Lieber dünne Romane lesen, um mehr zu schaffen?

Ich habe eine Vorliebe für dicke Romane und lese da am liebsten meistens auch historische Romane, wobei es sich oft um dicke Wälzer mit über tausend Seiten handelt. Wenn man solche Bücher liest, schafft man natürlich nicht so viele Bücher innerhalb eines Monats, wobei mich das nicht weiter stört. Ich lese das, worauf ich Lust habe und das, was mir gefällt. Dünne Bücher gefallen mir meistens nicht so gut, da ich sie schon zu Ende gelesen habe, bevor ich überhaupt richtig in die Geschichte rein komme.

Jedenfalls habe ich nun schon von vielen Leuten gehört, sie würden lieber dünne Bücher lesen, um einfach mehr Bücher innerhalb von einem Monat zu schaffen. De Satz habe ich erst vorhin von einer BookTuberin auf YouTube gehört. Sie meinte, je dünner die Bücher, desto mehr könne sie schaffen und desto glücklicher würde sie das auch machen. Von daher greift sie kaum zu dicken Büchern.

Lest ihr auch lieber dünne Romane, um einfach mehr Bücher innerhalb eines Monats zu schaffen? Ist euch die Anzahl der Bücher so wichtig, die ihr schafft?

Wegen deines anderen Threads mit der Frage nach Leselisten habe ich einmal die Statistik meines Readers abgerufen. Im letzten Jahr habe ich 190 Bücher gelesen. Wobei ich gefühlsmäßig 50 geschätzt hätte. Ohne echte Bücher aus Papier merkt man die Menge ja nicht.

Für mich ist Lesen kein Wettbewerb. Ich habe mir schon lange vor der Schule mit Mickey Maus Heften das Lesen beigebracht und dann mühsam Tom Sawyer entschlüsselt. Danach war Lesen kein Problem mehr. Ich lese fast alles, was ich in die Finger bekomme.

Aber ich verfolge nicht das Ziel, Rekorde aufzustellen. Ich lese zur Unterhaltung und zur Entspannung. Wenn ein Buch zu Ende ist, dann beginne ich das nächste. Meistens mache ich sofort mit dem nächsten Buch weiter.

Aktuell habe ich etwa 800 Bücher auf dem Gerät. Von dicken Wälzern bis zu kleinen Häppchen mit 200 Seiten. Ich blättere immer durch die Auswahl und wähle einen Titel, der mich anspricht. Mal lese ich einen bestimmten Autor, mal ein bestimmtes Genre, mal querbeet. Es ist eben mein Hobby, als Leistungssport wäre mir das echt zu stressig.

Ich habe bei Goodreads wie jedes Jahr den Reading Challenge mitgemacht. Da legt man Anfang des Jahres fest, wie viele Bücher man lesen möchte, und es werden dabei eben auch wirklich nur die Bücher berücksichtigt und nicht etwa die Seitenzahlen. Ich finde es trotzdem sinnlos mir deshalb nur möglichst dünne Bücher heraus zu suchen oder vielleicht auch welche, die einfach wenig Text haben und sich deshalb schnell lesen.

Ich mache das ja nur für mich und nur zum Spaß und muss niemandem irgendwas beweisen. Und wenn am Ende 100 Bücher in meinem Regal von 2015 stehen würden wüsste ich doch eh, dass ich diese Zahl nur deshalb erreicht habe weil ich die dicken Schinken in meinem Regal ignoriert habe. Und jeder andere könnte das auch sehen, wenn er mein Regal näher betrachten würde.

Ich kann übrigens nicht generell sagen, ob ich dicke oder dünne Bücher bevorzuge. Die meisten Bücher in meinen Regalen liegen wahrscheinlich irgendwo im Mittelfeld, aber ich habe auch eine Reihe richtig dicker Bücher. In der phantastischen Literatur gibt es ja einige dicke Klopper, im Moment liegt auch wieder so ein über tausend Seiten langes Buch oben neben meinem Bett.

Ich lese ebenfalls ausschließlich aus Vergnügen. Ich sehe keinen Sinn darin, eine möglichst hohe Anzahl von Büchern zu schaffen. Das klingt für mich so, als ob da jemand sein Selbstwertgefühl etwas aufmöbeln müsste. Vielleicht sollten die es mal mit Bilderbüchern versuchen. Da schafft man ein Buch in wenigen Minuten.

Ich bevorzuge ebenfalls dicke Bücher. Genau wie du, Prinzessin_90, sind mir kurze Bücher zu schnell zu Ende, wenn ich erst richtig in Fahrt komme. Ich würde mir mit kurzen Büchern den Großteil des Lesevergnügens entziehen.

Für mich ist Lesen ein Hobby und kein Wettbewerb. Ich finde dicke Bücher klasse, weil man länger etwas von den Protagonisten hat und länger in einer Geschichte verweilt. Und so ist es bei mir schon so, dass ich eher dickere Bücher lese. Natürlich lese ich auch mal dünnere Bücher, aber das mache ich nicht, um mehr zu schaffen, sondern einfach nur, weil mir das Buch gefällt. Das ist auch das, worum es bei einem Hobby gehen sollte, dass es einem Freude macht.

Seit wann geht es beim Lesen um Quantität? Letzten Endes interessiert es doch sowieso keinen Menschen, ob man im Jahr fünfzig oder hundertfünfzig Bücher liest. Ich lese auch sehr viel und sehr gerne, aber ich mache mir nicht die Mühe, über die Anzahl der gelesenen Bücher Statistik zu führen.

Mir geht es eher darum, ob mir ein Roman oder anderes Buch inhaltlich und von der Form her zusagt. Ich habe schon dicke Wälzer erlebt, die mir so dröge und aufgeblasen vorgekommen sind, dass ich sie nicht mal zu Ende gelesen habe. Versaut mir das jetzt die Statistik?

Unabhängig von der Dicke begegnen mir auch immer wieder Bücher, die mein Leben bereichern und mich manchmal wochenlang beschäftigen. Mir geht es also wirklich nicht darum, wie viele Bücher ich schaffe und ob ich verglichen mit anderen ein schneller oder langsamer Leser bin.

Ich lese zwar auch nur zum Vergnügen, schreibe mir jedoch immer in einer Tabelle auf, was ich gelesen habe und wie viele Seiten das Buch hatte. Damit möchte ich mich nicht vergleichen, sondern es soll eine Orientierung für mich sein, da ich an Statistiken sehr interessiert bin. Am Ende des Jahres schaue ich dann nach, wie viele Bücher ich im Jahr gelesen habe und wie viele Seiten das gewesen sind, aber auch nur, weil es mir Spaß macht und nicht, um andere Menschen zu beeindrucken.

Daher ist es mir in erster Linie nicht wichtig, wie viele Bücher ich im Monat oder im Jahr lese, sondern lese das, worauf ich gerade Lust habe. Wobei ich denke, dass es auch gute, dünne Bücher gibt, die einen gefangen nehmen können wie ein umfangreicheres Buch.