Leiht Ihr euch bei euren Nachbarn Lebensmittel?

vom 29.11.2014, 16:25 Uhr

Man kennt folgendes Szenario schon zu genüge aus Film und Fernsehen: Jemand will Abends spontan noch Plätzchen machen, merkt dabei jedoch das Zucker fehlt. Schnell ist die leere Zuckerdose aus dem Schrank geholt, die Pantoffeln angezogen und der Schlüssel geschnappt. Dann wird vergnügt zum Nachbarn gegangen um dort nach dem fehlenden Zucker zu fragen, der wiederum besagten Zucker ohne auch nur mit der Wimper zu zucken heraus gibt als wäre es das normalste der Welt.

Nun habe ich im realen Leben noch nie so eine Situation erlebt. Ich würde nicht einmal auf die Idee kommen zu meinen Nachbarn zu gehen um Sie um Lebensmittel zu bitten. Lieber würde ich das Back oder Kochvorhaben beenden oder, falls möglich, noch schnell zum einkaufen fahren. Auch hat bei mir noch nie ein Nachbar geklingelt der etwas gebraucht hätte.

Wie ist es bei euch? Leiht Ihr euch bei euren Nachbarn Lebensmittel? Und haben euch wiederum eure Nachbarn schon mal um so etwas wie Zucker oder Mehl gefragt? Wenn ja: Findet Ihr das befremdlich?

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Vor allem kommt das drauf an, ob man auf dem Land lebt und jeden Nachbarn kennt oder in der Stadt und vielleicht auch öfter mal umzieht beziehungsweise die Nachbarn gar nicht kennt.

Also bei meinen Eltern ist es gang und gäbe, zum Beispiel in die andere Wohnung zu meiner Oma zu gehen und sich dort etwas zu holen, falls mal was gebraucht wird. In meiner letzten Wohnung habe ich mich gar nicht mit den Nachbarn verstanden und von daher kam so etwas auch nicht in Frage. Jetzt habe ich, da ich etwas außerhalb wohne, keine direkten Nachbarn mehr.

Meist habe ich vorrätig was ich benötige oder beuge durch einen durchdachten Einkauf vor. Eher verzichte ich auf etwas, anstatt jemanden in meiner Nähe darum bitten zu müssen. Ich begebe mich nicht so gerne in Bittstellung, wenn es nicht sein muss.

» crazykris1 » Beiträge: 605 » Talkpoints: 37,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe mir schon ein paar Mal Lebensmittel von meinen Nachbarn geliehen. Das typische Lebensmittel, das ich mir leihe sind Eier, oder auch mal einen Becher Sahne.

Ich finde, dass es immer auf die Nachbarschaft ankommt. Ist es eine gute Nachbarschaft, dann kann man sich sicherlich auch ohne Scham und schlechtes Gewissen etwas von den Nachbarn, in diesem Beispiel Lebensmittel , leihen. Ich lebe auf einem Dorf und man kennt sich in der Nachbarschaft mehr oder weniger gut, aber ein kleiner Plausch am Gartenzaun findet eigentlich mit jedem aus der Nachbarschaft statt. Würde ich in einem Mehrfamilienhaus leben, in dem es unzählige Parteien gibt und man sich nicht kennt, dann würde ich eher nicht klingeln und nach Lebensmitteln fragen.

Wenn ich zu unseren Nachbar gehe, dann meistens wenn ich Kuchen backen möchte und merke, dass mir eine Zutat fehlt. Der nächste Supermarkt ist ein ganzes Stück entfernt. Deswegen gehe ich dann erst einmal zu den Nachbarn und bitte sie darum mir das fehlende Lebensmittel auszuleihen.

Wir haben eine unausgesprochene Regel, dass man das geliehene Lebensmittel beim nächsten Einkauf dem Nachbarn wieder mitbringt. Und es ist nicht so, dass sich immer nur die einen etwas leihen, das ist auf alle Nachbarn gleich verteilt.

Ich finde so etwas zeugt von einer guten Gemeinschaft untereinander und von einer angenehmen Nachbarschaft.

» Summer-Fan » Beiträge: 79 » Talkpoints: 0,80 »



Da ich mit meiner Nachbarin sehr gut auskomme und wir auch manchmal private Dinge miteinander unternehmen, ist es für mich selbstverständlich, dass ich mir Lebensmittel von ihr ausleihe und sie sich von mir.

Warum sollten wir uns denn den Stress antun und da schnell ein Geschäft aufsuchen, wenn wir womöglich mitten im Kochen oder Backen drinnen sind, wenn wir genau wissen, die jeweils andere könnte so etwas zu Hause haben.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich würde mir höchstens was von engen Verwandten oder Freunden leihen, wenn diese in unmittelbarer Nähe wohnen. In unmittelbarer Nähe zu meinem Elternhaus lebt auch mein Großvater und wenn man da etwas gebraucht hat wie Eier oder Zucker, dann brauchte man oft nur über die Straße gehen und danach fragen. Er hat sich auch immer gefreut, wenn er uns gesehen hat und etwas Gesellschaft bekommen hat.

Ich hatte seit meinem Auszug schon etliche Nachbarn, aber ich habe mir noch nie etwas von ihnen geborgt. Wenn ich spontan Kekse backen will und ich aber keinen Zucker habe, dann verzichte ich eben spontan darauf und verschiebe ein derartiges Vorhaben eben auf ein anderes Mal. Es ist ja nicht so, dass man sofort stirbt, wenn man Kekse backen will, es aber wegen mangelnder Zutaten nicht klappt. Ich plane solche Vorhaben eher, stelle eine Zutatenliste zusammen und kaufe dann danach ein. Es ist wirklich extrem selten bei mir, dass ich in dieser Hinsicht spontan bin und die Einkäufe nicht danach plane.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Es kommt natürlich darauf an, wie gut man sich mit den Nachbarn versteht. Ich habe mit meinen Nachbarn nicht so das Verhältnis, dass ich mir etwas von ihnen leihen würde. Man akzeptiert und respektiert sich gegenseitig, aber das ist auch schon alles. Einmal stand tatsächlich eine Nachbarin bei mir vor der Tür und wollte sich ein Gewürz leihen, was ich ihr dann auch gegeben habe. Sie kam allerdings wohl nur zu mir, weil eine oder zwei andere, zu denen sie zuerst gehen wollte, nicht zu Hause waren. Ich habe kein Problem damit, auch jemandem etwas zu leihen, mit dem ich sonst eigentlich nichts weiter zu tun habe, aber umgekehrt wäre es mir unangenehm, bei so jemandem nach etwas zu fragen.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Mich hat mal eine Nachbarin nach Eiern gefragt. Sie war gerade dabei, Kekse zu backen und hat festgestellt, dass sie bei ihrem Einkauf die Eier vergessen hat. So etwas kann ja mal passieren und ich finde es dann vernünftig, erst mal die Nachbarn zu fragen, wenn man sich gut mit diesen versteht. Das ist doch besser, als alles stehen zu lassen und nur für ein Teil wieder loszugehen oder auch zu fahren. Als Dankeschön habe ich dann von meiner Nachbarin einige Kekse bekommen, über die ich mich auch sehr gefreut habe.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde es nicht weiter schlimm, wenn sich einer der Nachbarn etwas bei mir ausleihen möchte. Wenn ich es da habe, bekommt er es. Genauso würde ich mir in einem dringenden Fall etwas ausleihen, wenn es unbedingt brauchte. Das heißt, ich will gerade einen Kuchen für den nächsten Tag backen und mir fehlt eine Zutat. Das Geliehene bekäme der Nachbar aber gleich den nächsten Tag zurück.

Eine Nachbarin, die inzwischen verstorben ist, hat sich mal mehrere Eier bei mir geholt. Die Eier hat sie mir nie zurückgegeben. Das kann natürlich auch sein.

Ich war mal im Supermarkt in der Nähe einkaufen. Erst an der Kasse merkte ich, dass ich mein Geld vergessen hatte. Also machte ich mich auf den Heimweg. Kurz nach dem Supermarkt kam mir ein jüngerer Nachbar entgegen und wunderte sich, dass ich nicht wie üblich eine volle Tasche trug. Ich erzählte ihm, dass ich mein Geld vergessen hatte und erst noch mal nach Hause musste. Er griff in seine Tasche, zückte sein Portemonnaie und fragte, ob ich mit fünfzig Euro auskäme. Er gab mir das Geld und ging weiter.

Selbstverständlich habe ich ihm das Geld sofort zu Hause mit etwas Süßem zurückgegeben. Ich fand das sehr nett von ihm, zumal er mir das von sich aus anbot.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Bei uns gibt es ganz in der Nähe einen Supermarkt mit Tankstelle, welcher bis spät Abends noch auf hat und somit leiht man sich eigentlich nie irgendwelche Zutaten aus. Ich leihe auch ungern Zutaten aus, lieber koche ich etwas anderes, wenn die Zutaten nicht vorhanden sind.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wenn ich mich auf die Zehenspitzen stelle und durch die Baumkronen hindurchschaue, dann kann ich schon das Schild vom Supermarkt erkennen. Deswegen wird es wohl nicht vorkommen, dass sich meine Nachbarn von uns Lebensmittel leihen.

Ich wohne nicht in Deutschland und auch sonntags sind die Geschäfte den ganzen Tag offen, so dass wohl niemand in die Verlegenheit kommen würde, mich um einige Nahrungsmittel zu fragen. Wenn mich ein Nachbar nach Lebensmitteln fragen würde, dann würde ich vermuten, dass er kein Geld mehr hat.

Auch an Feiertagen sind die Lebensmittelgeschäfte offen. Andere Geschäfte, wie zum Beispiel Alkoholgeschäfte oder Bekleidungsgeschäfte sind an Feiertagen nicht offen, aber das braucht man nicht zum Überleben. Außerdem kann man in Lebensmiteilgeschäften auch das Nötigste wie Seife, Socken, Müllbeutel oder sonstige Artikel kaufen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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