Lernen mit Karteikarten nur was für junge Schüler?

Eine Bekannte von mir an der Uni lernt mit Karteikarten für einige Module. Wir hatten letztens ein Modul Biochemie und da hat sie sich auch Karteikarten mit den diversen Aminosäuren gemacht und diese dann auch einmal in der Uni dabei gehabt, als wir eine einstündige Pause zwischen zwei Vorlesungen hatten.

Von anderen Kommilitonen ist sie deswegen ein wenig kritisiert worden, viele wunderten sich darüber, dass sie eine so ''altmodische'' Lernmethode gewählt hat und meinten, dass das doch nur etwas für Schulkinder in der Unterstufe oder Grundschule wäre. Dabei scheint sie mit den Karteikarten eigentlich ganz erfolgreich zu sein, denn sie ist in vielen Seminaren fitter, als manch anderer.

Findet ihr auch das Karteikarten eher etwas für junge Schüler in der Grundschule sind oder könnt ihr euch auch vorstellen in der Universität noch damit zu arbeiten? Warum denkt ihr, dass das nur etwas für Kinder ist? Da auch der Asta-Shop an der Uni Karteikarten anbietet denke ich eigentlich schon, dass auch Erwachsene damit lernen.

Also ich lerne ebenfalls mit Karteikarten. Ich habe einen großen Stapel karierter Karteikarten auf meinem Schreibtisch liegen. Diese Karten haben sogar unterschiedliche Farben für die unterschiedlichen Fächerkombinationen und Vokabelgruppen. Ich finde daran wirklich nichts Schlimmes, weil es ja eigentlich schon ein Lernen mit System darstellt.

Ich bin ja nun auch nicht mehr die Jüngste und mache mein Abitur ja im Bereich der Erwachsenenbildung nach. Das läuft schon ein wenig anders ab, als in der klassischen Schule. Und ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich dieses System auch an der Uni beibehalten würde. Man schreibt sich kurz und prägnant die wichtigsten Begriffe auf die Karten und lernt somit freier und schneller, da manche Unterlagen ja schon sehr textlastig sind und sehr viel Geschwafel enthalten.

Ich finde nicht, dass Karteikarten nur etwas für junge Schüler sind. Wenn deine Kommilitonin so am besten lernen kann und gut mit dieser Methode zurechtkommt, dann ist das doch toll. Jeder sollte doch so lernen können, wie es für ihn am besten ist und wenn deine Kommilitonin gerne mit Karteikarten lernt, dann ist das doch gut. Immerhin hat sie eine Methode für sich gefunden. Das Alter spielt dabei ja gar keine Rolle. Immerhin habe ich noch nie davon gehört, dass Karteikarten nur für kleine Kinder sein sollen.

Ich habe während meines Studiums keine Karteikarten zum Lernen verwendet, da es einfach zu viel vom Stoff war. Ich habe ja Germanistik und Geschichte studiert, wobei wir da sehr viel mit Texten und Büchern gearbeitet haben. Diese konnte ich natürlich nicht zusammenfassen und auf Karteikarten schreiben. Das wäre viel zu viel gewesen. Von daher habe ich einfach am liebsten direkt aus dem Ordner gelernt und da mit Post Its, Textmarkern und Notizen gearbeitet. Das fand ich immer ideal.

Wenn ich doch einige Texte zusammengefasst habe, dann aber nur das aller wichtigste, was ich immer bei mir haben wollte. Die Sachen habe ich aber immer auf ganz normale Blätter geschrieben. Ansonsten habe ich jedoch immer gerne Karteikarten für Referate benutzt, da die Dozenten es bei uns nicht mochten, wenn man mit Din A4 Blättern vorne stand, da diese einfach zu groß waren. Ich habe mir meinen Referatstext dann immer ausgedruckt und auf die einzelnen Karteikarten geschrieben, wobei ich ganz wunderbar damit zurechtkam.

Ich bin auch nicht der Ansicht, dass Karteikarten nur etwas für Schüler sind. Meiner Ansicht nach hängt es einfach vom Lerntypen ab, ob man eben Karteikarten gebrauchen kann oder eben nicht. Der Lerntyp ist aber unabhängig davon, ob man Schüler, Azubi oder Student ist und auch unabhängig vom Alter.

Meiner Ansicht nach ist der Lerntyp von solchen Faktoren gänzlich unabhängig, daher sollte man auch nicht so etwas wie die Reife oder das Alter an Karteikarten und dem Lerntypen festmachen. Wenn man das tut, ist das meiner Ansicht nach nicht wirklich durchdacht.