Lehrer nimmt Mappe weg - Smartphone kaputt
Mein zweiter Neffe geht noch in die Schule und dort hat eine Lehrer vor einem Test eine Schülerin verboten, dass sie eine große Mappe als Schreibunterlage verwendet. Diese sollte weg, damit alles am Tisch leer wird. Die Schülerin weigerte sich und meinte, sie könne auf dem nackten Tisch nicht schreiben.
Der Lehrer nahm die Mappe weg und dabei rutschte das Iphone 6 aus der Mappe der Schülerin und das Display splitterte. Jetzt wollen die Eltern, dass der Lehrer das Smartphone bezahlt. Dieser weigert sich, weil er in der Mappe unerlaubte Hilfsmittel in Papierform erwartet und nicht ein Iphone mit Fotos von Lernunterlagen.
Wie seht Ihr den Fall? Hat der Lehrer Recht oder denkt Ihr, dass die Eltern in dieser Sache zu entschädigen sind?
Ist das denn eine gute Idee, dass ein Schüler beim Test in einer Mappe ein Smartphone versteckt? Ist es überhaupt sinnvoll, das Handy bei einem Test mit an den Platz zu nehmen? Bei uns musste das Handy immer in der Tasche bleiben. Man könnte ja fast vermuten, dass die Schülerin das Smartphone zum Spicken dabei hatte?
Irgendwie finde ich schon, dass die Schülerin da selbst Schuld hat. Kann man sich das nicht denken, dass eine Mappe als Unterlage beim Test den Argwohn des Lehrers weckt? Das sollte doch nicht überraschen.
Ich bin auch ganz klar der Meinung selber Schuld. Jeder Schüler weiß, das ein Smartphone während eines Tests nichts auf dem Tisch zu suchen hat, egal ob es offensichtlich dort liegt oder in einer Mappe versteckt ist. Es hätte also gar nicht auf dem Tisch sein dürfen und da er sich zudem auch noch geweigert hat, die Mappe nach Aufforderung vom Tisch zu nehmen und auf dem Smartphone auch noch Fotos waren von den Lernunterlagen, ist das im Endeffekt ein Täuschungsversuch. Dafür hätte es bei uns sofort eine Note 6 gegeben, für den Test.
Sorry, aber wie kann man so dämlich sein und der Meinung sein, das der Lehrer nicht kapiert, das die Mappe keine Schreibunterlage ist, sondern ein Versteck für einen Spickzettel, egal ob elektronisch oder in Papierform. Nur das da wirklich ein Handy drin versteckt ist, das kann keiner ahnen.
Ich kenne mich jetzt mit dem Thema wenig aus, aber müsste da nicht die Versicherung des Lehrers greifen? Der Schaden am Handy war ja ein Unfall, der aber vom Lehrer an fremdem Eigentum verursacht wurde. Aber selbst wenn nicht, würde ich schon sagen, dass der Lehrer zu zahlen hat. Natürlich darf man in einer Klausur oder einem Test sein Handy nicht dabei haben, eben wegen des Betrugsversuchs, aber dann ist die Strafe, dass man eine 6 bekommt. Wenn man im Halteverbot parkt, bekommt man ja auch einen Strafzettel, aber es werden einem nicht die Scheiben eingeschlagen.
Zu sagen, der Schüler sei selbst Schuld, finde ich deshalb auch eher unpassend. Hätte es dafür eine schlechte Note gegeben, ja, damit muss man rechnen, wenn man Spickzettel dabei hat. Wenn es wiederholt passiert, vielleicht auch mit schwereren Sanktionen. Selbst, wenn das Handy nicht zum Spicken gedacht gewesen wäre, wäre der Schüler bei einer 6 noch selbst Schuld gewesen. Aber damit, dass der Lehrer die Mappe wegnimmt und ausgerechnet so hält, dass das Handy rausfällt und kaputtgeht, damit hätte der Schüler nun nicht rechnen können und es ist demnach auch nicht wirklich seine Schuld.
Aber wenn ich etwas mache, was ich nicht darf und jemand will das sanktionieren, macht aber versehentlich etwas kaputt, ist der dann überhaupt rechtlich dafür haftbar? Wenn man sich im Straßenverkehr falsch verhält und jemand anderes passt nicht perfekt auf und es passiert was, dann habe ich auch immer mindestens eine Mitschuld. Das würde ich hier auch so sehen.
Ich denke schon dass da eine Versicherung greifen wird beim Lehrer. Immerhin kann er sicherlich auch nicht nachweisen, dass er vorher gesagt hat, das alle Handy in die Tasche müssen und die Schüler werden da eventuell auch eher lügen um den Mitschüler zu schützen. Wobei ich durchaus auch finde, dass das einfach nur eine dämliche Handlung des Schülers war und man auch mal mitdenken muss. Der Lehrer kann das so ja nicht erahnen und wenn man schon betrügen muss, dann sollte man das schlauer anstellen.
Ich frage mich auch, ob denn während eines Tests überhaupt erlaubt ist, dass Smartphone auf dem Tisch liegen zu haben. Ich kenne es nur so, dass Handys geduldet wurden, wenn man diese in der Tasche hatte und nur während der Pausen genutzt hat.
Allerdings hat der Lehrer das Smartphone ja nun mal herunter geworfen, wenn auch nicht absichtlich. Ich denke auch, dass da die Haftpflicht des Lehrers für aufkommen müsste. Vielleicht ist der Schülerin ja eine Lehre, dass sie eben zukünftig das Smartphone in der Tasche lässt.
Ich kann hier beide Seiten verstehen. Selbstverständlich war das versuchte Spicken der Schülerin ein Täuschungsversuch und sollte mit der schlechtesten Note bestraft werden. Dennoch hat der Lehrer das Eigentum der Schülerin beschädigt, auch wenn es nur unabsichtlich war. Dass die Schülerin bzw. deren Eltern nun eine Entschädigung fordern, ist nur richtig und meiner Meinung nach auch rechtlich eindeutig.
Da der Lehrer sicher eine Haftpflichtversicherung hat, wird die wahrscheinlich den Schaden übernehmen, sodass der Lehrer nicht zahlen muss. Hat er keine, dann hat er natürlich Pech gehabt.
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