Lehrer sagt Eltern verschiedene Lernziele, eure Meinung?

vom 23.08.2015, 11:47 Uhr

Meine Tochter geht jetzt in die 3. Klasse und musste bis zum Schulanfang ihr Lupenheft (Schreibheft) fertig stellen. Wir hatten also noch 80 Seiten fertig zu stellen, in den 6,5 Wochen Sommerferien.

Jetzt habe ich andere Mütter und Väter getroffen, da gibt es Kinder, die immer noch 40 Seiten machen müssen, dabei gehen sie ja schon wieder zur Schule, denen wurde nicht gesagt, dass sie es fertig machen müssen. Man kann also sagen das es 50/50 gesagt wurde und es war nicht immer so einfach, meine Tochter davon in den Ferien zu überzeugen, wobei 80 Seiten ja auch nicht wirklich wenig sind.

Jetzt kommt noch das beste von allem, das neue Lupenheft gibt es erst, wenn alle anderen Kinder fertig sind. Ich hätte sie gerne täglich dran arbeiten lassen, um nicht wieder in einen solchen Stau zu kommen.

Wie seht ihr das, findet ihr es normal, dass man manchen Eltern sagt, es muss fertig gestellt werden und anderen Eltern, dass es egal ist? Meine Tochter ist zumindest glücklich, dass sie fertig ist und es jetzt nicht mehr machen muss. :D

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In solchen Momenten frage ich mich immer, ob die Lernziele nicht mitgeteilt wurden, oder ob die Mitteilung nicht gehört wurde. Ich selbst habe schon dabei gestanden, als Lernziele vor mehreren Eltern besprochen wurden. Nachher haben zwei Mütter trotzdem steif und fest behauptet, das sei so nicht gesagt worden.

Kommunikation ist halt ein recht komplizierter Vorgang. Da kann es zu erstaunlichen Effekten kommen. Deshalb befürworte ich den Elternbrief. Da steht für alle verbindlich drin, was zu machen ist.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Meinst du dieses Heft? klick! Das hat laut Amazon nur 104 Seiten. Sprich, in der Schule wurden davon anscheinend dann maximal vierundzwanzig Seiten geschafft und zu Hause sollen dann 80 gearbeitet werden? Da fragt man sich schon. Wäre es nicht sinnvoller gewesen, wenn die Lehrkraft zu Anfang des Schuljahres bekannt gibt, das zum Beispiel zum Halbjahr die Hälfte des Heftes von allen bearbeitet sein muss? Dann hätte man das ganze gleichmäßig aufteilen können.

In der zweiten Klasse, finde ich, sollten Kinder vor allem ihre Freizeit in den Ferien genießen und nicht intensiv den ganzen Sommer pauken. Zumindest dann nicht, wenn sie nicht extrem viel besonderen Förderbedarf haben.

Zu Anfang des neuen Schuljahres würde ich eine Elternversammlung unter Eltern einberufen und dann vom Elternvertreter eine Bitte an die Lehrerin heran tragen lassen, dass das im kommenden Schuljahr zeitlich anders geregelt werden möge. Es ist ja nicht so, dass man mit seinem Kind nicht üben will. Aber warum alles auf einmal? Die Sommerferien haben ja nur etwas über vierzig Tage, das heißt, dass man bei 80 Seiten täglich zirka zwei bearbeiten müsste. Das halte ich für ganz schön viel in so kurzer Zeit.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ja genau dieses Heft ist gemeint. Bisher war es wohl so, dass die Kinder in dem Heft arbeiten mussten, wenn sie mit den anderen Aufgaben fertig waren. Jetzt ist meine Tochter nicht unbedingt die schnellste und war dann tatsächlich auf der Seite 24. Sie musste mit 80 Seiten auch so ziemlich das meiste nachholen, allerdings ja nicht viel mehr als andere Kinder, wie ich jetzt gehört habe.

Ich finde auch das sie das Heft auch vorher schon regelmäßig mit nach Hause geben sollten, damit man schon vorher die Möglichkeiten hat, nachzuarbeiten. Kinder grade in diesem Alter sind ja unterschiedlich zügig und noch mal möchte ich keine 80 Seiten im Sommer machen. Besonders war es schon das zweite mal, wo uns das passiert!

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das finde ich als Aufgabe für die Ferien schon heftig und kann nicht verstehen, dass man nun so unterschiedliche Ziele angibt. Immerhin ist es eine Klasse und da sollte man als Lehrer auch bestrebt sein, dass alle auf einem Level sind. Ich denke, dass du in so einem Fall noch mal mit dem Lehrer sprechen musst und wenn das nicht reicht, muss man eben mit dem Direktor reden und da nach einer Lösung verlangen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Zuerst einmal bin ich der Meinung, dass es hier nicht unbedingt um eine Lernziel geht, sondern eher eine Arbeits- oder Fleißaufgabe. Und ich frage mich, wie denn Dein Kind das Ziel der Klasse erreicht haben kann bzw. was in der Klasse unterrichtet worden ist, wenn Deine Tochter einfach noch nicht so weit war. Dann hätte sie ja die ganze Zeit immer nur hinterherhinken müssen mit dem Lernstoff und hätte wohl die Hälfte nicht verstanden, weil sie im Heft einfach noch nicht so weit war.

Zum anderen kenne ich es so, dass solche Ansprachen an alle Eltern gemeinsam gegeben werden etwa auf einem Elternabend oder in einem Elternbrief. Wenn es auf einem Elternabend geschieht, gab es bei uns immer noch ein Protokoll, was anschließend an alle verteilt wurde, damit auch wirklich jeder noch einmal nachlesen kann, was Wichtiges gesagt wurde. Da hätte also beispielsweise drin stehen müssen, dass in den Ferien das Heft zu vervollständigen ist.

Insgesamt finde ich es allerdings nicht gut, dass für die Ferien solche Mammutaufgaben gegeben werden. Ferien sind Freizeit! Und auch für das Kind hätte ich es sehr viel besser gefunden, wenn es kontinuierlich den Lernstoff begleitend zum Unterricht aufgeholt hätte, und nicht nun bestraft wird, dass es einfach nicht so schnell ist. So wird der Unterricht einfach auf die Eltern verlagert und eine immense Stresssituation geschaffen, die meines Erachtens nicht sein muss. Die Lehrer werden für den Unterricht bezahlt und sollten ihre Arbeit nicht einfach auf andere verteilen.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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