hinzu kommt ja, dass der Schnitt beim Kaiserschnitt durch mehrere Hautschichten geht. Dabei kann es immer mal wieder passieren, dass die Wunde schlecht heilt und danach noch Komplikationen auftreten, die auch die Gesundheit gefährden können. Ich verstehe nicht, warum der Kaiserschnitt in den Medien immer so idealisierend dargestellt wird. So toll ist der doch gar nicht und in meinen Augen hat er definitiv mehr Nachteile als Vorteile.
Vielleicht solltest du wirklich lieber keine Kinder haben. Wenn es nämlich bei dem Kaiserschnitt Komplikationen geben sollte, würdest du die Schuld dafür wahrscheinlich auch noch deinem Kind geben. Manche Menschen sollten echt weniger Fernsehen gucken.
Die Geburt eines Kindes ist ein Wunder und hat absolut nichts mit Entwürdigung zu tun. Eine normale Mutter möchte ihrem Kind doch den besten Start ins Lebens ermöglichen, dazu gehört eben eine natürliche Geburt und die Muttermilch.
Ich hatte selber leider das Pech, dass ich nach 32 Stunden Wehen doch einen Notkaiserschnitt hatte. Und hey, ich lebe noch. Aber gut, es gibt ja Frauen, die schon bei einem abgebrochenen Nagel herumheulen, die würden dann wahrscheinlich schon bei den leichtesten Wehen nur rumschreien und in Tränen ausbrechen. Ein geplanter Kaiserschnitt ist für ein Baby eigentlich das Schlimmste, was es gibt. Stell dir vor, du liegst in deinem warmen Bett und plötzlich wirst du einfach in eiskaltes Wasser geschmissen. Toller Start ins Leben, nicht? Direkt ein traumatisches Erlebnis. Die Wehen bereiten das Kind wenigstens ein bisschen darauf vor.
Wie gesagt, ich kann es nicht nachvollziehen, dass man als gesunde Frau sich freiwillig einer Operation unterzieht und sich und sein Baby einem solchen Risiko aussetzt. Es mag ja sein, dass einem die Geburt selber per Kaiserschnitt leichter erscheint, aber man darf wirklich nicht vergessen, dass es danach um einiges einfacher ist, wenn man auf natürliche Weise entbunden hat.
Natürlich ist auch ein Kaiserschnitt keine einfache Sache. Immerhin ist es eine Operation, aber ich strebe auch eher einen Kaiserschnitt an, auch aus gesundheitlichen Gründen. Wobei ich finde, dass das jeder selber entscheiden muss, wie man ein Kind auf die Welt bringen möchte.
Beides hat Vor- und Nachteile und auch wenn der Kaiserschnitt vielleicht mehr Nachteile hat, gibt es aber immer noch genug Frauen, die sich dafür entscheiden. Ich finde das auch nicht weiter schlimm. Von vielen Frauen wird man verteufelt, wenn man so etwas schreibt oder sagt und schnell mal als schlechte Mutter bezeichnet, aber ich kann schon verstehen, dass es manchmal einfach so entschieden wird von einer Frau. Das ist auch in Ordnung.
Du musst das ganz alleine entscheiden. Wobei es auch immer darauf ankommt, ob du dir damit auch sicher bist. Die Schmerzen einer natürlichen Geburt sollen danach von Müttern vergessen werden, so eine Kaiserschnittnarbe hat man aber immer und die kann eben auch Probleme machen. Du solltest dich, wenn du mal schwanger wirst zu beiden Geburtsvorgängen informieren und dich dann entscheiden. Diese Entscheidung kann dir keiner abnehmen und egal wie du dich entscheidest, es ist dein Weg und in Ordnung.
Ich würde nun keine Schwangerschaft ablehnen nur weil man eventuell keinen Kaiserschnitt bekommt, aber ich würde eben auch lieber einen haben, damit ich gesundheitlich auf der sicheren Seite bin und außerdem sagt es mir auch mehr zu. Eine natürliche Schwangerschaft kann man aber auch schaffen, das ist ja immerhin die Art, die es schon immer gibt und man muss heute auch kaum Schmerzen haben, weil man da Mittel geben kann bei der Geburt.
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