Lieber alleine kochen oder im Team?
Ich mag in meiner Küche niemanden um mich herum haben und sei es auch nur eine einzige zusätzliche Person. Ich muss beim Kochen alleine sein, weil es noch mehr Arbeit ist, wenn man sich absprechen muss. Das dauert dann viel länger, als wenn ich es alleine mache. Ich bin beim Kochen eher ungeduldig.
Gestern habe ich an einem Kochkurs teilgenommen und ich war dort gezwungen, mit jemandem zusammen zu kochen. Das hätte mich ziemlich genervt, wenn er in meiner Küche gestanden hätte, weil mein Kochpartner sich sehr zurückgehalten hat. Er hat nichts selbstständig gemacht, sondern immer nur auf Befehle gewartet. Bei dem Kurs war es egal, weil alles insgesamt sehr lustig war.
Seid ihr auch lieber alleine in der Küche oder kocht ihr gerne mit anderen zusammen? Welche Voraussetzungen müssen die Personen erfüllen, damit das Kochen mit ihnen hilfreich ist oder Spaß macht?
Das kommt bei mir immer auf die räumlichen Gegebenheiten und auf das Projekt an. Wenn ich irgendwo zu Gast bin und wir gemeinsam in einer ausreichend geräumigen Küche am Werk sind, uns dabei nett unterhalten und den ein oder anderen Scherz machen können, dann macht mir das schon sehr viel Spaß und ist auch nicht so einsam und langwierig, wie wenn man alleine kocht. Auch aufwändigere Gerichte wie Sushi oder Weihnachtsplätzchen, wo es gut trennbare Aufgaben und mehrere „Stationen“ gibt, die man den Mitkochenden sinnvoll zuteilen kann, finde ich die Teamarbeit oft angenehm.
Zuhause und im Alltag hingegen nervt es mich oft eher, wenn ich noch jemanden in der Küche neben mir habe, denn der Raum ist ohnehin sehr eng und bietet kaum Arbeitsfläche, sodass man sich mehr im Weg steht als dass man sich effektiv unterstützt. Noch dazu neigt mein Freund oft dazu, beim Kochen anders vorzugehen als ich oder zu trödeln, was mich schon gelegentlich durcheinander und auf die Palme bringt. Wenn ich alleine koche, muss ich zwar manchmal ganz schön rotieren, aber dafür habe ich alles nach meinem Schema, zu meiner Zeit und unter meiner Aufsicht im Griff, und im Endeffekt empfinde ich das dann trotzdem als weniger stressig.
Wir haben eine große Küche, da ist es für mich vollkommen in Ordnung, wenn man mir beim Kochen mal helfen möchte. Gerade die Kinder helfen da gerne mal und da kann man ja auch nicht einfach ablehnen, da man so etwas ja eigentlich auch möchte, dass die Kinder selbstständig werden. Mein Mann kocht auch ganz gerne mal mit mir zusammen, wobei der da auch nicht so ist, dass er bestimmen will, was gemacht wird.
Struktur ist da natürlich alles, aber ich finde, wenn jeder seine Aufgabe hat, dann kann gemeinsames Kochen schon wirklich Spaß machen und man kann es eher als Bereicherung sehen. Man kann sich dabei ja auch toll unterhalten. Wobei es zumindest für mich, eigentlich schneller geht, wenn ich das alles alleine mache. Wenn man nun aber helfen will, lehne ich das nicht ab und denke, dass man dann ja auch meine Nähe sucht, daher möchte ich das dann auch nicht so barsch ablehnen, auch wenn ich alleine schneller bin.
Es hängt stark von deiner Persönlichkeit ab. Wenn du generell offen, extrovertiert und ein Team-Spieler bist, dann ist es kein Problem für dich in einem Team zu kochen.
Aber wie schon früher erwähnt, hängt auch von der Situation und Umgebung ab. Wenn ich ein Gast bin, dann frage ich immer, ob ich helfen darf. Wenn ja dann muss ich aber erkennen, dass die Spielregeln nicht von mir bestimmt werden, als ich immer noch ein Gast bin. In diesem Fall bin da nur zu helfen, ich muss nicht Empfehlungen und Tipps geben, als ich nur Aushilfe bin und nicht der Chef.
In meiner Küche habe ich kein Problem damit, wenn jemand mit mir kochen möchte. Aber ich habe eine Regel: Wir müssen am Anfang bestimmen, wer für was zuständig und verantwortlich ist. Dadurch können wir Missverständnisse und unangenehme Situationen vorbeugen. Wenn die Rollen erklärt sind, dann wird alles schön, ordentlich funktionieren.
Wichtig ist aber, dass wir das Kochen nicht zu ernst nehmen. Wir sollen Spaß und Freude dabei haben. Wenn wir es nicht genießen und uns nur streiten, dann wer wird dann nächstes Mal Lust haben zusammen zu kochen?
Ich koche am liebsten allein und mag es nicht, wenn jemand mir zusieht oder sogar "herumpfuscht". Eigentlich bin ich nicht so schnell auf die Palme zu bekommen, aber wenn jemand in der Küche beziehungsweise beim Kochen nicht genau so macht, wie ich es machen würde, dann kann mich das schon ziemlich triggern. In dieser Hinsicht bin ich wirklich sehr speziell. Ich will die Gerichte dann genauso zubereiten, wie ich es immer tue und mich nervt es total, wenn jemand etwas anders macht.
Ich habe dann immer die Befürchtung, das Gericht würde ansonsten nicht schmecken oder einfach nicht so aussehen wie sonst. Da bin ich leider recht unflexibel, zumindest was eben das Mitwirken von anderen angeht. Wenn ich allein in der Küche stehe, dann experimentiere ich aber schon sehr gerne und probiere verschiedenes aus. Ich mache das aber eben dann genauso, wie es in meinem Kopf dann Sinn ergibt und wie ich das grade am liebsten haben will.
Ich hatte es auch vor kurzem so, dass mein Freund Aubergine und Tofu in Würfel schneiden wollte und die Würfel dann doppelt so groß waren, wie wenn ich sie immer schneide. Ich habe dann später heimlich noch einmal nachgeholfen. Mir ist es dann auch unangenehm, wenn ich jemanden dauernd verbessern muss, zumal das ja auch irgendwie Geschmacksache ist. Aber deshalb mache ich alles am liebsten selbst.
Wenn ich meinen Freund dann doch mal damit beauftrage mir zu helfen, dann sind es solche ganz einfachen Sachen, wie das Gemüse zu waschen, Kartoffeln zu schälen oder Nudelwasser aufzusetzen. Da kann man nicht so viel "falsch" machen. Und wenn ich doch mal gar keine Lust haben sollte zu kochen und mein Freund stattdessen irgendwas ausprobieren will, dann lasse ich ihn im Gegenzug am liebsten allein in der Küche.
Wir haben leider eine sehr kleine enge Küche zu Hause, deswegen koche ich in der Regel zu Hause alleine oder maximal mit meiner Tochter oder meinem Partner zusammen. Meist verlagern wir dann aber eben Schnippelarbeiten schon an den Esstisch ins Wohnzimmer und es hält tatsächlich sich nur eine Person in der Küche auf. Wenn ich für bzw. mit meiner Familie koche, dann lass ich die jeweiligen Komponenten auch gerne mal von meiner Tochter oder meinem Partner abschmecken. Ich möchte ja, dass es nicht nur mir schmeckt, sondern auch dem Rest der Familie. Meist ist es bei uns so aufgeteilt, dass sich jeder um eine Komponente des Gerichtes kümmert - ich z.B. um die Beilagen und mein Partner ums Fleisch.
Hätte ich eine größere Küche, dann würde ich auch gerne mal eine Freundin zu mir nach Hause zum Kochen einladen oder auch die Freundinnen meiner Tochter mit in der Küche mitkochen lassen. Ich hätte da keine Bedenken, dass Chaos in der Küche entsteht sondern wir viel Spaß zusammen hätten.
Ich bin grundsätzlich ein Team-Player und finde es immer schön "Gemeinschaftsprojekte" umzusetzen, auch im Bereich des Kochens & Backens. Ich habe somit auch kein Problem Aufgaben abzugeben, Anweisungen zu erteilen oder auch anzunehmen. Mich stört es auch nicht, wenn andere Personen etwas anders machen als ich, im Endeffekt zählt das Ergebnis. Ich bin da also offen für andere / neue Ideen.
Ich habe auch schon an Kochkursen teilgenommen, in denen man in Gruppen von vier bis fünf Personen gekocht hat. Bei uns gab es da nie ein Problem bei der Aufteilung der Aufgaben und das Ergebnis war immer super. Ich kann mich zurücknehmen, wenn andere den Kochlöffel schwingen wollen, kann aber auch selbst die Federführung in die Hand nehmen, wenn es von Nöten ist. Während dem Kochen stand jedenfalls immer der Spaß im Vordergrund und nicht der Perfektionismus. Unter dieser Voraussetzung hat das super geklappt.
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