Legt ihr als Frau Wert auf die weibliche Endung?

vom 01.12.2018, 12:39 Uhr

Anlupa, du verstehst das Grundproblem nicht. Frauen waren nie "mitgemeint". Traditionelle Frauentätigkeiten hatten schon immer eine weibliche Bezeichnung. Nimm die Wäscherinnen, Hausmädchen, Stubenmädchen, Sekretärinnen (bis heute mit einem anderen Bild wahrgenommen als der Sekretär), Lehrerinnen oder Putzfrauen, die erst durch Putzmänner zur Reinigungskraft aufgestiegen sind.

Frauen waren eben nicht mitgemeint. Die hat man hübsch abgegrenzt. Polizisten waren in Nordrhein-Westfalen bis 1983 männlich. Bis vor 17(!) Jahren durften Soldatinnen Musik machen oder in den Sanitätsdienst. Und, wie gesagt, ergreift ein Mann einen Frauenberuf, denkt niemand darüber nach, jeder hat den Abstand eine passende Berufsbezeichnung zu benutzen. Das kann man Frauen wohl auch zugestehen, ohne sich einen Zacken aus der Krone zu brechen.

Niemand sagt, "der Lehrer meines Kindes hat geschrieben, wenn das Kind eine Lehrerin hat. Auf die Idee zu sagen, "die Erzieherin meines Kindes meint", wenn es ein Erzieher ist. Da kann es doch nicht so schwer sein, auch für Ingenieur, Installateur, Professor, Richter oder Page die passende Endung anzuhängen. Das ist kein Akt, aber es ist höflich.

Und wenn jemand intersexuell ist, dann steht das normalerweise nicht auf der Stirn. Was ist also so dramatisch daran, im Erstkontakt das zu nehmen, was man nach Optik oder Name denkt? Wenn der Jemand seine Geschlechtsdifferenzierung öffentlich machen möchte, wird er es tun. Wenn dann einfach und ohne Verwunderung oder Diskussion die gewünschte Anrede genutzt wird, ist doch alles in Ordnung.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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