Lernen, obwohl man krank ist?

vom 07.03.2015, 22:05 Uhr

Wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben hatte, war eine Kommilitonin von mir vier Wochen am Stück krank, da sie eine Antibiotika-Allergie hatte und die Ärzte nicht direkt wussten womit sie ihr helfen können. Dementsprechend hat meine Kommilitonin kaum für die Klausurphase gelernt und das erst nachgeholt als sie wieder gesund war. Sie hat auch bei vielen Klausuren den zweiten Termin genutzt und nicht den ersten, um eben mehr Zeit zur Vorbereitung zu haben.

Wenn ich krank bin, habe ich ehrlich gesagt auch keine Lust zu lernen. Oftmals fühle ich mich dann wirklich schlecht und habe einfach keinen Kopf für irgendwelchen Unterrichtsstoff. Mir fällt es oft schwer mich zu konzentrieren und selbst wenn ich lernen wollen würde, würde wahrscheinlich kaum etwas hängen bleiben.

Aber ich kenne auch „Super-Studenten“, die immer lernen können, selbst wenn sie todkrank sind und in den letzten Atemzügen liegen würden. Wo diese Menschen ihre Energie hernehmen ist mir bis heute ein Rätsel. Verstehen kann ich es definitiv nicht. Wenn ich krank bin, ziehe ich es vor, meine gesamte Energie auf die Genesung zu verwenden und konzentriere mich nicht auf zig Projekte gleichzeitig. Aber gut, wenn diese Menschen das hinkriegen ohne dadurch dauerhaften gesundheitlichen Schaden zu nehmen, soll mir das recht sein und so gesehen geht mich das auch nichts an.

Wie ist das bei euch? Wenn ihr krank seid, habt ihr dann noch Energie übrig um für Klausuren zu lernen? Oder nimmt euch die Krankheit so sehr in Anspruch, dass ihr gar keine Energie für andere Sachen übrig habt, bis es euch wieder besser geht?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



@Olly173, es kommt doch immer darauf welche von den vielen Krankheiten man hat, wie es einem geht und wie man sich fühlt. Ist man von einer schweren Grippe oder Erkältung erwischt worden, hat Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Husten, Schnupfen und eventuell noch Fieber, wird man nicht in der Lage sein, für eine Klausur zu lernen. Da ist man froh, wenn man sich hinlegen kann, Tabletten gegen Schmerzen nehmen und schlafen kann.

Hat man sich aber irgendetwas Ansteckendes eingefangen und trotzdem den Kopf frei, kann man auch die Energie aufbringen und lernen. Ebenso geht das wunderbar, wenn man Knochen gebrochen hat oder eine Entzündung am Zeh. Man kann zwar nicht laufen, aber prima lernen. Auch bei einer Blinddarmoperation kannst du nach einem Tag im Krankenhaus lernen.

Es gibt viele Krankheiten, die das Lernen nicht verhindern. Aber es gibt natürlich auch Krankheiten, die psychischer Natur sind und sicherlich das Lernen verhindern. So kann man also nicht generell sagen, wenn man krank ist, hat man weniger oder keine Energie zum Lernen. Man kann sich auch etwas zusammenreißen.

Woher willst du denn wissen, dass die erwähnten “Super-Studenten” gesundheitlichen Schaden nehmen? Wenn sich jemand bemüht, trotz Krankheit zu lernen, heißt das doch nicht, dass er Schaden nimmt. Er reißt sich zusammen und wenn es nicht gehen würde, lässt er es eben.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich lerne auch, wenn ich krank bin. Ich lerne nur anders. Ich passe mein Lernverhalten meinem gesundheitlichen Zustand an. Ich stelle mir meine Unterlagen zusammen und lese sie mir durch, wenn mein Zustand es erlaubt, selbst wenn dies nur absatzweise funktioniert.

Manchmal kann man nicht einfach Pause machen. Ich habe acht Wochen Zeit, um meinen Stoff aufzuarbeiten und dann kommt die Klausur. Da ist es absolut egal, ob ich in den acht Wochen krank war, die Klausur muss ich trotzdem schreiben, da gibt es keine Ausreden, außer ich bringe einen gültigen Krankenschein für den Klausurtag an.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12594 » Talkpoints: 13,15 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich würde auch sagen, dass es ganz entscheidend auf die Krankheit ankommt, die man sich eingefangen hat. Wenn ich richtig krank bin und einen Magen-Darm-Infekt oder so etwas habe, dann würde ich nicht mehr lernen können. Dann bin ich froh, wenn ich mich ausruhen kann und nichts lesen muss. Aber es gibt genug andere Krankheiten, bei denen es schon möglich ist, auch noch zu lernen. Man muss es einfach davon abhängig machen, wie man sich fühlt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Bei mir kommt es immer darauf an, welche Krankheit ich habe und wie schlecht es mir geht. Wenn ich mit hohem Fieber im Bett liege und halb vor mich hin halluziniere, kann ich natürlich nicht lernen. Immerhin kann ich in dem Zustand noch nicht einmal etwas lesen oder mich auf den Fernseher konzentrieren, so dass es absurd wäre, mir da meine Lernunterlagen zur Hand zu nehmen. Davon könnte ich ohnehin nichts behalten und es wäre einfach unsinnig. Gerade dann, wenn man hohes Fieber hat, soll man stattdessen viel schlafen und sich ausruhen.

Vor kurzem hatte ich beispielsweise eine Magen-Darm-Erkrankung, wobei ich da mehrere Tage am Stück mit dem Eimer zwischen den Beinen im Bett lag. Ich musste mich wirklich ständig übergeben und mir ging es so schlecht, dass ich mich immer gefragt habe, ob ich überhaupt den Tag überstehen würde. Da ist an Lernen natürlich auch nicht zu denken. Mit Migräne kann ich jedoch auch gar nicht lernen, da meine Kopfschmerzen mich fast umbringen.

Wenn man jedoch erkältet ist oder irgendwelche Krankheiten hat, bei denen man zwar zu schwach ist, um rauszugehen, bei denen es einem aber einigermaßen gut geht, kann man jedoch schon lernen. Ich lerne in solchen Fällen dann auch, aber natürlich ist man nicht ganz so motiviert, wie sonst. Ich kann mich in solchen Fällen auch nicht allzu lang konzentrieren, aber ich versuche wenigstens, ein bisschen zu lernen, wenn es sein muss und wenn ich es als notwendig erachte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Wenn ich mitten in der Lernphase für eine Klausur krank werde, dann zwinge ich mich trotzdem dazu, mich bestmöglich auf die Prüfung vorzubereiten - denn immerhin wird von Seiten der Uni ja keine Rücksicht darauf genommen, ob ich gesundheitlich angeschlagen bin oder nicht. Der Prüfungstermin steht fest, und entweder, ich nehme daran teil, oder ich muss in die Nachprüfung, was meistens sowohl zeitlich als auch inhaltlich die undankbarere Lösung ist. In der Regel lerne ich also trotzdem weiter, selbst wenn es mir schlecht geht.

Dass ich mich in einem solchen Zustand nicht so gut konzentrieren kann, wie wenn ich kerngesund bin, ist natürlich klar. Mit Kopfschmerzen, Fieber, einer dicken Erkältung oder Magenschmerzen lerne ich wesentlich langsamer, muss den Stoff öfter wiederholen und brauche auch deutlich mehr Pausen, da ich schnell erschöpft bin. Ich versuche dann, einen Mittelweg zu finden, der mich möglichst nicht zu sehr überanstrengt, mich im Stoff aber doch so weit voranbringt, dass die Krankheitstage keinen relevanten Zeitverlust bedeuten. Beispielsweise setze ich mir geringere Lernziele oder nutze die Tage der wirklich akuten Erkrankung zum Wiederholen von Stoff, den ich schon durchgearbeitet habe. Da ich eigentlich immer früh genug mit dem Lernen beginne, kann ich mir durch meinen Puffer auch ein paar Tage der halben Effizienz erlauben.

Eine Ausnahme würde ich aber natürlich machen, wenn die Erkrankung wirklich schwerwiegend und ich körperlich noch nicht einmal dazu in der Lage wäre, einfache Alltagsaufgaben zu erledigen. Selbst, wenn mich das einen Prüfungsversuch kosten würde, ginge in diesem Fall die Gesundheit für mich einfach vor. Denn schließlich bringt es einem nichts, wenn man die Erkrankung dann verschleppt und womöglich drei Wochen ausfällt, während man eigentlich nach einer Woche wieder fit gewesen wäre, wenn man sich einfach die nötige Ruhe gegönnt hätte.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Wenn ich wirklich krank bin, dann liege ich im Bett und ruhe mich aus. Da würde ich nicht auf die Idee kommen zu lernen oder mir da stundenlang Dinge durchzulesen, weil ich dann noch eine Arbeit schreibe. Ich würde dann einfach schauen, dass ich wieder gesund werde und dann kann man ja auch immer noch lernen. Ansonsten gibt es natürlich auch Krankheiten, bei denen man schon lesen und auch lernen kann, beispielsweise wenn man sich ein Bein gebrochen hat. Dann kann man durchaus auch lernen, weil man ja sicherlich weniger Schmerzen haben wird und ganz gut klar kommt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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