Lieber fachliche Fragen bei Vorstellungsgespräch?

Die Vorstellungsgespräche, die ich bisher hatte, waren allesamt extrem kurz, wobei mir da kaum Fragen gestellt wurden. Beim Uni-Vorstellungsgespräch wurden mir jedoch fachliche Fragen gestellt, ansonsten eher persönliche. Ich fand beides in Ordnung und wüsste nun nicht, was mir lieber wäre.

Ein Freund von mir meinte, er würde fachliche Fragen bei Bewerbunsggesprächen viel lieber mögen. Da könnte er sich wenigstens richtig darauf vorbereiten. Bei persönlichen Fragen, nach dem Schema "In welcher Situation haben sie schon einmal eine andere Person manipuliert" könne man sich seiner Meinung nach, gar nicht vorbereiten, wobei man da seiner Meinung auch nur falsch antworten könnte. Man müsse sich dann ganz spontan etwas überlegen, wobei man auch nicht nichts antworten könnte.

Mögt ihr es auch lieber, wenn euch fachliche Fragen bei Vorstellungsgesprächen erwarten, weil ihr euch besser darauf vorbereiten könnt oder sind euch persönliche Fragen lieber, weil ihr ganz spontan und locker dabei sein könnt?

Ich finde ein Vorstellungsgespräch, was nur fachliche Fragen enthält eher langweilig. Die Kombination aus beiden Frageelementen macht für mich ein gutes Gespräch aus. So gibt es einen Teil, auf den man sich gut vorbereiten kann und einen Teil bei dem man spontan antworten muss und da sieht der Arbeitgeber eben auch wie man unter Stress reagiert. Ich hatte beide Formen schon und finde beides okay. So lange sitzt man da ja eh nicht und die paar Fragen, egal welche, nimmt man doch gerne hin für den erwünschten Job.

Dann hat dein Freund wohl nichts verstanden, da man sich auch auf die persönlichen Fragen jederzeit vorbereiten kann und sich eine Antwort vorher überlegen. Wenn er die Frage schon kennt und diese gestellt worden ist, dann kann er sich vorher überlegen was man darauf antwortet und es gibt dort kein richtig und kein falsch, wie bei vielen anderen Fragen auch. Man möchte nur sehen, wie sich ein Bewerber verhält und schließt darauf auf seine Sozialkompetenzen.

Es gibt Fragen, die kommen immer vor. Fragen wie "Wo sehen Sie ihre Schwächen/Stärken". Das sind keine fachlichen Fragen und kann man sich vorher ebenfalls überlegen was man darauf am besten Antwortet. Es sollte nicht vollkommen aus der Luft gegriffen sein, so interessiert es mich herzlichst wenig wenn jemand im Fußball der beste ist wenn er sich als Bankmanager bei mir vorstellt. Es muss schon einen Bezug zum Beruf haben und zur Stelle auf die man sich bewirbt und am besten noch mit einem Beispiel belegt werden können, damit es auch eine Grundlage hat und nicht nur aus der Luft gegriffen ist. Spontan kommt dort meistens nur Mist aus den Leuten heraus.

Und selbst bei den fachlichen Fragen gibt es unterschiedliche Meinungen. Da kann ich mich sehr gut an den medizinischen Bereich erinnern mit Fragen die mir gestellt worden sind. Ich gab eine Antwort und ein ärztlicher Leiter sprang auf und schmetterte mir an den Kopf, dass das eine ärztliche Maßnahme ist die ein Rettungsassistent nicht zu können haben hat und nicht anwenden darf. Ich habe entgegnet, dass es den rechtfertigenden Notstand gibt und ich damit vieles machen darf aus dem ärztlichen Bereich wenn die Verhältnismäßigkeit gegeben war. Er war dennoch beleidigt und der Meinung, dass das nichts in den Händen von Rettungsassistenten zu suchen hat und auch kein schöne Variante ist. Selbst da kann man diskutieren und sich ins Fettnäpfchen setzen wenn man das nicht vorbereitet hat.