Lieber Einzelkind oder lieber Geschwisterkind sein?

vom 15.12.2014, 16:11 Uhr

Ich bin....

...Einzelkind und glücklich damit.
3
38%
...Einzelkind und hätte lieber mindestens ein Geschwisterchen.
0
Keine Stimmen
...Geschwisterkind und glücklich damit.
4
50%
...Geschwisterkind und hätte lieber keine Geschwister.
0
Keine Stimmen
...hin- und hergerissen zwischen beiden Möglichkeiten
1
13%
 
Abstimmungen insgesamt : 8

Ich bin in der glücklichen Lage ein Einzelkind von getrennten Eltern sein zu können. Das mag für einige sicherlich absurd klingen, dass sich ein junger Erwachsener freut, dass die Eltern getrennt leben und man dann auch noch Einzelkind ist, wobei ersteres sicherlich unverständlicher ist.

Doch mir hat diese günstige Situation, in der ich mich seit meinem dritten Lebensjahr befinde, eigentlich nur Gutes gebracht. Ich war öfter im Urlaub als viele meiner Freund, weil einfach beide Elternteile mit mir verreisen wollten und das auch gern mehr als einmal im Jahr.

Wenn Mama einmal ein Nein zu irgendetwas gab, dann hat es Papa meistens doch irgendwie ermöglicht. Des Weiteren sind meine Eltern auch nie im Streit auseinander gegangen, sondern waren einfach nicht für einander geschaffen, verstehen sich aber bis heute sehr gut.

Als Einzelkind bekommt man natürlich auch die Aufmerksamkeit von allen Großeltern, was bedeutet, dass selbst wenn Mama und Papa mal nein gesagt haben, irgendein Großelternteil doch noch ja gesagt hat. Omas und Opas machen doch eh immer alles für ihre Enkelkinder. Gleichfalls ist genau in so einem Moment das Einzelkinddasein auch ein Fluch, denn es schauen fast immer mindestens sechs Augenpaare auf einen und sehen immer, wenn man gerade einmal Mist macht.

Ich hatte auch wirklich nie, zumindest so lang ich mich erinnern kann, den Wunsch ein Geschwisterchen zu bekommen, weil ich mich doch eigentlich immer in meiner besonderen Position sehr wohl gefühlt habe.

Heute sehe ich das Sache ein wenig anders. Man selbst wird älter und genau das passiert auch den Eltern. Irgendwann werden diese sterben und mit einem Geschwisterkind hätte man immer noch einen Teil seiner Familie bei sich, der im günstigsten Fall sehr lang bei einem ist.

Alles in allem fand ich meine Position als Einzelkind immer sehr gut und empfinde sie auch heute noch als nichts Negatives, weil es mir doch einiges ermöglicht hat, was wohl mit einem Geschwisterchen nicht in dem Ausmaß möglich gewesen wäre.

Wie ist das bei euch: seid ihr Einzelkinder oder Geschwisterkinder und wie fühlt ihr euch in dieser Position? Wärt ihr lieber Teil der jeweils anderen Gruppe oder würdet ihr eure Situation für nichts in der Welt hergeben? Welche Vor- und Nachteile seht ihr auf beiden Seiten? :)

» LabelloTusse » Beiträge: 261 » Talkpoints: 63,93 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin genau das Gegenteil von dir, LabelloTusse. Ich habe zwei Schwestern und meine Eltern sind beide verheiratet und immer noch ein Paar, ich bin also in einer ganz anderen Familiensituation als du aufgewachsen. Hin und wieder konnten meine Eltern mir zwar keinen Wunsch erfüllen und manchmal mussten wir Schwestern Rücksicht aufeinander nehmen. Auch gab es Fälle, an denen ein Kind vielleicht bevorzugt oder zurückstecken musste, was ich aber auch nicht als besonders negativ ansehe.

Es gab auch natürlich Streit mit meinen Schwestern und natürlich haben wir uns auch mal geärgert, weil irgendeine von uns wieder die Süßigkeiten leer gegessen hat und die anderen nichts bekommen haben. Aber vor allem bei einem Streit mit den Eltern hat man mit Geschwistern doch immer Verbündete und man steht nie alleine da. Außerdem konnte ich meiner Schwester auch schon einmal helfen, genauso wie mir auch zum Beispiel bei den Hausaufgaben geholfen wird. Ab einem gewissen Alter will man auch nicht unbedingt Hausaufgaben mit den Eltern machen, da kommt es immer zu Diskussionen.

Außerdem kann ich mit meinen Schwestern auch über meine Probleme reden und ich bin nicht einsam, wenn ich nicht einsam sein möchte. Aber da habe ich mit meinen Schwestern auch Glück, denn einige Menschen verstehen sich überhaupt gar nicht mit ihren Geschwistern und haben keinen großen Kontakt mehr zu ihnen. Obwohl ich ein Sturkopf bin und es auch gerne mag, wenn es nach meiner Nase geht, kann ich zurückstecken und im Team funktionieren. Das hat mir nicht nur in der Schule bei lästigen Gruppenarbeiten geholfen.

Ich finde es eigentlich ganz schön, dass ich ein Geschwisterkind bin. Ich kann mir das Leben als Einzelkind gar nicht wirklich vorstellen, wobei mein erster Partner ein richtiges verwöhntes Einzelkind ist. Das hat auch seine Mutter zu ihm gesagt. Seine Eltern waren auch wohlhabend und er war als Mensch manchmal echt anstrengend, da er seine "Star-Allüren" hatte, aber so ein Verhalten können wahrscheinlich auch Geschwisterkinder entwickeln. Ich denke, dass man sich als Geschwisterkind nicht seine Geschwister weg denken kann, das kann ich nämlich nicht ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Da kann sich ein Einzelkind sagen, dass es sich weitere Geschwister dazu wünscht.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich denke, dass man mit oder ohne Geschwistern ganz andere Fähigkeiten entwickelt, als wenn man keine oder eben welche hat.

Wie du sagtest, hattest du immer Verbündete und hast eben auch früh gelernt, was es heißt, dass man sich auch einmal unterordnen muss. Das sind Dinge, die man als Einzelkind wohl erst so richtig im späten Kindergartenalter lernt.

Auf der anderen Seite lernt man als Einzelkind wohl recht früh, wie man die Eltern und Großeltern gegeneinander ausspielt, um an sein Ziel zu kommen. Man muss eben oft allein gegen alle, bei mir gegen sechs erwachsene Menschen, ankämpfen und lernt recht früh seinen Kopf durchzusetzen.

» LabelloTusse » Beiträge: 261 » Talkpoints: 63,93 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke mir da immer, was man nie hatte, kann man nicht vermissen. Ich bin Einzelkind, aber ob meine Kindheit mit Geschwistern schöner gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen. Besonders verwöhnt war ich sicherlich auch als Einzelkind nicht. Meine Eltern haben mir nicht jeden Wunsch erfüllt. Zum einen, weil sie nicht so viel Geld hatten, und zum anderen, weil sie es auch gar nicht wollten. Man muss ja auch nicht alles haben.

Situationen, in denen ich mir Geschwister gewünscht hätte, gab es eigentlich nur, wenn es mal wieder Streit mit meiner Mutter gab. Danach saß ich immer alleine in meinem Zimmer und hätte gerne jemanden gehabt, mit dem ich darüber reden könnte. Freundinnen erschienen mir dafür nicht die richtigen zu sein, denn die haben das ja nicht miterlebt und haben sich mit ihren Eltern viel besser verstanden, als ich mit meinen.

Ganz generell denke ich, dass es sowohl Vorteile als auch Nachteile haben kann, ein Einzelkind zu sein. Alles andere hängt eben von der individuellen Situation ab.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich bin ein Einzelkind und meine Eltern sind noch zusammen. Allerdings war mein Vater oft beruflich viel unterwegs und meine Mutter ist psychisch krank. Wir haben in einem Mehrgenerationenhaus gelebt zusammen mit meiner Oma. Ich habe es gehasst ein Einzelkind zu sein. Sicherlich man muss nichts teilen, aber andererseits hat man auch niemanden mit dem man Spielen oder reden kann. Ich war viel bei meiner Oma, da sich meine Mutter mehr für sich selber als für mich interessiert hat und mein Vater arbeiten war.

Ich denke generell hat wie alles im Leben alles seine Vor - und Nachteile. ich denke bei Geschwistern kommt es immer noch drauf an welchen Altersunterschied sie haben. Eine Kollegin auf der Arbeit erzählte mir neulich sie habe 2 Kinder, aber im Abstand von 17 Jahren. Da sind beide dann eigentlich als Einzelkind aufgewachsen.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe auch zwei ältere Schwestern. Ich persönlich bin auch eigentlich froh, auch wenn ich persönlich zu meiner einen Schwester kein gutes Verhältnis habe und auch nie hatte. Einzelkind hätte ich nicht sein können, aber auch wenn es hart klingt eine Schwester hätte mir gereicht.

Ich denke beides hat seine Vor- und seine Nachteile. An sich muss ich aber sagen, dass ich mit den Einzelkindern in meinem Umfeld nicht wirklich gut zurechtkomme und sie für ziemlich verzogen halte. Demnach bin ich ganz froh kein Einzelkind zu sein. Wobei dies natürlich sicher nicht auf alle Einzelkinder zutrifft, sondern einfach jetzt meine Erfahrung ist.

Ich denke der große Vorteil von Geschwistern ist, dass man jemanden zum Spielen hat, zumindest wenn der Altersunterschied nicht zu groß ist. Ich und die mittlere sind nur 1,5 Jahre auseinander und auch wenn nicht alles immer Friede Freude Eierkuchen war, sind wir jetzt doch richtige Freunde und haben auch den gleichen Freundeskreis. Bei meiner ältesten Schwester sind es 7 Jahre Unterschied und mit ihr kann ich nicht wirklich viel anfangen und um ehrlich zu sein, mich auch nicht wirklich an viel Gutes mit ihr erinnern. Dementsprechend ist auch Geschwister haben nicht gleich Geschwister haben. Gäbe es nur mich und meine älteste Schwester, dann denke ich hätte ich mir schon oft gewünscht ein Einzelkind zu sein.

Man bekommt teilweise als Einzelkind auch mehr, allerdings muss man sich später auch alleine um die Eltern kümmern, bedeutet, der Vorteil hat durchaus auch seine Nachteile.

Ich denke später lebt man sich mit seinen Geschwistern doch sehr auseinander. Irgendwann haben wahrscheinlich alle Familie und man hat weniger Kontakt. Daher ist die Frage wie wichtig später Geschwister wirklich noch sind so eine Sache. Also wichtig sind sie immer aber in wie weit es wirklich einen merkbaren Unterschied macht, ob man welche hat oder nicht. Ich denke man sollte zufrieden sein, mit dem was man hat. Ändern kann man es sowieso nicht und wie einem die andere Seite gefallen hätte, beziehungsweise wie es mit beziehungsweise ohne Geschwister gewesen wäre, kann man schließlich sowieso nicht sagen. Alles hat seine Vor- und seine Nachteile dementsprechend denke ich nicht, dass man sagen kann das eine ist besser als das andere.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin ein Einzelkind, aber eigentlich wäre ich doch froh, wenn ich noch mindestens einen Bruder oder eine Schwester hätte. Ich habe es in meinem Umfeld immer mitbekommen, dass Freunde fast immer auch Geschwister hatten. Das fand ich schon als Kind interessant und ich hätte es auch gerne gehabt. Damit will ich auf keinen Fall sagen, dass ich es schlecht hatte. Ich hatte eine tolle Kindheit und ich würde sagen, dass ich als Einzelkind schon auch ein wenig verwöhnt wurde, was mit Geschwistern sicher nicht so gewesen wäre.

Aber trotzdem würde ich es auch schön finden, wenn es noch jemanden in meinem Alter in meiner Familie geben würde. Natürlich immer vorausgesetzt, dass ich mich mit Geschwistern gut verstehen würde, fände ich es toll, wenn man noch jemanden in der Familie hat, mit dem man sich austauschen kann.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich habe eine Schwester, sie kann manchmal ziemlich schwierig sein, wenn sie macht was sie will oder mich provoziert. Manchmal macht sie mich richtig fertig und ich liege wegen ihr heulend im Bett. In solchen Momenten wünsche ich mir, keine Geschwister zu haben. Aber Streit gibt es in jeder Familie mal und wir verstehen uns auch oft sehr gut und unternehmen was zusammen, manchmal ist sie die einzige, die zu mir hält, wenn sich alle anderen abwenden. Manchmal bin ich echt richtig froh, sie zu haben.

» Janina1296 » Beiträge: 30 » Talkpoints: 5,50 »


Ich habe keine Geschwister und ich möchte auch keine haben, ich wollte auch als Kind keine und war immer froh, dass ich Einzelkind bin. Ich hätte keine Lust gehabt, mich mit Geschwistern herumzuärgern und habe das auch aus meinem Bekanntenkreis als Kind immer erlebt, dass die sich mit ihren Geschwistern nur herumgestritten haben.

Zudem erlebe ich das bei meiner Mutter; sie hat drei Schwestern. Mit einer sind die anderen drei zerstritten und dann gibt es eine Schwester, mit der verträgt sich meine Mutter zwar, aber da gibt es auch häufiger mal Konflikte. Das wäre für mich nichts, ich könnte mir das nicht vorstellen, wenn es da immer wieder Streit gibt dann ständig neu aufeinander zuzugehen, für mich hätte es sich dann irgendwann erledigt. Mein Vater redet mit seiner Schwester gar nicht, da ist sei Jahren Funkstille, die haben sich irgendwann komplett zerstritten.

Ich glaube, wenn man keine Geschwister hat, dann hat man einfach ein ruhigeres Leben. Einen Vertrauten kann man auch im sonstigen Verwandtenkreis oder im Partner finden, darum braucht man keine Geschwister.

Zudem denke ich, dass ich Geschwister nur als Konkurrenz gesehen hätte und immer versucht hätte, besser zu sein als diese. Das wäre dann nur Stress für mich gewesen, den ich nicht hätte haben wollen. Daher bin ich froh und dankbar, dass ich keine Geschwister habe.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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